„Afghanistan – Unvergessen“: Ausstellung mit Niedringhaus-Fotos in Kassel

Höxter/Kassel. Es gibt wieder die Möglichkeit, die Fotos von Anja Niedringhaus zu sehen – und den Film über die Bilderkriegerin im Kino. In der Region nicht weit entfernt von Höxter. &bdquo;Afghanistan – Unvergessen“, so heißt die neue Ausstellung im Evangelischen Forum am Lutherplatz in Kassel. Sie wird eröffnet am Dienstag, 8. November, um 19.30 Uhr und vier Wochen lang zu sehen sein. Zum Abschluss gibt’s das Dokudrama im Kasseler Kino, das im Mai in Berlin Premiere hatte und das nun bald im &bdquo;ZDF“-Fernsehen zu sehen sein wird. Die mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Fotografin Anja Niedringhaus aus Höxter (1965-2014) fotografierte Konflikte und politische Krisen auf der ganzen Welt. &bdquo;Dem Land Afghanistan widmete sie ihre besondere Aufmerksamkeit“, sagt Susanne Jakubczyk vom Veranstalter, dem Evangelischen Forum Kassel. Deshalb auch der Fokus auf diesen Bildern. &bdquo;Die Fotografien zeigen neben der Kriegsberichterstattung auch ihre Faszination für den Alltag der Menschen. Zugleich dokumentieren sie den Wandel von der Agenturfotografie (AP) hin zum Fotoessay. Die letzten Fotografien entstanden anlässlich der afghanischen Präsidentschaftswahl im April 2014. Ein Tag vor der Wahl wird die Fotografin Opfer eines Attentats.“ Erinnerung auch im Heimatort Ihr Heimatort Kaufungen – dort lebte Anja Niedringhaus bei ihrer Schwester Gide auf dem Hof, wenn sie in Deutschland war – erinnerte bereits Ende September an die Fotografin mit einer Ausstellung von 60 ihrer Fotos in der Stiftskirche und einer Filmvorführung mit Diskussion, zu der neben dem Regisseur Roman Kuhn, dem Produzenten Hartmut Köhler und der Hauptdarstellerin Antje Traue auch rund 300 Zuschauer in die Kirche gekommen waren. Den Eröffnungsvortrag nun in Kassel mit dem Titel &bdquo;An der Tigrisbrücke – unsere Begegnungen an den Rändern des Irrsinns“ hält Christoph Reuter, Autor und Journalist im Ressort Ausland des &bdquo;Spiegel“. Die Einführungsworte spricht Jutta Steinhoff, stellvertretende Chefredakteurin der &bdquo;dpa“ aus Berlin – eine gute Freundin von Anja Niedringhaus. Ihre Worte stehen unter der Überschrift &bdquo;Fotos für den weltweiten News-Wire – Reiz und Verantwortung für Anja Niedringhaus“. Geöffnet ist die Ausstellung &bdquo;Afghanistan – Unvergessen“ dann bis zum 9. Dezember dienstags und freitags von 10 bis 13 Uhr sowie auf Anfrage. Führungen gibt es mit Anmeldung am 23. November und 29. November jeweils um 17 Uhr und auf Anfrage. Information und Anmeldung beim Evangelischen Forum Kassel unter Tel. (05 61) 2 87 60 21 sowie E-Mail an: ev.forum.kassel@ekkw.de Kinovorstellung "Die Bilderkriegerin - Anja Niedringhaus" Einen Tag nach Ende der Ausstellung ist der Film &bdquo;Die Bilderkriegerin – Anja Niedringhaus“ im Filmladen Kassel, Goethestraße 31 zu sehen: am Samstag, 10. Dezember, um 15 Uhr (Kino-Eintritt), eine Veranstaltung mit dem Verein Filmladen Kassel. Dort kann die &bdquo;Bilderkriegerin“ in der Kino-Atmosphäre angeschaut werden, bevor der Film im nächsten Januar im &bdquo;ZDF“-Fernsehen zu sehen sein wird. Das hatte Carl-Ludwig Paeschke vom Sender bereits in Kaufungen berichtet. Der Einladungsflyer zu den beiden Veranstaltungen im Evangelischen Forum in Kassel endet mit einem bemerkenswerten Zitat von Anja Niedringhaus: &bdquo;Die Geschichten der Menschen, die in Konfliktzonen wie in Afghanistan ihren Alltag meistern müssen, werden oft vergessen oder ignoriert. Mit meinen Bildern möchte ich dazu beitragen, dass wir ihr Leben und ihre Kultur besser verstehen lernen – und zwar nicht nur im Sinne von ,gut’ und ,böse’.“

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