Schützengilde Höxter feiert ein Fest, das es so noch nie gab

Höxter. Es war ein besonderes Sommerfest der Schützengilde Höxter, wie es so noch nie stattgefunden hat: Corona-Auflagen und eine Großbaustelle in der Innenstadt von Höxter haben den Ablauf des Sommerfestes der Schützengilde von 1595 in diesem Jahr verändert. Der Große Zapfenstreich fand erstmals auf dem Berliner Platz und nicht auf dem Wall statt. Gefeiert hat die Gilde nicht gemeinsam mit den Gastvereinen in der Stadthalle, sondern jede Kompanie für sich in den jeweiligen Kompanielokalen oder Ausweichquartieren. Es waren vertraute musikalische Klänge der Spielmannszüge und Blaskapellen, die man in Höxter wegen Corona schon länger nicht mehr vernommen hat beim großen Festumzug durch Höxter und das Wetter hätte besser nicht sein können. Die Sonne lachte vom Himmel, als die Schützen ihr traditionelles Foto mit dem Königspaar Frank Wiesemann und Sandra Vogt nebst Hofstaat und den Abordnungen aus den vier Kompanien erstmals auf dem Wall gegenüber der Stadthalle angefertigt haben. Wegen der Großbaustelle in der Innenstadt war eine Aufstellung auf den Treppen der Nikolaikirche diesmal nicht möglich. Nach dem Gruppenfoto zog der Festumzug der Kompanien und Gastvereine mit vier Kapellen durch Höxter bis zum Berliner Platz, wo der große Zapfenstreich mit Ehrungen, Beförderungen und Ämterübergaben stattgefunden hat. Gilde-Kommandeur Thomas Wiesemann war erfreut, so viele Schützen, Gastvereine und etwa mehr als 200 Zuschauerinnen und Zuschauer auf dem Wall und an den Rändern des Berliner Platzes begrüßen zu können. Nach dem Abschreiten des im Karree stehenden Bataillons durch das Königspaar wurde die neue Bataillonsstandarte und die neue Stadt-Fahne gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Matthias Goeken und Bürgermeister Daniel Hartmann enthüllt. Der Gilde sind dank großzügiger Spenden keine Kosten für die neuen Fahnen entstanden, erklärte der Kommandeur Thomas Wiesemann auf Anfrage. Nun standen Ehrungen, Beförderungen und Ämterübergaben auf dem Plan. Beförderungen gab es auch Die Beförderungen erfolgten gleichzeitig für alle vier Kompanien getrennt nach Leutnant, Oberleutnant und Hauptleuten. Es waren einige Beförderungen, die Kommandeur Wiesemann den Schützen aussprach. Während der anschließenden Ämterübergaben wurde es teilweise sehr emotional, da die Ämter über viele Jahre und Jahrzehnte mit Leidenschaft ausgeübt wurden. Die zweite Kompanie hat einen neuen Hauptmann erhalten. Alfred Micus von der zweiten Kompanie übergab sein Amt nach mehr als einem Jahrzehnt an seinen Nachfolger Jens Beineke, der auf der Jahreshauptversammlung der Gilde am Vortag von der zweiten Kompanie einstimmig gewählt worden war. Zu Ehrenmitgliedern sind die fünf Schützen-Offiziere Manfred Jouliet (1. Kompanie), Dietmar Beineke (2. Kompanie), Willi Feltes (3. Kompanie), Ansgar Meier-Tegetmeier (4. Kompanie) und der ehemalige Festleiter Michael Schuster (3. Kompanie) ernannt worden. Die Gilde-Schärpe überreichte Kommandeur Thomas Wiesemann gemeinsam mit seinem Hauptmann beim Stabe, Frank Zimmermann. Die erste Kompanie sowie die dritte Kompanie haben jeweils einen neuen Spieß. Bei der ersten Kompanie übergab Elmar Baumhauer sein Amt an Torsten Kruppe. Bei der dritten Kompanie schied Dominique Gröne als Spieß aus und übergab an Thomas Spieker. Neuer Rechnungsführer der ersten Kompanie ist Volker Jegust. In der dritten Kompanie wechselte die Fahnengruppe: Franz-Josef Schwiete, Harald Henning und Udo Giesberts übergaben ihr Amt an Jan Dyballa, Tizian Fiege und Sven Hofmann. Nach dem Großen Zapfenstreich wurde das Königspaar im Festumzug zum Schalker-Markt begleitet. Danach ging es für die Kompanien in die jeweiligen Vereinslokale oder Ausweichquartiere, wo das Königspaar Frank Wiesemann und Sandra Vogt nebst Hofstaat alle Kompanien im Laufe des Abends besuchte. Neues zum Fest 2022 Tags zuvor veranstaltete die Schützengilde ihre Jahresversammlung in der Residenz-Stadthalle in Höxter. Gilde-Kommandeur Thomas Wiesemann unter anderem wichtige Neuigkeiten zum Schützenfest 2022. Das Jubiläums-Schützenfest (425 Jahre) in Höxter wird am ersten Juli-Wochenende 2022 stattfinden, da ist sich Thomas Wiesemann sicher. Was die Örtlichkeit für das Jubiläums-Schützenfest betrifft, das eigentlich 2020 stattfinden sollte, so nannte Wiesemann zwei mögliche Ausweichoptionen. Ein Fest kann wegen der Weserbrücken-Sanierung im kommenden Jahr nicht wie üblich auf dem Floßplatz in Höxter auf der anderen Weserseite stattfinden. Der sogenannte &bdquo;Plan A" sei es laut Wiesemann, auf dem Gelände des ehemaligen Holzklingemann-Geschäftes an der Lütmarser Straße zu feiern. Dort müsste aber nicht nur das große Festzelt seinen Platz finden, sondern auch ein ausreichend großer Platz für den Aufmarsch der Kompanien möglich sein. Die Kirmesmeile soll entlang der Pfennigbreite ihren Platz finden. Sollte &bdquo;Plan B" in Kraft treten, so werde in Corvey gefeiert. Entweder wird der Festplatz auf einen mehrere Tausend Quadratmeter großem Parkplatz nahe dem Corveyer Teehaus verlegt, der auf einem Feld für die Landesgartenschau 2023 noch entstehen soll, oder es werde auf der nahe gelegenen Wiese in Corvey gefeiert, wo jedes Jahr das Vitus-Fest stattfindet.

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