Dieser Mann sorgt für Sicherheit auf den Straßen im Kreis Höxter

Kreis Höxter/Natzungen. Grundregel der Straßenverkehrsordnung: ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht. Wenn Markus Tewes von seinem Schreibtisch in der Kreispolizeibehörde in Höxter aufblickt, dann sind es diese Worte, die er gegenüber an der Wand seines Büros sieht. Auf einem Zettel an der Magnetwand. Ein zweiter Satz begleitet den 56-Jährigen durch sein Berufsleben: "Verkehrsunfälle passieren nicht, Verkehrsunfälle werden verursacht." Seine Aufgabe fasst der Erste Polizeihauptkommissar, neuer Leiter der Direktion Verkehr bei der Kreispolizei, darauf begründend in drei Worten schlicht und einfach zusammen: "Wir retten Menschenleben." Er weiß: "Wir sind darin nur ein kleines Rädchen. Gemeinsam mit vielen anderen Institutionen, mit Fahrzeugbauern, Straßenbauern und vielen mehr. Aber das nehme ich für mich in Anspruch." 30 Kollegen kümmern sich in der Direktion, die Tewes von seinem Vorgänger Norbert Lammers offiziell zum 1. Oktober übernommen hat, um alle Belange rund um den Straßenverkehr. Und die, sagt der Natzunger, sind unglaublich vielfältig. Von Prävention bis Repression. Dabei liegt ihm vor allem an Ersterem etwas: tätig werden, bevor das Kind in den Brunnen gefallen – sprich: der Unfall passiert – ist. Für Tewes, für den sein neuer Job &bdquo;das ist, was ich mir gewünscht habe", eine Herzensangelegenheit. Polizei-Karriere begann vor 37 Jahren Schließlich bringt er eine Menge Erfahrung, unter anderem als Leiter des Verkehrsdienstes bei der Kreispolizei, in diesen neuen Job mit. Das Thema Straßenverkehr hat sich dabei wie ein roter Faden durch seine Tätigkeiten gezogen, die vor 37 Jahren am 3. Oktober 1984 – "ein Montag" – in Stukenbrock begannen. Und die sich über Bonn, das Studium in Bielefeld, die Autobahnpolizei Stukenbrock nach Warburg und Höxter, von Einsatztrainer über stellvertretenden Pressesprecher, Dienstgruppenleiter, Leiter des Verkehrsdienstes, Leitungsstab und Leitstelle bis zum Direktionschef führte. "Ich bin glücklich, dass ich so vieles im Polizeidienst erleben durfte." Er fügt mit seinem typischen trockenen Humor hinzu: "Geschadet hat’s mir nicht." Vorgesetzte hätten ihn gefordert und gefördert. "Ich hätte damals nicht gedacht, hier mal zu sitzen und diese Verantwortung zu übernehmen." Im Bereich Straßenverkehr bedeute das, aus Sicht der Polizei und mit deren Know-how die Menschen beim lebenslangen Lernen zu begleiten. Von der Kita über die Schule, die Fahrradtrainings oder den Crash-Kurs NRW, den es seit zehn Jahren im Kreis Höxter gibt. Aber auch Erwachsene und Senioren wolle die Polizei für Gefahren im Straßenverkehr sensibilisieren. Immer wieder. Immer neu. Besondere Karte immer dabei "Verkehrsunfallprävention hat für mich oberste Priorität", sagt Tewes. Als er 2009 Leiter des Verkehrsdienstes wurde, sei die Verkehrssicherheitsberatung an den Verkehrsdienst angeknüpft worden. Mit einem gemeinsamen Ziel: die Straßen für die Menschen, die sich darauf bewegen, sicherer zu machen. Dabei sieht der neue Direktionsleiter den Reiz seines Jobs auch in der Verkehrsraumgestaltung. Er ist Mitglied der Verkehrsunfallkommission, kommt mit den Kollegen ins Spiel, wenn es darum geht, Unfallhäufungsstellen und -strecken auszumachen und zu entschärfen. Eine drehbare Karte begleitet ihn schon sein ganzes Polizeileben und steht für einen anderen Aspekt. Damit lässt sich schnell und anschaulich berechnen, bei welcher Geschwindigkeit der Bremsweg wie lang sein wird. "Wer 30 km/h fährt, kommt nach 13 bis 14 Metern vor einem plötzlich auf die Straße laufenden Kind zu stehen. Bei 50 km/h sind es allein für die Reaktionszeit schon 15 Meter Strecke. Da habe ich aber noch nicht angefangen zu bremsen", sagt er eindringlich. Deshalb ist ihm der Punkt Geschwindigkeit auf den Straßen im Kreis Höxter ein besonderes Anliegen. Und daher betont er immer wieder die Bedeutung von Tempokontrollen. Zahl der Verkehrstoten ist gesunken Ja, sagt Tewes, Menschen machten Fehler. Menschen seien auch mal fahrlässig. Doch wenn sie vorsätzlich andere durch zu schnelles Fahren in Gefahr bringen, dann hört bei ihm jegliches Verständnis auf, sagt der Mann, der sich selbst als zurückhaltenden und vorausschauenden Fahrer bezeichnet. "Das versuche ich zumindest. Doch ich bin mir bewusst, dass jeder Fehler macht. Und im Straßenverkehr passen immer auch andere auf mich auf, da bin ich nicht allein unterwegs." Es sei schon eine Menge erreicht worden, seit man Anfang der 2000er-Jahre noch jährlich mehr als 30 Verkehrstote im Kreis hatte. "Daran kann ich mich noch gut erinnern", sagt Tewes, der sich in seiner Freizeit bei der DLRG Natzungen und im Kirchenvorstand seines Heimatdorfes engagiert. Doch auch heute sei jeder Mensch, der im Straßenverkehr getötet werde, einer zu viel. Deshalb sei es so wichtig, offensiv Werbung für Präventionsmaßnahmen zu machen, Sicherheitsaktionen anzubieten, in die Öffentlichkeit zu gehen. "Damit wir mit dem Thema in den Köpfen der Menschen bleiben. Damit sie sich der Gefahr bewusst werden und sich bewusst an Regeln halten. Denn Leben schützen kann jeder von uns."

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