Zu viel Platz für Autos: Planungen für Uferstraße in Höxter

Höxter. Der Bahnhof soll abgerissen und das Postgebäude umgebaut werden. Was aber wird mit der Uferstraße dazwischen, die Höxters Baudezernentin Claudia Koch gern als Eingangstor zur Landesgartenschau 2023 bezeichnet – zumindest wenn man mit der Bahn anreist. Dafür hat die Verwaltung erste Ideen erarbeitet, die sie in der nächsten öffentlichen Sitzung des Ortsausschusses Höxter Stadtkern vorstellen möchte. Einige Details wurden aber schon jetzt bekannt. &bdquo;Die Uferstraße sowie der gesamte Bereich des Bahnhofsumfeldes sind durch die zentrale und exponierte Lage in der Kernstadt prädestiniert dafür, eine herausragende verkehrsfunktionale und stadträumliche Rolle einzunehmen", erklärt Koch in der Vorlage für die Sitzung. Eine Rolle, der sie – freundlich ausgedrückt – &bdquo;in der vorhandenen Gestaltungsart" nur eingeschränkt gerecht werde. Koch wird deutlicher: Insbesondere die überwiegende Präsenz des Straßenraumes, der mit seinem breiten Straßenquerschnitt stark auf den motorisierten Individualverkehr, also Autofahrer, ausgerichtet sei, sei mit den Anforderungen an einen zukunftsorientierten Stadt- und Verkehrsraum nicht vereinbar. "Wenig bis gar keine Aufenthaltsqualität" &bdquo;Fast schon untergeordnet wirkt in diesem Zusammenhang die eigentliche Funktion des Bereichs als Vernetzungsort zwischen Bus-, Bahn-, Fuß- und Radverkehr sowie als Zugangstor zur Altstadt", moniert Koch. Weil die Randbereiche entsprechend schmal sind, gebe es im Bahnhofsumfeld &bdquo;wenig bis gar keine Aufenthaltsqualität", so das Fazit der Baudezernentin. Ihre Idee: Die Uferstraße ab der Wegetalstraße deutlich schmaler gestalten – entsprechend einer Einbahnstraße, die sie ja ist und bleiben soll. Damit würde den Aufenthaltsbereichen links und rechts entsprechend mehr Platz zur Verfügung stehen und die Uferstraße ihre Funktion als &bdquo;Entrée zur Altstadt als auch als zukunftsweisender Mobilitätsknotenpunkt wahrnehmen." Konkret: Neue stadtklimatisch zukunftsweisende Bäume sollen gepflanzt und Bänke (&bdquo;Stadtmobiliar") aufgestellt werden. Übrigens angepasst an die aktuelle Umgestaltung der Innenstadt. Raum für Ankommen, Gehen und Aufhalten Die dort verwendeten Materialien sollen sich nach den Vorstellungen von Koch im Bahnhofsareal wiederfinden. Gleichzeitig sollen die Busbuchten optimiert und der im Dezember startende On-Demand-Verkehr eigene Haltebuchten erhalten. Genug Platz für Taxen soll es weiterhin geben. Außerdem soll eine E-Ladesäule entstehen. &bdquo;Auf diese Weise entsteht erstmals ein angemessener Raum für Ankommen, Gehen und Aufhalten in einer der Hauptachsen von Bahnhof und Innenstadt", ist sich Koch sicher. Erstmals würden mit dem Umbau und breiteren Wegen auch die Vorgaben zur Barrierefreiheit umgesetzt. Koch hofft, dass mit dem Umbau auch Bus- und Bahnverkehr sowie Rad- und Fußverkehr besser mit einander verknüpft werden und die Stadt damit die Nutzung umweltfreundlicherer Verkehrsmittel fördert und das &bdquo;intermodale Verkehrsverhalten" stärkt. Kein Ersatz für Bahnhofsgebäude Entschieden ist bislang aber noch nichts. Weitere Einzelheiten erfahren interessierte Bürger sowie die Lokalpolitik in der Sitzung des Ortsausschusses am Donnerstag, 4. November, im Ratssaal des Historischen Rathauses, Weserstraße 11. Die Sitzung beginnt um 18.30 Uhr. Es gelten die aktuellen Corona-Bestimmungen. Für die Umgestaltung des Bahnhofsareals stehen Baufördermittel aus dem LGS-Zusammenhang bereit, hatte Koch schon in der jüngsten Ratssitzung erklärt. Dort waren auch die Pläne für das angrenzende Postgebäude vorgestellt worden, das die Stadt für 2,2 Millionen Euro kaufen wird. Hier sollen die Tourist-Info aus dem Historischen Rathaus sowie Beratungsbüros, die derzeit am Berliner Platz angesiedelt sind, einziehen. Auch eine öffentliche Toilette soll hier neu errichtet werden, da im Zusammenhang mit dem Bahnhofsabriss, der noch in diesem Jahr erfolgen soll, die bisherige verschwindet. Das Bahnhofsgebäude in Händen der Bahn soll nicht ersetzt werden. Stattdessen entsteht ein einfacher Unterstand. Offen ist sogar, ob es dann überhaupt noch einen Fahrkartenautomaten geben wird – schließlich könnten die Tickets auch im Zug gelöst werden.

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