Reduzierte Öffnungszeiten: So sparen Einzelhändler im Kreis Höxter

Kreis Höxter. Als erster Lebensmitteleinzelhändler hat Aldi Nord die Öffnungszeiten seiner Märkte reduziert, um einen Beitrag zum Energiesparen zu leisten. Seit dem 1. November und zunächst für die Winterzeit 2022/2023 schließen die meisten Märkte statt um 21 oder 22 Uhr bereits um 20 Uhr – das betrifft alle Aldi-Märkte im Kreis Höxter. Ein Schritt, den auch weitere Märkte und Einzelhändler gehen. Andere setzen dagegen auf andere Energiesparmaßnahmen. Mitarbeiter entlassen musste Aldi aufgrund der Reduzierung nach eigener Aussage nicht. &bdquo;Allerdings freuen wir uns, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in den vergangenen Jahren Außerordentliches geleistet haben, durch die Reduzierung der Öffnungszeiten ein wenig mehr Freizeit geben zu können“, sagt Nicolás de Lope, Sprecher der Verwaltungsratsbevollmächtigten bei Aldi Nord auf Nachfrage der Neuen Westfälischen. Doch nicht nur die Öffnungszeiten wurden reduziert. Auch an der Beleuchtung und der Heizung wurde geschraubt. &bdquo;So verzichten wir vorerst auf einige Beleuchtungselemente in unseren Backbereichen und Regalflächen und schalten die weitere Beleuchtung in Filialen und Logistikzentren überall dort ab, wo es die Verkehrssicherheit für unsere Kunden und Mitarbeiter nicht beeinträchtigt“, heißt es vom Unternehmen weiter. &bdquo;Seit Oktober statten wir zudem mehr und mehr Kühlwandregale mit Türen aus, um die Energieeffizienz der Kühlmöbel zu erhöhen.“ Edeka: Jeder entscheidet selbst Bei Edeka gibt es dagegen keine allgemeine Anweisung, die Öffnungszeiten zu reduzieren. Allerdings gilt bei der Regionalgesellschaft Edeka Minden-Hannover, dass jeder von den rund 600 selbstständigen Kaufleuten einen oder mehrere Märkte als ein eigenständiges Unternehmen führt. &bdquo;Er entscheidet damit selbst über Sortimente, Personal und auch die Öffnungszeiten“, erklärt ein Unternehmenssprecher. Das gilt auch für Märkte von selbstständigen Kaufleuten im Kreis Höxter. Um die Mehrkosten für die Energieversorgung einzusparen, setzt das Unternehmen etwa auf Photovoltaik. &bdquo;Darüber hinaus nutzen wir schon jetzt – da, wo möglich – die Abwärme von Kühlmöbeln im Markt, um im Winter die Märkte zu beheizen“, so der Sprecher weiter. Auch durch eine intelligente Tageslichtsteuerung solle der Energieverbrauch gesenkt werden. Das händelt auch die Rewe-Gruppe in ihren Märkten so. Eine Verkürzung der Öffnungszeiten zur Energieeinsparung werde nicht erwogen. &bdquo;Die damit erzielbare Energieeinsparung wäre marginal. Denn auf (Kälte-)Technik entfällt mehr als die Hälfte des Energiebedarfs unserer Märkte und ist unabhängig von den Öffnungszeiten“, informiert das Unternehmen auf Nachfrage. So konnte unter anderem durch den konsequenten Einsatz von modernen, energiesparenden, geschlossenen Kühlmöbeln, energieeffizienter Wärme- und Klimatechnik, den Einsatz von LED-Leuchtmitteln und den hohen Automatisierungsgrad über die letzten Jahre bereits deutliche Energiesparpotenziale heben, heißt es seitens des Unternehmens. Licht aus heißt es dagegen in den Obi-Märkten. Dort wurde auf stromsparende LED-Beleuchtung umgestellt und die Musterlampen werden nur noch bei Bedarf eingeschaltet. Außerdem werden nur noch ausgewählte Bereiche beleuchtet oder zumindest heruntergedimmt. Zu Schließzeiten bleibt es im und am Markt komplett dunkel – eine Veränderung der Öffnungszeiten sei aktuell nicht geplant. Stattdessen werde die Temperatur in den Verkaufsräumen abgesenkt. Baumarkt schließt freitags früher Anders geht dagegen die Toom-Baumarkt-Kette mit der Situation um. &bdquo;Bedingt durch die derzeitige Energiekrise passen wir bundesweit in unseren Baumärkten vorübergehend die Öffnungszeiten am Freitag an“, kündigt das Unternehmen an. Noch schnell am langen Freitag für die ein oder anderen geplanten Bauarbeiten am Wochenende einkaufen, ist damit nicht mehr möglich. Seit Freitag, 4. November, sind die Märkte maximal bis 20 Uhr geöffnet – das betrifft auch den Toom-Markt an der Warburger Straße in Brakel. Auch in der Höxteraner Innenstadt gibt es bereits erste Änderungen. Das Haushalts- und Spielwaren Geschäft Larusch startet ab sofort eine halbe Stunde später in den Tag. Montags bis freitags stehen die Mitarbeiter um Chef Dietmar Larusch im Winter von 10 bis 18 Uhr, samstags von 9.30 bis 14 Uhr zur Verfügung. &bdquo;Erste Einsparungen sind dadurch schon zu merken“, berichtet der Inhaber im Gespräch mit der Neuen Westfälischen. Dennoch sei es gerade eine schwierige Zeit für Einzelhändler. &bdquo;Wir hoffen auf ein gutes Weihnachtsgeschäft und einen positiven Aufschwung durch die Landesgartenschau“, so Larusch.

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