Mann aus Höxter sucht dringend Stammzellenspender

Stahle. Die Schock-Diagnose bekam Bernhard Mewis am 28. September. Nach einer Knochenmarkpunktion war klar: Der 46-jährige Vater und Industriemeister in Chemie aus Stahle hat Leukämie. Genauer gesagt B-Zell Akute Lymphatische Leukämie. Die tritt besonders selten bei Erwachsenen auf, häufiger leiden Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren darunter. Die Symptome plagten ihn schon vor der Diagnose. "Ich hatte über längere Zeit Nasenbluten und Hämatome, die einfach aus dem Nichts aufgetaucht sind. Eigentlich war alles dabei, was typisch für die Krankheit ist", berichtet er. Nach einigen Besuchen beim Hausarzt, stellte ein laut Mewis sehr engagierter Arzt im St. Ansgar Krankenhaus schließlich die Diagnose. Seit Anfang Oktober ist er nun in der Onkologie der Uniklinik Göttingen, wo er von einem spezialisierten Team behandelt wird. Dort bekommt Bernhard Mewis in mehrwöchigen Intervallen Infusionen, die die Blasten in seinem Blut zerstören sollen. Aktuell laufe die Therapie nach Plan. "Ich bin gestartet mit 90 Prozent Blasten in meinem Blut. Nach drei Wochen Therapie konnten nur noch weniger als fünf Prozent nachgewiesen werden. Das ist sehr gut", so Mewis. Das Ziel der Therapie in Göttingen ist, die Werte auf Null zu bringen. "Dann wäre ich bereit für eine Stammzellenspende." Für Mewis besteht hohes Rückfallrisiko Da Bernhard Mewis ein Hochrisikopatient ist, also ein sehr hohes Rückfallrisiko hat, braucht er in jedem Fall nach der Therapie in Göttingen eine Stammzellenspende. Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) ruft daher aktuell gemeinsam mit dem Schützenverein Stahle, in dem Bernhard Mewis seit vielen Jahren Mitglied ist, zu einer Online-Registrierung auf. Unter www.dkms.de/bernhard können sich Menschen zwischen 17 und 55 Jahren ein Registrierungsset direkt nach Hause bestellen und sich so für eine mögliche Stammzellenspende zur Verfügung stellen. Seine Kameraden im Schützenverein haben noch weitere Aktionen geplant: "Wir werden Flugblätter mit dem Registrierungsaufruf in Stahle, Höxter und Umgebung verteilen", erzählt Thomas Hamelmann, der selbst im Schützenverein Stahle ist. Außerdem teilen sie den Registrierungslink auf Online-Plattformen, um möglichst viele Menschen zu erreichen. "Je nachdem, wie viele Menschen sich Online registrieren lassen, werden wir gegebenenfalls auch noch einen Registrierungsaufruf bei uns vor Ort im Schützenheim organisieren", so Hamelmann. Optimistischer Blick in die Zukunft Bernhard Mewis ist sehr dankbar für die Hilfe seiner Schützenkameraden. "Ich könnte das von hier aus gar nicht umsetzen. Vor allem in den ersten Wochen hatte ich dafür keinen Kopf. Da war ich damit beschäftigt, mein Testament zu planen." Besonders zu schaffen mache ihm aktuell die Distanz zu seinem vierjährigen Sohn. Wegen des Mangels an weißen Blutkörperchen in Mewis' Blut, ist seine Infektionsgefahr aktuell sehr hoch. Ein Besuch von seinem Sohn, der im Kindergarten permanent Viren ausgesetzt ist, wäre zu gefährlich. Trotz der schwierigen Situation blickt Bernhard Mewis optimistisch in die Zukunft: "Es ist ein harter Kampf. Aber ich würde niemals einen Gedanken daran verschwenden, dass ich das nicht schaffe oder, dass das Ganze kein gutes Ende nimmt." Ihm ist besonders wichtig, Aufmerksamkeit für das Thema zu schaffen. Vor allem, weil diese Art von Leukämie häufig bei Kindern auftritt. "Wenn sie früh genug erkannt wird, ist Akute Lymphatische Leukämie wirklich gut behandelbar. Unbehandelt kann man allerdings schnell daran sterben."

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