Kreis Höxter. Seit rund einem Jahr ist es auch im Kreis Höxter erlaubt, pro Person bis zu drei Cannabispflänzchen zu hegen und zu pflegen. Weil Cannabispflanzen nur einmal blühen und dann sterben, hatten ambitionierte Hobbygärtner in den vergangenen zwölf Monaten schon viel Zeit, um Pflanzen heranzuziehen, zu ernten und schließlich zu entsorgen. Aber dürfen Cannabispflanzen einfach in die Grüne Tonne oder auf den Kompost? Die „NW“ hat nachgefragt.
Obwohl mittlerweile teillegalisiert, sind Hanfpflanzen dann doch nicht gleichzusetzen mit Stiefmütterchen oder schnödem Strauchschnitt. „Es existieren derzeit weder gesetzliche Regelungen noch Rechtsprechungen zum Thema Entsorgung von Cannabispflanzen“, erläutert Thomas Fuest, Sprecher des Kreises Höxter, auf Anfrage: „Entsprechend den Vorgaben aus dem Konsum-Cannabisgesetz zu Schutzmaßnahmen muss bei der Vernichtung beziehungsweise Entsorgung jedoch darauf geachtet werden, dass kein Zugriff von außen auf die Pflanzen möglich ist.“
Ein Blick in den Paragrafen 10 ebenjenes Gesetzes konkretisiert das: Cannabis und Vermehrungsmaterial seien „am Wohnsitz und am gewöhnlichen Aufenthalt durch geeignete Maßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen vor dem Zugriff durch Dritte, insbesondere Kinder und Jugendliche, zu schützen“, heißt es da. Denn natürlich sind Anbau und Konsum nur Menschen ab 18 Jahren erlaubt.
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Cannabis-Blütenreste müssen unbrauchbar gemacht werden
„Geeignete“ Maßnahmen können, wie der Kreis Höxter weiter erläutert, zum Beispiel verschließbare Abfallbehälter sein. Da aber wohl den wenigsten privaten Müllbehälter regelmäßig Schloss und Riegel vorgeschoben wird, gibt es auch noch eine alternative Möglichkeit, um Pflanzenreste ordnungsgemäß zu entsorgen.
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„Die Abfälle müssen folglich so behandelt werden, dass eine Wiederverwendung oder Verbreitung unmöglich ist“, erklärt der Kreis und spricht hier auch vom Unschädlich- beziehungsweise Unbrauchbarmachen. „Bei ausschließlichen Blütenresten ist dies durch die Beimischung von Kaffeesatz oder anderem Grünschnitt beispielsweise möglich“, erklärt Fuest.