Kreis Höxter. Im Kreis Höxter ist die Zahl der Todesfälle aufgrund eines Schlaganfalles 2020 gestiegen. „Starben laut aktuellsten Zahlen des Landesamts für Statistik NRW im Jahr 2019 im Kreis noch 96 Menschen an einem Schlaganfall, so waren es 2020 101, 5,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor“, so Michael Lobscheid von der Krankenkasse IKK Classic in einer Mitteilung. Aber: Verglichen mit 2010 sank die Zahl der Todesfälle um 18,5 Prozent. „Insofern könnte es sich 2020 um einen statistischen Ausreißer durch die Corona-Pandemie handeln“, so Lobscheid.
In erster Linie betrifft die Erkrankung ältere Menschen. „Rund 90 Prozent der Betroffenen im Kreis Höxter waren zum Zeitpunkt des Schlaganfalls 70 Jahre oder älter“, so Lobscheid. Ausgelöst wird ein Schlaganfall, wenn Blutgefäße verstopft sind oder platzen. Es entsteht ein plötzlicher Sauerstoffmangel, der die Hirnfunktion und damit die Steuerung des Körpers stark beeinträchtigt. Symptome eines Schlaganfalls sind Sprach- und Sprechstörungen, Sehstörungen mit plötzlicher Erblindung eines Auges, herabhängender Mundwinkel, halbseitige Lähmungserscheinungen und/oder Taubheitsgefühle einer Körperseite.
Bei einem Schlaganfall ist es besonders wichtig, so schnell wie möglich Hilfe zu holen. Denn: „Für die Behandlung hat man maximal 4,5 Stunden nach Auftreten der Symptome Zeit und schon nach drei Minuten ohne Sauerstoff beginnen die empfindlichen Nervenzellen abzusterben“, sagt er.
Warum die Zahl der Todesfälle durch einen Schlaganfall in Deutschland seit Jahren sinkt, sei nicht eindeutig klar. Gründe hierfür seien aber sicherlich die bessere Information der Bevölkerung und vor allem die sogenannten „Stroke Units“ an den Krankenhäusern, mutmaßen Experten. Im Kreis Höxter verfügt beispielsweise das St.-Ansgar-Krankenhaus über eine solche Einheit.