Rückblick für Brakel: Von A wie Annentag bis Z wie gar nicht zackige Röther-Entscheidung

Brakel. Kein Brakel-Rückblick ohne die drei großen &bdquo;R“: Real, Rewe, Röther. Der ehemalige Real-Markt an der Warburger Straße in Brakel ist nicht nur in Bezug auf die Quadratmeterzahl ein großes Thema in der Nethestadt. Während sich die Ereignisse im ersten Halbjahr noch geradezu überschlugen – von der Baugenehmigung über den Abverkauf und den letzten Öffnungstag bis zur Klage der Stadt Höxter und ihrem Eilantrag vorm Verwaltungsgericht Minden – lautete das Motto in Jahreshälfte zwei wohl eher: &bdquo;Eile mit Weile“ oder auch &bdquo;Röther wurde auch nicht an einem Tag erbaut“. Aber so spannend es auch war und ist, das Drama um den Modepark auf der grünen Wiese zu verfolgen, so hatte 2024 für die Brakelerinnen und Brakeler doch noch einiges mehr zu bieten. Im Gegensatz zum Modepark konnte ein anderes Großprojekt nämlich zu einem guten Ende gebracht werden. Der Bildungscampus Handwerk des Kreises Höxter wurde Anfang Oktober ganz offiziell und feierlich eröffnet und vergessen waren Kostensteigerungen, verschobene Eröffnungstermine und eine Razzia auf der Baustelle. Zu diesem Zeitpunkt war in der Stadthalle schon sechs Monate lang alles neu. Also, nicht alles, die Fassade zum Beispiel nicht, aber es zählen ja ohnehin die inneren Werte. Die gute Stube der Nethestadt war für 2,5 Millionen Euro technisch und energetisch saniert worden. Apropos innere Werte: Ein ungewöhnlicher Weißstorch sorgte in Brakel für Aufsehen. Denn er war nicht weiß – sondern braun: Storchenfreunde aus Gehrden forschten und federten nach und fanden heraus: Der Vogel war in ein Tintenfass gefallen. Zumindest, wenn das Tintenfass mit Mineralölkohlenwasserstoffen gefüllt gewesen wäre. Wilhelm Busch hätte an dem Tier seine Freude gehabt. Die tierische Geschichte: Was hat es mit dem dunklen Weißstorch aus dem Kreis Höxter auf sich? Ein Antrag des Rates überrascht die Polizei Ob der Dichter ein Fan von Kirmestrubel war, mag fraglich sein, angesichts Hermines Schicksal in &bdquo;Die Kirmes“, doch steht zu vermuten, dass auch Wilhelm Busch sich dem Charme des Annentags nicht hätte entziehen können. Denn es ist freilich ein Banause, wer nicht feiert auf des Weserberglands größter Sause. Oder so ähnlich. 2024 waren es übrigens rund 330.000 Besucherinnen und Besucher und damit etwas weniger, als erwartet worden waren. Dafür blieb alles ruhig und friedlich, gleichwohl rief die Stadt Brakel Bürgerinnen und Bürger auf, sich mit Ideen für das Volksfest einzubringen. So friedlich wie beim Annentag geht es in der Regel auch in der Innenstadt zu – deswegen war nicht nur die Polizei von einem Antrag der Ratsfraktionen überrascht, die Polizeipräsenz in der City zu erhöhen. Entsprechend lehnte die Polizei auch ab: &bdquo;Weil Brakel sicher ist und es die Zahlen einfach nicht hergeben.“ Mehr zum Hintergrund: Mehr Präsenz in Brakel? Kreispolizei lehnt Forderung aus Politik ab Eine gute Nachricht: Brakel ist sicher. Was nicht heißt, dass keine Verbrechen geschehen. Das Schicksal eines zehnjährigen Mädchens bewegte nicht nur die Menschen in der Nethestadt. Das Kind war im Mai auf dem Schulweg von einem Fremden entführt worden. Für das, was er dem Mädchen antat, verurteilte das Landgericht Paderborn den 66-Jährigen kurz vor Weihnachten zu acht Jahren Haft. Weshalb Brakels Schützen einen neuen Anfang wagten Bei einem solchen Thema ist es schwer, eine gute Überleitung zum nächsten zu finden, deswegen ganz ohne. Brakels Bürgermeister Hermann Temme gibt Ende des Jahres bekannt, dass er sich nicht erneut zur Wiederwahl stellen wird. Nach zwölf Jahren im Amt wird Schluss sein. Nicht ganz Wilhelm Busch, dafür Konrad Adenauer: &bdquo;Es ist immer Zeit für einen neuen Anfang.“ Das dachten sich wohl auch Brakels Schützen, die erstmals mit einem Hofstaat feierten. Für manch einen Traditionalisten mag das gewöhnungsbedürftig gewesen sein, alle anderen erfreuten sich an dem glanzvollen Auftritt beim großen Festumzug. Lesen Sie auch: Brakeler feiern Schützenfest so glanzvoll wie noch nie Ein neuer Anfang kündigt sich auch beim Hotel am Kaiserbrunnen an, Brakels vielleicht bekanntestem Lost-Place. Die Stadt Brakel konnte Ende des Jahres verkünden, dass es seitens eines Investors Interesse gibt, das Gebäude zu sanieren. Details dazu soll es 2025 geben. Ein toter Biber an der Bundesstraße 64 Noch vor dem Jahreswechsel ist ein Abschnitt der B64 bei Brakel fertiggestellt worden. Straßen NRW hatte im Bereich der Nethebrücke saniert. Von besorgniserregenden Rissen (viele Grüße nach Höxter) ist bislang glücklicherweise nichts bekannt. Dafür gab es Bibersichtungen an der Bundesstraße. Ein kofferraumgroßes Tier verendete bei Istrup und musste vom Kreis Höxter eingesammelt werden. Weiter östlich an der B64 warnen nun Schilder vor querenden Nagern. Biber sind ja nicht nur bekannt für ihren Überbiss, sondern auch für ihren Pelz. Der hält Nässe und Kälte ab und fesch ist er auch. Röther-Kunden werden die Biber also nicht, vielleicht machen sie ja aber mal einen Abstecher zum Rewe, der soll nämlich als erstes der für das Fachmarktzentrum vorgesehenen Geschäfte wieder öffnen.

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