Bad Driburg. Der 60. Geburtstag der Jugendherberge Bad Driburg ist ein guter Anlass, die Jugendherberge am Schirrmannweg zu besuchen. Die Einrichtung blickt auf eine Erfolgsgeschichte zurück und hat seit langem einen festen Platz in der Herbergslandschaft. Heike Windheuser, seit 2017 Leiterin der Jugendherberge, und ihr Team freuen sich über die kontinuierlich positive Entwicklung. Mit 11.346 Übernachtungen und 5.184 Gästen allein im vergangenen Jahr zeige sich: Das Interesse sei ungebrochen, heißt es.
Seit ihrer Zertifizierung als „Sportjugendherberge“ im Jahr 2017 zieht die Unterkunft nach eigenen Angaben besonders viele Sportgruppen an – unter anderem auch durch die Nähe zum Iburg-Stadion. Unter anderem war eine Gruppe niederländischer Leichtathleten aus Aalten zu Gast – zum 13. Mal. „Das Haus ist super, das Essen lecker und die Landschaft mit den Bergen begeistert uns – bei uns in Holland ist ja alles flach“, erzählt Trainer Erwin Wamelink und lacht. Auch Kollege Michiel Wellnink lobt das ausgewogene Programm aus Training und Freizeit. Der Besuch in der Therme und ein stimmungsvolles Lagerfeuer mit Stockbrot rundeten die Woche ab.
Die Herberge ist zudem ein Anziehungspunkt für Schulen, Sport- beziehungsweise Musikvereine und Familien. Viele Gruppen kommen regelmäßig – wie kürzlich Schulklassen aus Hamm und Bielefeld. Sie nahmen an erlebnispädagogischen Programmen teil, bei denen aus „Ich“ ein „Wir“ wurde. Ein Höhepunkt war die Nachtwanderung zur Iburg, bei der die Kinder mit Taschenlampen im Gepäck den Berg erklommen.
Der Bad Driburger Jugendherberge ist Inklusion sehr wichtig
Auch Einzelreisende, etwa Wanderinnen und Wanderer auf den Hermannshöhen, finden dort eine Unterkunft. Voraussetzung für den Aufenthalt ist die Mitgliedschaft im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH). Inklusion ist der Jugendherberge nach eigener Aussage ein wichtiges Anliegen: Ein rollstuhlgerechtes Zimmer sowie ebenerdige Tagesräume und Speisebereiche machen das Haus für alle zugänglich. Auch in Sachen Nachhaltigkeit geht das Haus voran: Eine eigene Fotovoltaikanlage produziert seit 2023 umweltfreundlichen Strom. Zurzeit werden zudem die Sanitärbereiche im Untergeschoss modernisiert – mit modernen, geschlossenen Unisex-Kabinen für alle Gäste.
Seit 2023 ist die Jugendherberge auch Ausbildungsbetrieb. Rosalina absolviert dort ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau. „Das Team ist super, und ich lerne jeden Tag etwas Neues. Die Aufgaben sind sehr vielfältig“, erzählte sie. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Driburg und lokalen Sportvereinen wie dem TuS Bad Driburg 1893 und dem TV „Jahn“ Bad Driburg funktioniere hervorragend.
Architekt der Driburger Herberge gewinnt Wettbewerb
Die Jugendherberge wurde am 26. Juni 1965 feierlich eröffnet – als moderner Ersatz für die alte Unterkunft an der Schulstraße. Am Fuße der Iburg und in direkter Nähe zum neuen Stadion entstand ein großzügig geplantes Haus mit Schlafräumen, Tagesbereichen und moderner Küche – entworfen vom Architekten Walter Dortmund, der dafür den ersten Preis im Wettbewerb erhielt. In seiner Festrede lobte Regierungsdirektor Klemt damals die zeitgemäße Architektur und wünschte der neuen Osning-Jugendherberge, ein gastliches Zuhause für Wanderer, Radfahrer und Jugendgruppen zu werden. Musikalisch gestaltet wurde einst die Eröffnung von Schülern des Gymnasiums und Progymnasiums St. Clemens.
Die Herbergseltern von 1965 bis heute sind: 1965 bis 1975: Gisela und Albert Herwald, 1975 bis 1989: Karin und Jürgen Göhlich, 1989 bis 2016: Hiltrude und Calle Swoboda und seit 2017 Heike Windheuser. Die Jugendherberge Bad Driburg ist Teil des DJH-Landesverbands Westfalen-Lippe mit insgesamt 28 Herbergen. Dabei steht nachhaltige Entwicklung (BNE) im Mittelpunkt – in Programmen, im Alltag und in der Haltung.