Sparkasse nach der Fusion: Im Kreis Höxter drohen Filial-Schließungen

Höxter. Der Höxteraner Kreistag hat mit seiner Zustimmung den Weg zur Fusion der Sparkasse Höxter mit der Sparkasse Paderborn-Detmold frei gemacht. Durch den Zusammenschluss steigt die Bilanzsumme auf 10,9 Milliarden Euro. Neun Milliarden Euro hat die Sparkasse indes schon und 1,9 Milliarden bringt Höxter mit. Im Gesamtranking der bundesweit 370 Sparkassen würde die Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter, wie die zukünftige Bezeichnung lauten soll, von Platz 30 in die Top 20 aufsteigen. Auch die Top 15 wären möglich, denn die Abstände in dem Bereich sind äußerst eng. Auf jeden Fall würde die Sparkasse ihren Spitzenplatz bei den ostwestfälischen Geldinstituten festigen. Schon jetzt ist die Sparkasse Paderborn-Detmold größer als die Verbundvolksbank (Paderborn-Detmold-Höxter), die nur vergleichsweise magere 7,5 Milliarden Euro Bilanzsumme mitbringt. Im Genossenschaftsranking gehört aber auch die Verbundvolksbank zu den 20 größten Instituten in Deutschland. Größe hat im Finanzwesen schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Indes sagt sie wenig über die Qualität der Performance aus. &bdquo;Es gibt Großbanken, im Sparkassenverbund, die wesentlich schlechtere Ergebnisse aufweisen als unsere Sparkasse hier im Kreis Höxter“, sagte Grünen-Kreistagsabgeordnete Martina Denkner. So war unterm Streich die Performance der Sparkasse Höxter in den zurückliegenden Jahren klar besser als die der großen Schwester in den Kreisen Paderborn und Lippe. Gleichwohl wird der Anteil der Sparkasse Höxter in dem neuen Verbund gemäß der Bilanzsumme mit 17 Prozent gewichtet. 325 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringt die Sparkasse zu den bereits vorhandenen 1.300 mit. Über Stellenabbau wird in diesem Zusammenhang nicht gesprochen. Froh über jeden Beschäftigten Die Sparkasse ist froh über jeden gut qualifizierten Beschäftigten. Gerade auf dem Fachkräftemarkt gibt es hohe Herausforderungen. &bdquo;Wir werden künftig viel mehr noch als heute spezialisierte Fachleute brauchen und darum ist das jetzt auch genau der richtige Zeitpunkt, sich auf einem breiten und starken Fundament neu aufzustellen“ betonte der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Höxter, Jens Härtel (53), der auch künftig im Vorstand vertreten sein wird. Stellenkürzungen stehen zwar nicht auf der Agenda der Fusion, Filialschließungen aber sehr wohl. In den Kreisen Paderborn und Lippe hatte es in den zurückliegenden Jahren massive Schließungen von Geschäftsstellen gegeben. Im Gebiet der Sparkasse Höxter gibt es derzeit noch 20 Geschäfts- und Geldausgabestellen. Der Fusionsvertrag sagt zwar nicht, wo welche Filialen künftig geschlossen werden, legt aber einen Standard fest, nach dem die Hälfte der bestehenden Ausgabestellen abgebaut werden könnte. &bdquo;Es wird in jeder Gemeinde unseres Kreises auch künftig eine Sparkassenfiliale vorhanden sein“, betonte Landrat Michael Stickeln. Aber nicht überall gibt es die eine große Kernstadtfiliale. In Willebadesessen ist die Sparkasse auch im Ortsteil Peckelsheim mit einer vergleichbaren Filiale vertreten. Hier ist es keineswegs eindeutig, welcher Standort erhalten bleibt und welcher abgebaut wird, wenn es nur noch eine Filiale pro Gemeinde geben soll. Brakel als Firmensitz wird auch nicht mehr benötigt. Der Sitz der Sparkasse ist weiterhin in Paderborn und Detmold. Brakel ist dann nur noch Geschäftsstellenstandort. Die Sparkasse Höxter gründet sich auf die 1848 gegründete Kreis-Sparkasse zu Brakel. 1973 kam es zur Fusion mit der Sparkasse Höxter und zur Bildung der Kreis- und Stadtsparkasse Höxter in Brakel. Als drei Jahre später auch die damalige Kreis- und Stadtsparkasse zu Warburg in den Verbund aufgenommen wurde und ein unaussprechlich langer Name drohte, grub man den schönen kurzen Titel Sparkasse Höxter wieder aus. Der Hauptsitz blieb aber weiterhin Brakel. Die Geschichte der Sparkasse mag weiter gehen. Die 175-jährige Geschichte Brakels als Sitz eines Kreditinstituts ist am 1. April 2023, wenn die Fusion amtlich vollzogen wird, dann jedoch Geschichte.

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