LGS Höxter

Noch mehr Blumen: Höxter erlebt zur Landesgartenschau sein blaues Wunder

Ein Band aus 61.000 Traubenhyazinthen geleitet die Besucher im Frühling in den Gartenschau-Park. Danach wird es lila.

So farbenfroh wie diese Wiese aus Traubenhyazinthen soll das blaue Band entlang des Uferwegs auf der Höxteraner Gartenschau im Frühling aussehen. | © Steffen Hauser / botanikfoto

13.11.2022 | 13.11.2022, 17:30

Höxter. Die Besucher werden ihr „blaues Wunder“ erleben, wenn die Landesgartenschau Höxter im April 2023 ihre Tore öffnet. Ein Band aus Traubenhyazinthen soll dann die Gäste ins Gelände geleiten. Der leuchtend blaue Streifen entsteht neben einem Weg am Flussufer, kündigen die Verantwortlichen rund um die Landesgartenschau in Höxter an.

Höxters „blaues Wunder“ wird den Haupteingang an der Weser mit der sogenannten Weserscholle verbinden – einem Aussichtsplateau hoch über dem Strom. Mehr als 61.000 Blumenzwiebeln wurden dafür gepflanzt. „Zum Einsatz kam dabei eine spezielle Maschine, die den Boden öffnet und ihn über den eingelegten Zwiebeln direkt wieder verschließt und andrückt“, sagt LGS-Bauherrenvertreter Paul Seydell.

Das Team der niederländischen Firma „Flower your Place“ könne mit dieser Technik große Mengen Zwiebeln in kürzester Zeit in die Erde bringen. Traubenhyazinthen, botanisch „Muscari“ genannt, blühen im Frühling kräftig blau – etwa von März bis Mai, manchmal bis in den Juni hinein. „Jetzt haben wir zur Eröffnung der Gartenschau das blaue Wunder, das im Sommer von unserem lila Lavendel-Meer abgelöst wird“, freut sich Geschäftsführerin Claudia Koch.

Saatgut mit Kleber vermischt

Auf ihren besonderen Wunsch hin war der Streifen aus Traubenhyazinthen neben der Uferpromenade gepflanzt worden. „Als optisches Highlight gleich zu Beginn der Landesgartenschau.“

Folgt man dem Flussverlauf ein Stück weiter in Richtung Welterbe Corvey, gelangt man zur Weserscholle. Auch dort kam jetzt innovative Gartenbautechnik zum Einsatz: „Mit einer sogenannten Anspritzbegrünung haben wir Blühsamen auf den Steilhang aufbringen lassen, damit sie dort gut haften bleiben“, erläutert Bauherrenvertreter Paul Seydell.

Aus den Niederlanden reiste eine Spezialfirma an, die die Traubenhyazinthen-Zwiebeln am Weserufer pflanzte. In einem Arbeitsgang kann die Maschine den Boden öffnen, die Zwiebeln einlegen und das Erdreich wieder verschließen. - © LGS 2023 Höxter/Pia Schöning
Aus den Niederlanden reiste eine Spezialfirma an, die die Traubenhyazinthen-Zwiebeln am Weserufer pflanzte. In einem Arbeitsgang kann die Maschine den Boden öffnen, die Zwiebeln einlegen und das Erdreich wieder verschließen. | © LGS 2023 Höxter/Pia Schöning

Dabei werde das Saatgut mit einer Art natürlichem Kleber vermischt und mit dem Schlauch auf die fast fünf Meter hohe Böschung aufgebracht. „So können wir verhindern, dass die Samen beim nächsten Starkregen ausgespült werden“, erklärt der LGS-Bauherrenvertreter.

Die spezielle Blühmischung enthalte gebietstypische Pflanzen und sei gemeinsam mit der ökologischen Baubegleitung der Landesgartenschau ausgewählt worden. Im nächsten Jahr werden an der Weserscholle unter anderem Klatschmohn, Schafgarbe und Kornblumen blühen. Insgesamt wurde die Anspritzbegrünung auf einer Fläche von 2.500 Quadratmetern durchgeführt.

Picknick mit Ausblick

Die Weserscholle befindet sich etwa auf halbem Weg nach Corvey und wird eine Picknickwiese mit Aussicht auf Solling und Stadtsilhouette. Auch verschiedene Ausstellungsbeiträge werden dort zu finden sein, zum Beispiel den Schöpfungsgarten der Glaubensgemeinschaften.