Frühere Jugendherberge in Höxter ist startklar für die Wiedereröffnung

Höxter. Sie ist das höchstgelegene Gebäude der Weserstadt. Oben auf dem Ziegenberg thront seit 67 Jahren die ehemalige Jugendherberge der Stadt Höxter. Der Weg hinauf ist vor allem für Wanderer und Radtouristen beschwerlich. Dafür wird man von einer einzigartigen Aussicht auf die Stadt und das Wesertal belohnt. Doch in den zurückliegenden zwei Jahren haben nur recht wenige Menschen diese Aussicht genießen können. &bdquo;Im Oktober hatten wir die letzten Gäste hier, zwar haben wir im Juli wieder öffnen können, aber Gruppenreisen brauchen einen längeren Vorlauf und einfach mehr Planungssicherheit“, sagt Betreiber Nihat Gümüsch (46) aus Hamm.2018 hat die Familie, die in Meschede und Olsberg weitere Gruppenhäuser betreibt, die Höxteraner Liegenschaft erworben. Als es richtig losgehen sollte, musste der Betrieb pandemiebedingt eingestellt werden. Aber Gümüsch ist optimistisch. &bdquo;Der Bedarf an Gruppenreisen und preiswerten Unterkünften ist vorhanden, es muss einfach nur wieder möglich sein dürfen und wir sind sicher, auch in Höxter wieder Anschluss zu finden“, sagt der Herbergsbetreiber. Eine Unterkunft für alle ReisendenAls klassische Jugendherberge war das Haus nicht mehr konkurrenzfähig und war darum aufgegeben worden. Gümüsch will das Haus flexibel für unterschiedliche Zielgruppen aufstellen. &bdquo;Derzeit schaffen wir im Untergeschoss einen neuen Bereich, wo wir preiswerte Unterkünfte auf Zeit für Monteure mit eigener Küche einrichten“, sagt Gümüsch. Eine andere Zielgruppe sind Selbstversorgergemeinschaften. &bdquo;Es gibt gerade auch aus dem kirchlichen Umfeld, die mit großen Gruppen anreisen und ihren Aufenthalt selbst organisieren und wir nur das Haus zur Verfügung stellen“, erklärt Gümüsch. Das spart viel Geld. Denn Selbstversorger zahlen nur ein Drittel gegenüber vollverpflegten Gruppen.&bdquo;Wir sind für alle Gruppen und auch Alleinreisende eine gute Anlaufstelle“, sagt Gümüsch. Es gibt sogar eine abgeschlossene Familien-Suite mit zwei Zimmern, bis zu sechs Betten und eigenem Bad. Neben der professionellen Großküche gibt es auch eine kleinere Küche für Kleingruppen oder Familien. Derzeit ist das Haus geschlossen. &bdquo;Offiziell sind wir geöffnet, aber es gibt für die Wintersaison keine Buchungen, allerdings haben wir viele Anfragen für den kommenden Sommer vor allem für die Monate Mai und Juni und ab April läuft der Betrieb wieder an“, freut sich Gümüsch auf die neue Saison. Insgesamt hat Nihat Gümüsch in seinen drei Häusern rund 300 Betten. Die Höxteraner Herberge mit einer Kapazität von 130 Betten ist davon die Größte. Einzelne Zimmer sollen barrierefrei umgebaut werdenFrüher gab es noch mehr Stockbetten als heute. 1955 war die Jugendherberge Höxter als 200-Betten-Haus ihrer Bestimmung übergeben worden. Die Jugendherberge in Höxter war der fünfte Neubau des Landesverbandes Westfalen-Lippe nach dem Krieg. Das Haus mit seinem 14.800 Quadratmeter großen Grundstück war wegen seiner Anordnung um den umfriedeten Eingangshof und dem zweiten, ruhigeren Spielhof als ein absolut zukunftsorientierter Bau gefeiert worden. Auf drei Etagen bietet das Haus eine Wohnfläche von rund 1.100 Quadratmetern. Im Erdgeschoss sollen demnächst drei Zimmer zu zwei rollstuhlgerechten Einzelzimmern mit einem gemeinsamen Bad umgebaut werden. Nihat Gümüsch: &bdquo;Von den Zimmern können die Rollstuhlfahrer sogar über eine kleine Rampe direkt auf den hinteren Innenhof fahren, wo die beliebten Lagerfeuer und Grillabende stattfinden.“

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