Kreis Höxter Landwirte im Kreis Höxter befürchten „Katastrophe“ bei Mais und Zuckerrüben

Kreis Höxter. Die Trockenheit auf den Feldern macht den Pflanzen schwer zu schaffen. Eine &bdquo;Katastrophe“ nennt Ferdi Stamm, Pflanzenberater der Landwirtschaftskammer Höxter, die aktuelle Situation. &bdquo;Gerade bei den Sommerrungen, wie Sommergetreide, die Ackerbohne, die Zuckerrübe, oder auch beim Grünland wird es erhebliche Ertragseinbußen geben“, sagt Stamm auf Anfrage der NW. Besonders bei schweren Böden, die hier in Ostwestfalen vorherrschen, könnte der Ertrag auf bis zu 50 Prozent runtergehen. Die bisherige Ernte – Gerste, Weizen oder Raps – sei für die Landwirte dagegen sehr zufriedenstellend gewesen. Seine Sorge beziehe sich hauptsächlich auf die Pflanzen, die noch auf den Feldern stehen. Der Mais sei zum Teil kolbenlos oder vertrocknet, die Ernte werde schnell gehen. Die Ernte der Zuckerrüben könnte schwieriger werden. &bdquo;Bei den Tonböden wissen wir gar nicht, wie wir die kleinen Rüben aus der Erde roden sollen. Ohne Regenschauer unerntbar, weil die wenigen Pflanzen sofort abbrechen.“ Auch das Grünland ist zu trocken für die Landwirte und somit fehlt ihnen das Futter für die Tiere. Das könne nicht mal eben gekauft werden, denn es sei nichts vorhanden. &bdquo;Sie können auf teures Getreide zurückgreifen, müssen dann aber die Milchpreise steigen lassen.“ Ob die Ernte in ganz Deutschland so ertragsvermindert ausfallen werde, könne er nicht beurteilen. Aber so, wie es auf den Feldern OWLs aussehe, könnten einige Waren irgendwann knapp werden. Denn Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. &bdquo;Ich will nichts dramatisieren. Aber sicherlich werden die Verbraucher das irgendwann merken und für bestimmte Waren ein paar Prozentpunkte draufzahlen müssen“, sagt Stamm. Unterschiedliche Wachstumsbedingungen Die Aussaat sei dann das nächste Problem: &bdquo;Wir nicht wissen, wie wir die nächste Aussaat bestellen sollen. Bei der Trockenheit fährt man ein hohes Risiko.“ Die Rapsaussaat steht kurz bevor. Das Zeitfenster ist kurz, weil die Pflanzen die Vor-Winter-Entwicklung brauchen. Etwa bis Mitte September muss der Raps ausgesät sein, sonst ist es zu spät. Bleibt es bis dahin weiter so trocken, besteht die Gefahr, dass die Pflanzen nicht wachsen. &bdquo;Und wenn das passiert, muss man den Raps wieder umbrechen und was Neues einpflanzen. Aber keine Ölfrucht mehr, das ist dann durch“, sagt der Pflanzenberater. Ob der Raps wächst, kann aber von Ort zu Ort variieren, je nach Regenfall. Regnet es in Brakel, könne der ein oder andere Landwirt die Pflanze zum wachsen bringen, während es in trockenen Teilen schlechter aussieht. Bei Getreide wie Weizen dagegen werde es voraussichtlich keine Probleme geben, das könne auch bis in die Weihnachtszeit ausgesät werden. Ergiebige Regenschauer könnten die Lage entspannen. 20 bis 30 Liter pro Quadratmeter würde der Landwirtschaft sehr helfen, meint Stamm. &bdquo;Damit retten wir keine Zuckerrüben mehr. Aber wir würden sicherlich den Raps zum Wachsen kriegen.“

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