Baupläne in Höxter: Auf dieser Hundewiese soll eine Reihenhaussiedlung entstehen

Höxter. Es ist die wohl teuerste Hundewiese im ganzen Kreis Höxter. Im Straßendreieck von Triftweg, Im Flor und Bergstraße leistet sich die Stadt Höxter in sehr guter Stadtlage seit Jahrzehnten eine zwei Hektar große Baulücke. Zwei bis drei Mal im Jahr kommt der Bauhof zum Mähen, ansonsten hat sie keinen weiteren Nutzen, als zum Gassigehen für Hundehalter zu dienen. Ursprünglich einmal als Erweiterungsfläche für das Schulzentrum gedacht, ist sie seit geraumer Zeit im Flächennutzungsplan als Bauland ausgewiesen. Jetzt hat der Stadtkern-Ortsausschuss grünes Licht gegeben, aus dem Bauerwartungsland richtiges Bauland zu machen. Er hat mit einer Gegenstimme und drei Enthaltungen mehrheitlich dem Aufstellungsbeschluss zugestimmt, für das Areal Im Flor einen ordentlichen Bebauungsplan aufzustellen. &bdquo;Als Grüne sind wir im Grundsatz gegen die Versiegelung von Flächen, doch hier geht es um eine große innerstädtische Parzelle, die gerade jetzt in einer Zeit steigender Wohnraumnachfrage eine sinnvollen Nutzung zugeführt werden soll“, sagte Ausschussmitglied Volker Bertram. &bdquo;Die Konzeptidee ist super. Ich bin sicher, dass das Areal allein schon wegen der guten Lage eine große Nachfrage erfahren wird“, zeigte sich SPD-Ratsfrau Rosemarie Huppertz vom Erfolg überzeugt. &bdquo;Bei der aktuellen Preisexplosion auf dem Baumarkt habe ich allerdings die Befürchtung, dass die Planung am Bedarf vorbei gehen könnte“, warnte Ausschussmitglied Birgit Avenhaus. Flachdächer sollen Pflicht sein Eine von Baudezernentin Claudia Koch vorgestellte Präsentation vermittelte einen ersten Eindruck, wie sich eine Bebauung konzeptionell gestalten könnte. Je nach Variante wären dort zwischen 60 und 80 Wohneinheiten möglich. &bdquo;Für alle drei Konzepte gilt es, den Flächenanspruch für die Straßenräume möglichst gering zu halten“, sagte Koch. Die Erschließung für Autos sowie Fahrradfahrer und Fußgänger soll neun Meter breit werden. Die Straßenräume sollen beidseitig mit 2,5 Meter breiten Fußwegen geplant werden. Für den motorisierten Verkehr ist eine Fahrbahnbreite von vier Metern vorgesehen. &bdquo;Alle Verkehrsteilnehmer sollen zudem auf einer Ebene durch das Quartier schreiten können. Vorgesehen ist eine verkehrsberuhigte Gestaltung der Straßenräume, so dass diese ungefährdet durch Fußgänger und Radfahrer genutzt werden können“, erklärte Koch. In dem aus Nachhaltigkeitsgründen favorisierten Konzept würden dort 82 Wohneinheiten entstehen. Sie würden sich auf drei Doppelhaushälften und 76 Wohneinheiten in Reihenhäusern aufteilen. &bdquo;Es gibt viele ältere Menschen, die allein in großen Häusern leben und diese gern zugunsten kleinerer, moderner Wohnungen zur Verfügung stellen würden, wenn es denn passende Angebote gäbe“, wurde das Konzept begrüßt. In den Doppelhäusern stünden pro Wohneinheit bis zu 290 Quadratmeter Grundfläche zur Verfügung, in den Reihenhäusern durchschnittlich 105 Quadratmeter. Zwei weitere Konzepte sehen auch die Bebauung mit zusätzlich fünf bis zwölf bis zu 500 Quadratmeter großen Einzelhaus-Grundstücken vor. Die Gesamtzahl der Wohneinheiten würde sich dann auf 63 reduzieren. Voraussetzung für die Bebauung soll die Verwendung von Flachdächern werden. Sie ermöglichten in idealer Weise die Installation von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen. Zudem könne eine extensive Dachbegrünung realisiert werden. Die Gebäudehöhen sollen gering gehalten werden, um die benachbarten Gebäude nicht zu verschatten. Gemeinschaftsflächen geplant Auf dem Areal soll es viele Gemeinschaftsflächen geben. Baudezernentin Koch: &bdquo;Die Freiflächen dienen der Gemeinschaft und sollen das Miteinander der Bewohner stärken.“ Diese Flächen müssten für jeden zugänglich und barrierefrei gestaltet sein. Neben der Umgestaltung des Bolzplatzes soll zusätzlich auch ein Quartiersplatz entstehen, der als Nachbarschaftstreffpunkt mit Sitzgelegenheiten eine hohe Aufenthaltsqualität im aufweisen soll. Hinzu kommen Innenhöfe, die den Bewohnern die Möglichkeit geben, gärtnern zu können. Dafür sind gemeinschaftliche Geräteschuppen und Pflanzbeete vorgesehen. Um die Pflanzen zu bewässern, soll es im öffentlichen Raum zudem Zisternen geben, die Niederschlagswasser speichern und dieses nutzbar machen sollen.

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