Nach vielen Feldbränden im Kreis Höxter: Wer zahlt?

Kreis Höxter. Wenn’s brennt, kommt die Feuerwehr. Wenn’s auf dem Feld brennt, auch. Aber durchaus zusätzlich auch die Kollegen des Landwirts mit Trecker. Denn die helfen mit, dass bei der Trockenheit die Flammen nicht noch auf Nachbarfelder übergreifen. Denn es sind durchaus Werte, die da auf den Getreidefeldern in Flammen aufgehen, wenn der Weizen vor dem Dreschen abfackelt. Was das kosten kann, wie es ersetzt wird – und wie die Hilfe der Berufskollegen konkret aussieht, erklärt der Leiter der Landwirtschaftskammer in Brakel, Stefan Berens. Und er macht darauf aufmerksam, dass der Landwirt derzeit zwar das Geld für die Trocknung des Getreides daheim einspart – stattdessen aber an anderer Stelle Energie eingesetzt werden muss. Böschungsbrände, brennende Stoppelfelder und Getreidebestände in Flammen, landwirtschaftliche Maschinen wie Mähdrescher oder Rundballenpressen, die heißgelaufen waren und plötzlich qualmten oder gar loderten – die Feuerwehren hatten in den vergangenen drei, vier Wochen richtig gut zu tun. Oftmals ist ein kleiner Funke Auslöser. Eine weggeworfene Zigarette. Staub, der sich entzündet hat. Ein heißer Unterboden eines Fahrzeugs. Und dann geht’s ab. Aber richtig. &bdquo;Eine brandgefährliche Angelegenheit, es ist pulvertrocken. Die hohen Temperaturen, die intensive Sonneneinstrahlung, verbunden mit dem Wind“, sagt Berens. Das macht’s gefährlich. Große Solidarität unter Landwirten Und wenn dann ein Weizenfeld im Bestand den Flammen zum Opfer fällt – wie zuletzt bei Borgentreich –, dann sind laut Berens schnell mal 2.500 Euro binnen kurzer Zeit weg. Verbrannt. &bdquo;Ein erheblicher Schaden.“ Normalerweise seien die Landwirte für Schadensfälle versichert, es könne auch die Haftpflicht der Fahrzeuge einspringen, wenn Willkür oder Brandstiftung ausgeschlossen werden könnten, erklärt der Fachmann von der Landwirtschaftskammer. Er lobt die große Solidarität unter den Landwirten, die derzeit schon Güllefässer mit Wasser füllten und für einen solchen Fall der Fälle auf Standby stellten. &bdquo;Auch, dass Berufskollegen reagieren und mit Grubber und anderen Gerätschaften Streifen und Schneisen um ein brennendes Feld ziehen, um ein Überspringen auf das Nachbarfeld zu verhindern“, zeige den Zusammenhalt. Derzeit habe das Getreide nach dem Ernten noch zehn bis zwölf Prozent Feuchtigkeit – nur noch. Und der Raps, der gerade gedroschen werde, sogar nur noch vier bis fünf Prozent. Außergewöhnlich wenig. &bdquo;Und wenn der Landwirt das Getreide anschließend im Silo einlagern will, dann muss er richtig aufpassen, dass es sich dort nicht entzündet.“ Deshalb müsse derzeit sogar über Nacht gekühlt werden. Zwar wesentlich weniger Kosten für Energie als bei der Trocknung – aber eben auch Kosten. Bei der Lagerung von Weizen, Gerste und Roggen sollte der Kornfeuchtegehalt bei etwa 14 Prozent liegen. Alles darüber bedeutet Abschlag beim Preis. Oder eben ab in die Trocknung. Ausnahme Hafer: Der darf nur eine Kornfeuchte von circa zwölf Prozent haben. Um die Zielgrößen zu erreichen, haben sich Durchlauf- oder Satztrockner und die Lagerbelüftungstrocknung etabliert. Und wie viel Feuchte darf Raps haben? Unter sechs Prozent Feuchtigkeit steige der Preiszuschlag nicht weiter, heißt es. Liege der Feuchtegehalt über neun Prozent, wird neben Trocknungskosten auch Trocknungsschwund abgezogen. Und beispielsweise Ölmühlen nehmen Raps mit mehr als neun Prozent Feuchtigkeit meist nicht an.

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