1.600 Menschen im Kreis Höxter in Quarantäne: Die Verunsicherung wächst

Kreis Höxter. 1.600 Menschen befinden sich aktuell im Kreis Höxter in Quarantäne. Die Quarantäne ist eine zeitlich begrenzte Absonderung von Kontakt-Personen, bei denen der Verdacht auf eine Infektion besteht. In der Regel müssen Kontakt-Personen, die mit einer infizierten Person in einem Haushalt leben, in Quarantäne, die zehn Tage lang dauert. Bei Symptomfreiheit kann eine Verkürzung auf sieben Tage durch einen negativen offiziellen Schnelltest oder PCR-Test erfolgen. Nicht in Quarantäne müssen allerdings Kontaktpersonen, die geboostert sind, vollständig Geimpfte mit einer Durchbruchsinfektion oder Genesene, die eine Impfung im Anschluss an die Erkrankung erhalten haben. Auch zweifach Geimpfte ab dem 15. Tag nach der zweiten Impfung bis zum 90. Tag nach der Impfung müssen sich nicht in Quarantäne begeben, gleiches gilt für Genesene ab dem 28. Tag bis zum 90. Tag ab dem Datum der Abnahme des positiven Tests. Klingt verwirrend, ist aber so. Zusätzlich zu den Menschen in Quarantäne kommen die in häuslicher Isolierung. Die wird angeordnet für Personen, bei denen eine SARS-CoV-2-Infektion durch einen PCR-Test bestätigt wurde. Sie müssen automatisch und auch ohne gesonderte behördliche Anordnung für zehn volle Tage ab Symptombeginn oder positivem Test in Isolierung. Wie hoch die Zahl aktuell ist, konnte der Kreis nicht abschließend in Erfahrung bringen. Jedenfalls gab es zum Stichtag 21. Januar 842 aktive Fälle. Wer heute als aktiver Fall hinzugekommen ist, muss sich zehn Tage isolieren - wenn der oder die Betroffene die Isolierungszeit nicht selbstständig auf sieben Tage verkürzt. Das ist möglich, wenn sie zuvor mindestens 48 Stunden symptomfrei ist. Für die Verkürzung ist ein negativer offizieller Schnelltest oder PCR-Test erforderlich. Bundeswehrkräfte unterstützen bei Kontaktnachverfolgung Viele Menschen im Kreis Höxter verwirren diese neuen Regeln in NRW - genauso wie andere Neuregelungen, die bundesweit gelten. Das beschert den Mitarbeitern der Coronahotline des Kreises Höxter derzeit besonders viele Anrufe: "Derzeit gibt es rund 500 bis 800 Anrufe pro Woche. Insgesamt ist deutlich erkennbar, dass neue Regelungen auf Landes- oder Bundesebene auch zu einem größeren Informationsbedarf der Bürgerinnen und Bürger führen", sagt Fuest. In ruhigeren Coronazeiten nehmen die sechs eigens für diese Aufgabe vorgesehenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Schnitt 150 bis 200 Anrufe an. Fuest sagt, dass sich besonders häufig Bürger meldeten, "die ein positives Ergebnis bei einem Schnelltest oder einem PCR-Test erhalten haben. In beiden Fällen fragen die Anruferinnen und Anrufer häufig, wie es weitergeht und wie sie sich jetzt verhalten müssen." Auch die neue Richtlinie des Robert-Koch-Instituts in Bezug auf die verkürzte Gültigkeit des Genesenennachweises habe zu sehr vielen Nachfragen am Corona-Telefon geführt. Das Institut sieht vor, dass Genesene ihren Status ab sofort nicht mehr sechs, sondern nur noch drei Monate behalten. Bei der aktuell schwindelerregend hohen Zahl an Neuinfektion sind auch die 35 sogenannten "Containment Scouts" ziemlich eingespannt. Sie kümmern sich um die Kontaktnachverfolgung, werden aber aktuell fünf Soldatinnen und Soldaten des ABC-Abwehrbataillons 7 aus Höxter unterstützt. Die Einhaltung der behördlichen Anordnungen übernehmen die Ordnungsämter der Kommunen - wenn die denn bei den Regeln noch so etwas wie einen Überblick haben.

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