Kreis Höxter gehört zu den glücklichsten Regionen des Landes

Kreis Höxter. Die einen haben es bereits, die anderen streben noch danach. Nach dem Glück. In Westfalen, und damit auch im Kreis Höxter, scheinen viele bereits ihr persönliches Glück gefunden zu haben. Das geht zumindest aus den Ergebnissen des Glücksatlas hervor, einer Studie zur Lebenszufriedenheit in Deutschland. Dort lagen die Westfalen im vergangenen Jahr direkt hinter den Bayern auf dem dritten Platz in Bezug auf ihre Lebenszufriedenheit. Aber was macht Menschen eigentlich glücklich? Agnes Pryczko ist Lebensberaterin bei der Diakonie in Höxter. Sie weiß, dass Glück für jeden etwas anderes bedeuten kann. Aber: Trotz seiner individuellen Definition, lässt sich das Gefühl von Glück allgemein in zwei Kategorien teilen. "Zum einen macht es uns glücklich, wenn unsere existenziellen, körperlichen Bedürfnisse befriedigt werden. Also wenn wir genug essen und trinken, genügend Schlaf bekommen und keine Schmerzen haben", erklärt Pryczko. Neben den körperlichen, habe jeder Mensch auch psychosoziale Bedürfnisse, die befriedigt werden wollen, um Glück und Zufriedenheit zu empfinden. Dazu gehören zum Beispiel eine stabile Partnerschaft, Freunde und Geselligkeit im Allgemeinen. "Wenn der Mensch einen für sich passenden Beruf, Kinder und ausreichend Geld zur Erfüllung seiner Grundbedürfnisse hat, stehen die Chancen sehr gut, glücklich zu sein. Es muss natürlich nicht alles davon gegeben sein. Der eine braucht mehr, der andere weniger", so die Lebensberaterin. Dem Glück auf die Sprünge helfen Trotz aller erfüllten Grundbedürfnisse, können Stress und Verpflichtungen dem Glücksempfinden im Alltag dennoch oft im Wege stehen. Um dem persönlichen Glück auf die Sprünge zu helfen, rät Agnes Pryczko zu Struktur. "Äußeres Chaos führt nicht selten zu innerem Chaos. Wenn wir uns im Alltag gut strukturieren, das Chaos beseitigen, vereinfachen wir uns damit oftmals schon das Leben", erklärt sie. Ebenso sei es wichtig, persönliche Sorgen nicht zu verleugnen und anzuhäufen, sondern sie Stück für Stück anzugehen und sich eventuell auch Hilfe zu suchen. Sport, Yoga, Meditation und Entspannungstechniken wie Autogenes Training können ebenfalls zur Lebenszufriedenheit beitragen. Denn dabei werden Pryczko zufolge die Botenstoffe Serotin und Endorphin im Gehirn ausgelöst, die wiederum positive Gefühle hervorrufen. Glück kann aber auch gelernt sein: "Wir können lernen, uns an Kleinigkeiten zu erfreuen, indem wir diese bewusst wahrnehmen. Das kann der Spaziergang, der Sonnenschein oder das Eis im Alltag sein". Auch Tiefensuggestion, eine Entspannungstechnik, die beim Stressabbau helfen soll, könne man schnell und gut selbst erlernen, sagt Pryczko. "Zum Beispiel, sich immer wieder zu vergegenwärtigen: Ich bin stark, ich schaffe das. Das beruhigt und löst ebenfalls positive Botenstoffe im Gehirn aus." Die "Inseln des Glücks" im Kreis Höxter Die Wege zum persönlichen Glück sind also vielfältig und können durchaus von uns selbst beeinflusst werden. "Ganz wichtig ist, sich damit auseinanderzusetzen, was man zum eigenen Wohlbefinden braucht und was genau einem guttut", rät die Lebensberaterin. Aber was genau tut den Menschen im Kreis Höxter gut? Mit dem Thema hat sich Birgit Aßhoff beschäftigt. In ihrem Film "Inseln des Glücks - Von Landschaften und Menschen in Ostwestfalen", der zusammen mit dem Paderborner Verein "Alles Kunst" und Kameramann Christopher Deutsch entstanden ist, zeigen Menschen aus den Kreisen Höxter, Paderborn und Herford ihre persönlichen Orte und Dinge, die sie glücklich machen. "Als ich mit dem Projekt begonnen habe, bin ich davon ausgegangen, dass vor allem die ostwestfälischen Landschaften zu den Inseln des Glücks der Menschen gehören. Für mich sind die charakterisierend für die Region", erinnert sich Aßhoff im Gespräch mit der "Neuen Westfälischen". Eben diese Landschaften seien auch einer der Gründe gewesen, wieso sich die Regisseurin für OWL als Drehort entschieden habe. "Die Zuschauer werden es wiedererkennen" Sie habe aber schnell gemerkt, dass man das Glück der Menschen in der Region nicht nur auf die Landschaften beschränken kann. "Für den einen ist tatsächlich der Spaziergang in der Natur, für den anderen ist wiederum die Familie, die Freunde oder die Arbeit die persönliche Insel des Glücks. Man kann das gar nicht zusammenfassen", erzählt die Filmregisseurin, die selbst lange in Ostwestfalen gelebt hat. Nicht nur die Inseln des Glücks selbst, auch ihre Darstellung im Film unterscheide sich sehr. "Einige Personen, mit denen wir für das Projekt gesprochen haben, sind vor der Kamera an ihren Glücksorten zu sehen. Andere Szenen haben wir individuell interpretiert, zum Beispiel mit witzigen oder ernsten Kommentaren oder mit choreografischen Anteilen", so Birgit Aßhoff, die selbst professionelle Tänzerin ist. Welche Orte und Dinge explizit zu den Inseln des Glücks der Menschen im Kreis Höxter gehören, wollte Aßhoff noch nicht verraten. "Es werden auf jeden Fall markante Orte zu sehen sein, die die Zuschauer wiedererkennen werden", verspricht sie. Spielzeiten und Tickets Der Film "Inseln des Glücks - Von Landschaften und Menschen in Ostwestfalen", wird am Sonntag, 26. Februar, um 11 Uhr im Kino Bad Driburg, zu sehen sein. Die Tickets kosten 8 Euro. Reservierungen sind unter www.kinodriburg.de möglich. Wer nicht so lange warten möchte, kann sich die Premiere bereits am Samstag, 21. Januar, um 19 Uhr im Stadtmuseum Paderborn anschauen. Tickets gibt es dort für 10 Euro oder ermäßigt für 8 Euro.

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