Rückblick auf Corona im Jahr 2021: Infektionen, Inzidenzen, Impfen

Kreis Höxter. 37 Menschen waren zum 31. Dezember 2020 im Kreis Höxter an oder im Zusammenhang mit Corona gestorben – 171 sind es ein Jahr später zum gleichen Zeitpunkt. Anfang des Jahres 2021 nahm die Todeswelle Fahrt auf. Bis Ende Januar stieg die Zahl auf mehr als 100. Und blieb ab Anfang Mai über den Sommer hinweg auf einem hohen Stand von 141. Anfang September waren dann wieder zwei weitere Todesfälle zu beklagen. Danach stieg die Zahl ab Mitte Oktober langsam, aber kontinuierlich wieder an. Einkaufen und Co. Was gilt denn nun? Diese Frage stellten sich nach den Lockerungen im Frühling die Menschen sicherlich vielerorts. Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln: Was man morgens geschrieben hatte, konnte man nachmittags in die Tonne treten. Und die Menschen waren verwirrt und frustriert.Das Hin und Her von Einkaufen mit Termin oder ohne, mit aktuellem Test oder ohne, Schulunterricht mit Maske oder ohne, Kontaktbeschränkungen, Abstand – Geschäfte und Gastronomie, Schulen und Kitas hatten mit kurzfristigen Veränderungen zu leben. Und der Kreis ärgerte sich darüber, dann doch nicht Corona-Modellregion geworden zu sein.Danach sollten ausgewählte Regionen zeitlich befristet als ein Projekt einzelne Bereich des öffentlichen Lebens mit strengen Schutzmaßnahmen und einem Testkonzept öffnen, um die Umsetzbarkeit von solchen Maßnahmen zu untersuchen. Im Mai schrieb Landrat Michael Stickeln zudem an Minister Karl-Josef Laumann mit der Bitte, dem Einzelhandel in den Kreisen mit einer Inzidenz unter 100, der seit Wochen verantwortungsbewusst auf ein sehr bewährtes Konzept gesetzt hat, soll die Öffnung auch weiterhin mit Termin aber ohne tagesaktuellen Schnelltest möglich sein. Genau das hatte der Minister wieder angeordnet – obwohl im Kreis die Zahlen über Wochen so niedrig waren, dass Kunden ohnehin keinen Termin mehr zum Einkaufen buchen mussten.Impfzentrum Das Impfzentrum des Kreises Höxter in der Stadthalle Brakel startete am 8. Februar – 60 Impfberechtigte bekamen am ersten Tag ihren Piks. Es begann die Terminvergabe für priorisierte Gruppen – nach Alter und nach Vorerkrankungen oder beruflichen Tätigkeiten sollten die Menschen ihre erste Impfung erhalten. Problem: Es gab zunächst zu wenig Impfstoff, dann Diskussionen um Impfungen mit Astrazeneca – oder nicht. Ende Mai war Halbzeit für Erstimpfungen: 71.000 Menschen waren kreisweit zum ersten Mal geimpft worden, 27.000 hatten da schon ihre zweite Dosis erhalten. Zum Jahresende meldete der Kreis: 76.000 Menschen haben bereits den Booster bekommen, die dritte Impfung. &bdquo;Die Quote der vollständigen Impfungen liegt bei mehr als 79 Prozent der Gesamtbevölkerung und rund 91 Prozent der Erwachsenen im Kreis Höxter.“ Varianten Aber: Nach Delta, wie die anfangs &bdquo;britische Variante“ genannte Virusmutation mit ersten heimischen Fällen im Februar genannt worden war, kündigte sich im Dezember eine noch ansteckendere Variante an: Omikron. Der erste laborbestätigte Nachweis einer Infektion mit der Omikron-Variante im Kreis Höxter war am 20. Dezember gemeldet worden. Bis zum Jahreswechsel waren es 28 Fälle. Nachdem das Impfzentrum in Brakel nach mehr als 85.000 Erst- und Zweitimpfungen am 18. September geschlossen wurde, machten steigende Inzidenzen Alternativen notwendig. Impfungen So öffneten in Lütmarsen (24. November) und Warburg (26. November) kurzfristig zwei sogenannte Impfstellen ihre Türen. Darüber hinaus gab es zahlreiche Impfaktionen bei niedergelassenen Ärzten oder an besonderen Orten: Beispielsweise wurde in Stadthallen, in einem Steinheimer Café oder in Warburg und Scherfede auch in den Kirchen geimpft. Auch Teststellen entstanden verteilt über den gesamten Kreis Höxter. Das war auch nötig, denn die Anzahl der aktiv Infizierten schoss in den Monaten November und Dezember in ungekannte Höhen und erreichte am 10. Dezember mit bislang 748 aktiven Infektionen ihren bisherigen Höchststand. Am letzten Tag des Jahres 2021 ging die Zahl auf 334 runter.

Meistgelesen