So bereitet sich die Feuerwehr im Kreis Höxter auf steigende Einsatzzahlen vor

Kreis Höxter. Die Worte von Warburgs Wehrführer waren unmissverständlich: &bdquo;Viel abverlangt“ habe die steigende Zahl der Einsätze im Jahr 2022 den Einheiten. Mussten die Ehrenamtlichen in Warburg im Jahr 2021 schon rekordverdächtige 285-mal ausrücken, waren es im vergangenen Jahr dann sogar 296 Einsätze. Und in diesem Jahr geht’s so weiter. Warum die Feuerwehr häufiger gerufen wird und wie sie damit umgeht, weiß Kreisbrandmeister Stefan Nostitz. Ganz zu Beginn stellt Nostitz, der seit sein Amt vor kurzem angetreten hat, eine Sache heraus: &bdquo;Das Wohl der Patienten und Bürger steht im Vordergrund.“ Damit schließt er aus, dass es passieren könnte, dass die Feuerwehr eines Tages nicht mehr ausrückt, um Bürgern zu helfen. Dennoch steigen die Belastungen für die Ehrenamtlichen deutlich an. Nostitz, der von der Feuerwehr in Beverungen kommt und dort eine Menge Erfahrung gesammelt hat, hofft, dass sich mit neuen Ansätzen die künftigen Herausforderungen werden bewältigen lassen. Dabei geht der Kreisbrandmeister davon aus, dass sich die Anzahl der Einsätze weiterhin erhöhen wird. Dafür gibt es in seinen Augen gleich mehrere Gründe. &bdquo;Da sind die Ereignisse wie Unwetter und extreme Wetterlagen, das wird zu mehr Einsätzen etwa wegen Vegetationsbränden oder aber der Beseitigung von Sturmschäden führen.“ Das Klima spielt eine Rolle Nostitz zählt auf: Starkregen, Stürme, Vegetationsbrände, Eisregen, all das seien Einsätze, die die Ehrenamtlichen in den letzten Monaten beschäftigt haben. Da sei ein &bdquo;deutlicher Anstieg“ zu verzeichnen und mit ihm eine steigende Zahl an Einsätzen, auch künftig. Und auch die Demografie spiele bei einigen Einsätzen eine Rolle und führe dazu, dass die Feuerwehrleute häufiger gefragt sind. Da sind etwa die Einsätze unter dem Stichwort &bdquo;Tragehilfe Rettungsdienst“. Bei dieser speziellen Einsatzart geht Nostitz davon aus, dass die Tatsache, dass die Menschen älter werden, eine Rolle spielt: Wer älter wird, ist anfällig für Gebrechen. Und wenn dann noch Altbauten mit verwinkelten Treppenhäusern dazukommen, etwa in Fachwerkhäusern, wie es sie im Kreis Höxter häufig gibt, könnten Rettungskräfte schnell an die Grenzen geraten. In dem Fall will Nostitz den Einsatzkräften auch künftig die Hilfe durch Kräfte der Feuerwehr nicht verwehren. &bdquo;Wenn die Feuerwehr gerufen wird, steht sie natürlich zur Verfügung.“ Einen Anstieg bei dieser Art der Hilfeleistung habe man zuletzt auch in Beverungen verzeichnen können. Mehr Einsätze, weniger Einsatzkräfte: &bdquo;Dazu kommt ein Rückgang der Kräfte“, attestiert Nostitz, weshalb eine ständige Anpassung der Alarmierungspläne erfolge. Um Sorge zu tragen, dass jene, die in Alarmbereitschaft sind, nicht übermäßigen Belastungen ausgesetzt würden und dass immer nur so viele Einsatzkräfte ausrücken, wie tatsächlich gebraucht würden. Strategien der Feuerwehr Unter dem Strich, fürchtet Nostitz, werden wetterbedingte Einsätze in Zukunft aber den Schwerpunkt der Feuerwehrarbeit bilden. Mit der aktuellen Zahl von 3.200 ehrenamtlichen Feuerwehrleuten im Kreis Höxter wäre das aber machbar, hofft er. Allerdings müsse man sich überlegen, wie die Lasten sinnvoll verteilt werden können. Als gutes Beispiel nennt er etwa Tag-Alarm-Gruppen. Darin schließen sich Mitarbeiter von Behörden oder Bauhöfen zusammen, die bei der Feuerwehr aktiv sind. Dabei muss es nicht unbedingt die Wehr aus dem Ort sein, in dem sie arbeiten. &bdquo;Wir haben dadurch eine hohe Verfügbarkeit und können verhindern, dass Wehren aus anderen Orten alarmiert werden, wenn es zu einem Einsatz kommt“, sagt der Kreisbrandmeister. Dadurch werden Kräfte an einer Stelle geschont, die dann zu einem anderen Zeitpunkt bereitstünden. Die wiederum könnten dann im anderen Ort helfen, wenn die Kräfte der Tag-Alarm-Gruppen den verdienten Feierabend genießen. Am Ende biete das &bdquo;einen unheimlichen Benefit für beide Einheiten“. Als Beispiel nennt er Mitglieder der Feuerwehr in Beverungen, die während ihrer Arbeit in Höxter dort in Alarmbereitschaft für Einsätze in der Kreisstadt sind. Das Thema Nachwuchs Beim Thema Nachwuchs spielten nach wie vor die Kinder- und Jugendfeuerwehren eine große Rolle. Dass es sie gebe, beschere den Feuerwehren im Kreis Höxter &bdquo;hoch motivierte junge Menschen, die lange aktiv bleiben“. Nostitz selbst begann seine Feuerwehrlaufbahn übrigens – ebenfalls – dort: Mit zwölf Jahren war er der Feuerwehr seines Heimatortes Herstelle beigetreten.

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