Gastronomie-Roboter Bella ist in Höxter der neue Star im Service

Höxter-Ovenhausen. Roboter hin oder her, das Hotel am Jakobsweg in Ovenhausen sucht händeringend nach Mitarbeitern. &bdquo;Wenn ich könnte, würde ich auf einen Schlag drei Servicekräfte einstellen. Aber ich finde hier einfach niemanden“, sagt Hotelbetreiber Rainer Bruns (64). Zusammen mit Ehefrau Manuela (55) hat Bruns 2018 die Pension Hesse in Ovenhausen übernommen und zum &bdquo;Hotel am Jakobsweg“ ausgebaut. Das 60-Betten-Haus läuft gut. &bdquo;Auch jetzt schon sind wir praktisch ausgebucht, obwohl die Saison noch jung ist. Aber es ist für uns nach Corona sehr gut wieder losgegangen“, sagt Bruns. Leute findet er trotzdem nicht. Zehn Mitarbeiter hat das aus Berlin stammende Hotelier-Ehepaar. &bdquo;Um das Leben für unsere vorhandenen Mitarbeiter etwas leichter zu machen, haben wir uns zum Kauf eines Service-Roboters entschlossen“, sagt Manuela Bruns. Seit vergangener Woche ist &bdquo;Bella“ in Betrieb. Ob Bella ihre 20.000 Euro wert ist, lässt sich noch nicht sagen. Alles befindet sich noch in der Einarbeitungs- und Orientierungsphase. Die Bruns setzen große Stücke auf Bella. Bis zu vier Tabletts kann Bella auf einmal transportieren. &bdquo;Statt dreimal hin und her zu laufen, kann eine Servicekraft auf einmal sechs Essen an einen Tisch bringen“, sagt Bruns. Kleine Snacks, Getränke oder Kuchen bringt Bella selbstständig an die Tische. Die Gäste nehmen sich ihre Bestellung einfach herunter. Vor allem ältere Menschen haben sich von der Idee begeistert gezeigt &bdquo;Darüber hinaus ist unser Bellabot auch sehr interaktiv, versteht sich auf kleine Smalltalks und reagiert auf freundliche Berührungen“, erklärt Produktvertreiber Dirk-Peter Fischer. Im Frühjahr hatten sich die Bruns und der Serviceroboter auf einer Gastromesse kennengelernt. &bdquo;Der Roboter hatte uns einfach angesprochen, uns eingeladen, an den Stand zu kommen. Ein bisschen war es wie eine Liebe auf den ersten Blick“, erzählt Rainer Bruns. Bevor sie Bella auf die Gäste loslassen, hatten die Bruns aber erst mal eruiert, ob das Publikum diese Liebe auch teilt. &bdquo;Wir haben ja auch viele Gäste aus dem Ort. Die haben wir gefragt, wie sie die Idee finden. Überraschenderweise haben sich vor allem ältere Menschen von der Idee begeistert gezeigt und immer wieder gefragt, wann der Roboter denn kommt“, erzählt Bruns. Jetzt ist er da. Noch mutet Bella exotisch an. Gastrobedarfsexperte Fischer glaubt, dass sich das bald legen wird, denn der Markt für Serviceroboter boomt. &bdquo;Unser Bellabot arbeitet acht Stunden am Stück und braucht dann vier Stunden, um den Akku wieder voll zu laden. Das sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr ohne Urlaub und freie Wochenenden“, sagt Fischer. Bella ist der Verkaufsschlager des chinesischen Herstellers Bella ist der Verkaufsschlager des chinesischen Herstellers Pudu Robotics aus Shenzhen, einem der führenden Hersteller im asiatischen Raum. Dort sind die technischen Assistenten schon in vielen Gastronomiebetrieben vertreten. &bdquo;In China, Südkorea oder Japan gehört es mittlerweile schon zum Alltag, in einem Restaurant von einem Roboter bedient zu werden“, sagt Fischer. Bellas Hauptaufgabe besteht darin, Speisen und Getränke zu den Kunden und schmutziges Geschirr zurück in die Küche zu transportieren. Der Roboter übernimmt die Logistikfunktion zwischen Theke, Küche und Gästen. Das Personal positioniert die Teller auf einem der vier Tabletts des Roboters, wählt auf dem Touchdisplay aus, zu welchem Tisch das Essen gebracht werden muss – und schon fährt Bella los. Servieren und abräumen kann Bella nicht. Das macht das Personal. Oftmals stellen die Gäste selbst gebrauchtes Geschirr auf Bellas Ablagen, das sie dann ohne ein weiteres Kommando automatisch in die Spülküche bringt. Und wenn man ihr dann freundlich zwischen den kleinen Katzenöhrchen die Stirn tätschelt, zaubert sie sogar ein Lächeln auf den Touchscreen.

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