Höxter "Ein Tritt für Hund und Halter": LGS-Hunde-Regel erhitzt die Gemüter

Höxter. Hunde müssen bei der Landesgartenschau 2023 in den meisten Bereichen draußen bleiben. Das bestätigte eine LGS-Sprecherin jüngst gegenüber nw.de. In den sozialen Medien wird dieses weitgehende Hundeverbot teils verständnisvoll, teils entrüstet aufgenommen. Auf jeden Fall aber wird heiß diskutiert. Zumal, wie mehrere User erinnern, die Stadt Höxter gerade erst die Hundesteuer erhöht habe. Die LGS-Gesellschaft nennt allerlei Gründe, warum Hunde - Rettungs- und Assistenzhunde sind von dieser Regelung explizit ausgenommen - auf einer Landesgartenschau nicht am rechten Platz sind. Zum Beispiel Stress fürs Tier, wenn zu viele Menschen auf dem Areal unterwegs sind. "An dicht besiedelten Orten mit vielen Menschen haben Hunde - zum Wohle des Hundes - nicht zu suchen", stimmt ein Facebook-User zu. Eine Nutzerin unterstreicht das mit eigenen Erfahrungen: Auf einer LGS sei es sehr voll gewesen. Viele Leute auf sehr schmalen Wegen. "Ich war froh, Kili da nicht mit reinnehmen zu dürfen. Der wäre da verrückt geworden." Gleichzeitig verweist die LGS auf die Hinterlassenschaften der Vierbeiner. "In Kaiserslautern dürfen die Hunde auch nicht mit zur Gartenschau, was ich auch verstehen kann", kommentiert eine Nutzerin, "Denkt doch mal, wie viele rücksichtslose Hundehalter es gibt, die den Kot einfach liegen lassen". Das will eine andere Kommentatorin so nicht stehen lassen: "Schwarze Schafe gibt es überall. Die Städte/Gemeinden sind aber nicht unbedingt unschuldig" führt sie aus. In ihrem Dorf gebe es zwar vier Kotbeutelspender, die seien aber immer leer. Zudem seien Mülleimer Mangelware. "Ich glaube nicht, dass das in der Stadt großartig anders ist." Einige kündigen an, ihr Ticket zurückgeben zu wollen Eine andere Nutzerin stößt in dasselbe Horn: "Oh man... Hundesteuern sind doch erhöht worden... warum ist es nicht möglich, davon ein paar Tütenspender und Mülleimer mehr aufzustellen?" Dass nicht jeder den Kothaufen des Vierbeiners beseitige, könne sie deshalb verstehen: "Ich habe auch keine Lust, den gefüllten Beutel etliche Wege in der Hand zu tragen." Ein anderer Kommentator findet die Aussage entlarvend. Sie zeige, "dass die LGS die richtige Entscheidung getroffen hat". Auch wenn die Höxteraner Landesgartenschaugesellschaft darauf hinweist, dass Hunde auch bei anderen Landesgartenschauen draußen bleiben mussten - manch ein User nimmt das der Weserstadt besonders krumm. "Hammer, was wird da bei der Stadt Höxter wieder für Blödsinn entschieden. Das wird nicht nur unzählige Besucher kosten, sondern noch mehr Einwohner von der LGS fern halten", orakelt er.Andere Kommentatoren kündigen auch direkt an, der Schau fernzubleiben: "Gut dass wir noch keine Karte gekauft haben! Da bleiben wir mit dem Hund lieber in Lütmarsen! Ist eh schöner hier!" Andere berichten, sie hätten versucht, ihre Karte umzutauschen. Ohne Erfolg. "Frechheit!" "Ich hätte gerne auch Eintritt für meinen Hund bezahlt" Diskutiert wird auch, wo die Hunde besonders derjenigen Gäste bleiben sollen, die von weiter weg anreisen. "Wenn man auf die LGS geht, braucht man bestimmt zwei bis drei Stunden", schreibt ein User, "Wenn ich meinen Hund verantwortlich zu Hause lasse, geht das nur als Tagesgast, der nicht weiter als 1,5 Stunden Fahrzeit weg wohnt." Andernfalls könnte man nur von der Schau wegbleiben. Dass die LGS angekündigt hat, nach Lösungen zu suchen - es gebe erste Gespräche mit Hundepensionen der Umgebung, in denen die Vierbeiner für die Zeit des LGS-Besuchs unterkommen könnten - das scheint noch nicht durchgedrungen zu sein. Gleich wohl die Gesellschaft noch viele weitere Gründe aufführt, etwa dass Kinder Angst haben könnten oder dass andere Tiere von den Hunden erschreckt werden könnten, für manch einen klingt das nicht überzeugend: "Eine ehrlichere Begründung als wie im Artikel geschrieben, wäre gewesen: das gab es noch nie, deshalb machen wir es auch nicht." Fazit? "Ein glattes ungenügend und ein Tritt für Hund und Halter", schreibt einer. "Das hätte alles anders geregelt werden können", bedauert eine Nutzerin, "ich hätte gerne auch Eintritt für meinen Hund bezahlt". Und: "Ich verstehe die ganze Aufregung nicht."

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