LGS 2023: Die ganze Schöpfung auf 700 Quadratmetern

Höxter. Es geht um 700 Quadratmeter, es geht aber ein wenig auch um die ganze Welt und ein wenig mehr - um ihren Ursprung: Auf dem Gelände der Landesgartenschau ist ein Schöpfungsgarten geplant, der von Menschen verschiedener Glaubensrichtungen schon seit Monaten. Sie alle eint die Begeisterung für die Idee, sie alle sind ehrenamtlich unterwegs. Sie alle sitzen am runden Tisch der Religionen, zuletzt häufig über Karten, Planungsskizzen und Entwürfe gebeugt. "Ostwestrichtung, direkt an der Weserpromenade, einer der Hauptwege der Landesgartenschau", sagt Annette Hesse. Sie stellte die Planungsskizze der Gruppe der Ehrenamtlichen unter der Leitung von Pfarrer Uwe Neumann jetzt vor. Ein Treffpunkt soll er werden, der Schöpfungsgarten, ein Ort, an dem alle zusammenkommen, auch weiter über das Ende der LGS hinaus.Zunächst aber ist da natürlich die LGS. Den Planern ist der lang gezogene Bereich nahe dem Wasser- und Schifffahrtsamt zur Verfügung gestellt worden, der Garten wird ein offizieller Teilbereich der Gartenschau. "Auf das Thema Schöpfung sind wir gekommen, weil es für viele Religionen ein einigendes Thema ist", sagt Hesse. Programm von Lesung bis Konzert Damit die Besucher der Schau auf das Gelände aufmerksam werden, soll vorn, direkt am Eingang, eine Skulptur aufgestellt werden. Danach folgt der "Garten der Elemente". Er wird in vier Bereiche gegliedert, Erde, Luft, Feuer und Wasser. Im Bereich Luft etwa, sind Luft und Windspiele geplant, auch sollen die verwendeten Pflanzen dazu neigen, sich im Wind zu wiegen.Das Feuer wird als Energiespender als auch Zerstörer erfahrbar gemacht etwa durch Feuerschalen und Lagerfeuer, über denen Besucher auch Stockbrot zubereiten können. Im Bereich Wasser sollen Wasserspiele und eine Quellschale entstehen. Die einzelnen Elemente sind durch Tore getrennt, "sie stellen aber zugleich eine Verbindung dar." Durch den Garten der Elemente läuft ein verbindender Hauptweg, ein rotes Band entlang des Weges soll Orientierung durch die Fläche bieten.An den Garten der Elemente wiederum knüpft sich eine Veranstaltungsfläche an, die Besucher zugleich als gepflastertes Labyrinth auf den "Lebensweg" bringen kann. Bespielt werden soll die Fläche mit einem "Programm der Vielfalt", sagt Rainer Daubach, der der Bahái-Religion angehört und für die Programmplanung zuständig ist.Von stillen Beiträgen wie Gebeten oder Lesungen soll es bis hin zu Sonnengesängen und lauten Konzerten eine breite Palette von Angeboten an die Besucher geben. Er kündigte an, das Programm werde sich "wie eine zweite Decke" über die Veranstaltungsfläche ziehen und in ihrer Vielfalt wie der Garten zum Staunen über die Schöpfung anregen und die Erde als etwas Erhaltenswertes begreifen. Einladung an Schulen und Kitas aus dem Kreis Ein wichtiger Bestandteil des Gartens soll die Arbeit mit Jugendlichen und Kindern sein, kündigt der evangelische Pfarrer Uwe Neumann an, der die Planungsgruppe leitet. Monika Krekeler, die lange Erfahrung als Pädagogin hat, nahm bereits Kontakt mit der schulfachlichen Referenten bei der Bezirksregierung auf und hat für das Projekt geworben. Nutzbar sei der Garten von allen Schulformen."Ich habe mit sehr vielen Schulleitern Gespräche geführt, alle sind sehr interessiert", schwärmt sie. Möglich seien etwa Kurse der praktischen Philosophie, Religion, aber auch Tanzkurse wären denkbar. "Schulen, Klassen und Gruppen können jederzeit kommen", sagt Krekeler, "der Garten steht jeden Tag zur Verfügung".Eingeladen sind explizit Schulen und Kitas aus dem Kreis Höxter, die Gartenschau montags und mittwochs in der Zeit von 9 bis 11 Uhr zu besuchen und "sich bei uns einzubuchen“, sagt Marion Dinand, Gemeindereferentin, die sich gemeinsam mit Marie-Luise Bittger um das Angebot für die Kindergärten kümmert.Weitere Helfer gesucht "Wir sind so ehrgeizig, zu sagen, dass der Garten keine vorübergehende Einrichtung wird", sagt Neumann. Man hoffe, dass der Ort sich dauerhaft etabliere "dass Gruppen sich hier zusammenfinden und dass es ein neuer Veranstaltungsort wird".Das Projekt, das unter der Überschrift "Leben, glauben, staunen" steht, ist mit einem Kostenrahmen von insgesamt 300.000 Euro geplant worden, geplant wird seit zwei Jahren, seither sind die Kosten für Handwerker und Material stets angestiegen. "Wir sind auf der Suche nach Sponsoren, angesichts der jüngsten Preis-Steigerungen sind wir in größter Sorge" räumt Neumann ein. "Das ist auch eine Herausforderung."Gesucht werden auch noch Helfer und Menschen, die sich einbringen möchten. Für alle, die Interesse haben, bieten die Organisatoren am 28. April um 20 Uhr eine Infoveranstaltung in der Peter-und-Paul-Kirche an. Jene, die einer Religion angehören, die nicht in Gemeinden vertreten sind, können sich an Tuija Niederheide vom Kommunalen Integrationszentrum wenden. Die Planungsgruppe für den Garten hat sich formiert aus Mitgliedern des Runden Tischs der Religionen.

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