Horrorhaus von Höxter: Ausschuss des Landtages stimmt dem Verkauf zu

+++ Update, 31. März +++ Das war ein schnelles Ding: Der Haushaltsausschuss des Landtags in Düsseldorf hat am Donnerstagmorgen dem Verkauf des "Horrorhauses" am Saatweg in Höxter-Bosseborn an die Stadt Höxter zugestimmt. Jetzt können die weiteren Schritte bis zum Eintrag ins Grundbuch erfolgen, mit denen die Stadt Eigentümerin wird und das Gebäude abreißen lassen kann. +++++ Höxter-Bosseborn. Noch in seiner Haushaltsrede in der Vorwoche hatte CDU-Fraktionschef Günther Ludwig gewettert, dass alles viel zu lange dauere und vonseiten des Bürgermeisters nur halbherzig verfolgt werde. Am Dienstag dann hörte er &bdquo;mit ganz, ganz großer Genugtuung“ davon, dass das sogenannte &bdquo;Horrorhaus von Höxter“ den Besitzer wechselt: &bdquo;Jetzt bekommen wir hoffentlich ein Ende des Schreckens.“Aus einer Vorlage des NRW-Justizministeriums an den Haushaltsausschuss des Landtags geht laut Nachrichtenagentur dpa hervor, dass die Parlamentarier bei der nächsten Sitzung am Donnerstag, 31. März, mit ihrer Zustimmung dem Verkauf vom 4. Februar durch das Land an die Kommune wirksam werden lassen. Die Stadt Höxter will den Angaben zufolge das Gebäude auf dem 666 Quadratmeter großen Grundstück abreißen. Und Bürgermeister Daniel Hartmann ist sauer und empört, dass dieses &bdquo;sensible Thema“ in der Öffentlichkeit breitgetreten wird: &bdquo;Es eignet sich in keinster Weise, um damit Politik zu machen“, sagt er &bdquo;aus tiefster Überzeugung“. Und er ist empört über den Vorwurf, es nur halbherzig verfolgt zu haben: &bdquo;Die Stadt Höxter hat zu jedem Zeitpunkt ihre Hausaufgaben gemacht.“Das Prozedere sei mit Absicht hinter den Kulissen abgelaufen und nicht in die Öffentlichkeit gezerrt worden: &bdquo;Um die Bosseborner vor dem Medienrummel zu schützen, wollte ich es geräuschlos abhandeln.“ Jede Woche bekomme die Stadt Anfragen zur Zukunft der Immobilie – aus ganz Deutschland und darüber hinaus.Ja, bestätigt Hartmann, am 4. Februar sei ein Kaufvertrag zwischen Stadt und Land unterschrieben worden. Das bedeute aber nicht, dass die Stadt auch schon Besitzerin, geschweige denn Eigentümerin sei. Dem folgten noch mehrere bürokratische privatrechtliche Schritte vom Notariat über die sogenannte Kaufpreisfälligkeitsmitteilung bis zum Eintrag ins Grundbuch.Und ja, es ständen für Erwerb und Abriss &bdquo;selbstverständlich die benötigten finanziellen Mittel im Haushalt bereit“, erklärte Hartmann nachdrücklich. Die &bdquo;Beseitigung der Immobilie“ habe für ihn oberste Priorität, doch einen Zeitplan dafür könne und werde er nicht nennen. Und am liebsten sei ihm, wenn es dort auf der Fläche keine weitere Nutzung geben, einfach Gras drüber wachse."Denn irgendwann muss Schluss sein“ &bdquo;Und wenn der Bagger morgens um 6 Uhr beginnt, haben wir um halb Sieben genügend Fotografen, die das dokumentieren werden. Denn irgendwann muss Schluss sein“, sagt Ludwig, auch Vorsitzender des Ortsausschusses für Bosseborn. &bdquo;Es hat schon viel zu lange gedauert, dass das Objekt verschwindet. Eher wird keine Ruhe einkehren. Nicht nachvollziehbar, dass die Mühlen so langsam arbeiten.“Was dort stattdessen zu sehen sein sollte? Der Vorsitzende: &bdquo;Das möchte ich den Menschen in Bosseborn überlassen. Aber so, wie ich die Stimmung dort aufgenommen habe, wäre ein Denkmal dort nicht gut. Vielleicht wäre eine Wiese oder eine Brachfläche das Richtige. Etwas, das niemanden mehr anzieht.“Die NRW-Justiz hatte das Grundstück nach einem Prozess um illegalen Drogenanbau in dem Haus durch spätere Besitzer eingezogen. &bdquo;Die Liegenschaft ist für Landeszwecke entbehrlich und soll fortan kommunalen Zwecken dienen“, heißt es in der Vorlage von Justizminister Peter Biesenbach (CDU) an den Ausschuss. Deutschlandweit hatten die vorherigen Ereignisse in dem Haus im Stadtteil Bosseborn für Schlagzeilen gesorgt.Jahrelang waren auf dem Grundstück mehrere Frauen von einem Paar missbraucht und gequält worden. Zwei der Opfer starben an ihren schweren Verletzungen. Eine Leiche wurde zuerst tiefgefroren, dann zersägt und später verbrannt. Eine Frau starb im Krankenhaus. Im Prozess um die Taten wurden weitere grausame Details bekannt. So kam das Haus zu seinem Namen – ein Name, den Günther Ludwig bewusst vermeidet.Mit Material der dpa.

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