Kreis Höxter

Kreis Höxter gibt wichtige Tipps für den Katastrophenfall

Extreme Wetterlagen, ein großflächiger Stromausfall, ein Brand – es gibt verschiedene Notsituationen, die unerwartet eintreten können. Ein neuer Flyer des Kreises informiert über Warnmeldungen bei plötzlichen Schadensereignissen und drohenden Gefahren.

Landrat Michael Stickeln (l.) und Matthias Kämpfer (r.) zeigen den neuen Flyer. Mit seinem Team koordiniert Leitstellenleiter Jürgen Romund die Auslösung der über 160 Sirenen im Kreis. | © Kreis Höxter

05.03.2022 | 05.03.2022, 02:00

Kreis Höxter. Die verheerende Flutkatastrophe im Ahrtal im vergangenen Sommer hat es gezeigt: Die Katastrophe kam schnell und traf die Bevölkerung unvorbereitet. Im Kreis Höxter hoffen die Sicherheitsexperten, dass es die Region niemals so hart treffen wird.

Trotzdem werden in allen möglichen Bereichen Vorbereitungen getroffen. Auch die Bürger selbst sind aufgefordert, sich vorzubereiten. Denn: Das Potenzial schwerer Unwetter nimmt auch in der Region zu. Deshalb hat die Kreisverwaltung eine neue Aktion gestartet.

Um die Bürgerinnen und Bürger unter anderem darüber zu informieren, was in so einem Fall zu tun ist, hat der Kreis Höxter einen neuen Flyer herausgegeben. Er wird am Wochenende an alle Haushalte im Kreisgebiet verteilt. Er informiert unter anderem über die verschiedenen Frühwarnsysteme.

Sirenenalarm

Insgesamt gibt es in den Städten und Ortschaften im Kreis Höxter 163 Sirenen, die von der Kreisleitstelle in Brakel ausgelöst werden können. Mithilfe der Alarmsignale werden zum Beispiel die Feuerwehren und Löschgruppen alarmiert.

„Bei einer drohenden Gefahrenlage warnen die Sirenen mit einem ganz speziellen Heulton aber auch die Bevölkerung“, erklärt Matthias Kämpfer, Leiter des Fachbereichs Öffentliche Sicherheit und Straßenverkehr des Kreises.

Egal ob über Sirenen oder digital über Smartphone-App: „Unser Warnsystem kann im Ernstfall Leben retten“. Mit ihrem lauten Ton verschaffe sich eine Sirene zu jeder Tages- und Nachtzeit Gehör, auch wenn das Handy ausgeschaltet sei.

Ihr Heulen erwecke Aufmerksamkeit und hole Menschen – wenn es sein müsse – aus dem Schlaf. Das sei wichtig, „denn schließlich sollen uns Sirenen vor Gefahren wie schweren Unwettern oder Hochwassern warnen und so Leib und Leben schützen“.

Verschiedene Signale

Im Kreis Höxter gibt es ein weit verzweigtes Netz von Sirenen, die alle zentral durch die Kreisleitstelle in Brakel gesteuert werden. Über sie werden unter anderem die Feuerwehren und Löschgruppen alarmiert.

Im Notfall kann mit einem speziellen Ton auch die Bevölkerung auf eine drohende Gefahr hingewiesen werden. Im Ernstfall würde der auf- und abschwellende Heulton die Bürgerinnen und Bürger auffordern, das Lokalradio Radio Hochstift einzuschalten.

Über Radio (am besten mit Batterien), Internet und weitere Kanäle würde die Bevölkerung über den Grund für die Warnung und über aktuelle Verhaltenshinweise informiert. Bei einer realen Gefahrensituation sollte das Radio angeschaltet bleiben, bis die Sirenen mit einem Dauerton Entwarnung signalisierten.

Warn-App

Neben den Sirenen ist die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kurz die Warn-App NINA, ein wichtiges Instrument, um die Bevölkerung zu warnen. „Über die App erhält man wichtige Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes für unterschiedliche Gefahrenlagen wie zum Beispiel Gefahrstoffausbreitung oder einen Großbrand direkt per Push-Mitteilung auf das Smartphone. Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und Hochwasserinformationen der zuständigen Stellen der Bundesländer sind ebenfalls in die Warn-App integriert“, erklärt Matthias Kämpfer.

Er bittet die Menschen im Kreis Höxter: „Abonnieren Sie dort den Kreis Höxter und andere Orte, für die sie gewarnt werden möchten. Auf Wunsch warnt Sie die Warn-App NINA auch für ihren jeweils aktuellen Standort. Dies ist zum Beispiel für die Urlaubszeit sehr sinnvoll.“

Der neue Infoflyer wird in die Haushalte verteilt und liegt der Flyer in öffentlichen Gebäuden wie den Rathäusern aus. Im Internet ist er unter www.warnsysteme.kreis-hoexter.de verfügbar.

INFORMATION


„Cell Broadcast“ warnt zielgerichtet

Eine weitere, wesentliche Verbesserung des zielgerichteten Bevölkerungsschutzes bietet das sogenannte „Cell Broadcast“.

Es kann zukünftig genutzt werden, um Warnmeldungen an alle in einem bestimmten Abschnitt des Mobilfunknetzes befindlichen Mobilfunkendgeräte wie dem Smartphone und auch dem konventionellen Handy zu versenden.

Auf diese Weise erhalten alle potenziell von einem Gefahrenereignis betroffenen Personen die Warnmeldung.