Höxteraner Schützen planen neuen Ablauf: Schon einen Tag früher gibt’s eine neue Königin

Höxter. Es stehen Veränderungen an. Die Welt bewegt sich – und auch die Schützengilde Höxter von 1596 muss und will sich bewegen und den gesellschaftlichen Veränderungen anpassen. Deshalb soll es für das nächste Schützenfest im Jahr 2026 eine Anpassung im Ablauf geben. Das kündigt der Verein in seiner Einladung für die Generalversammlung an. Und das bestätigen die Verantwortlichen im Gespräch mit der NW. Die Bürger können sich freuen auf das Schützenfest schon einen Tag eher. Und auf ein neues Königspaar einen Tag früher, das dann bis 2028 im Amt sein wird. Aber im Detail. Die Versammlung, bei der dieses beschlossen werden soll, findet statt am Freitag, 19. September, um 20 Uhr in einem Festzelt auf dem Wall in Höxter. Dabei geht es unter anderem um die Wahl des Kompaniechefs der Offizierskorps und des Kommandeurs. Lesen Sie auch: Ein Schützenfest der neuen Wege in Höxter schreibt Geschichte Einen Tag später am Samstag, 20. September, soll ab 17 Uhr das Sommerfest beginnen, ebenfalls im Festzelt an der Wallstraße. Nach dem Beförderungsappell gibt’s um 18 Uhr das Königfoto vor der Nikolaikirche, um 19 Uhr den Großen Zapfenstreich mit Serenade (Wallstraße/Nicolaitor) und ab 20 Uhr den Festabend bei freiem Eintritt – mit einem DJ und Überraschungsgast. Will der Höxteraner Kommandeur weitermachen? Bleibt die erste Frage zur Generalversammlung: Macht er weiter als Kommandeur? Thomas Wiesemann schmunzelt. &bdquo;Ja, ich werde die nächsten zwei Jahre weitermachen“, antwortet er entschieden. Das wäre dann seine dritte Wiederwahl für die Jahre sieben und acht als Chef des Bataillons der Höxteraner Schützen. &bdquo;Der gesamte Stab will weitermachen“, ergänzt er noch. Außer dem Kompaniechef der dritten Kompanie, Hauptmann Frank Lohmann. Aber auch da haben die Schützen vorgesorgt und wollen einen Neuen vorschlagen: Tizian Fiege soll übernehmen. Moment: Fiege und Schützen? Genau, der Sohn von Ulf Fiege, bekannt als langjähriger Chef der Stahler Schützengesellschaft von 1575. Der Antrag steht bei der Schützengilde auf der Tagesordnung Der Versammlungseinladung für Freitag ist ein Antrag des Bataillonsvorstandes angefügt, für den die Schützengilde um Zustimmung bittet. Unter anderem werden die Schützenfesttage ab dem Fest 2026 verschoben werden: von bisher Samstag bis Montag auf dann Freitag bis Sonntag. Heißt: Der Bataillonsumzug mit dem alten Königspaar im Mittelpunkt wäre bereits am Samstagnachmittag – im Falle von 2026 am Samstag, 4. Juli, um 14.30 Uhr, abends der Königsball. Das könnte Sie interessieren: Schützenfeste 2025 im Kreis Höxter: Alle Termine der Saison im Überblick Und die am deutlichsten zu spürende Veränderung: Der neue König bekäme die Königin an seine Seite bereits am Sonntag nach dem Schützenfrühstück – 2026 also am Sonntag, 5. Juli, um 12.30 Uhr mittags. Die Königsparade der neuen Regenten soll am Sonntagnachmittag um 16 Uhr stattfinden, der Königsball ab 20 Uhr. Die Frage lautet: Warum die Veränderung im Ablauf in Höxter? Also Frage Nummer zwei: Warum das alles? Wirtschaftliche Aspekte nennt Kommandeur Wiesemann im Gespräch mit der Neuen Westfälischen Höxter zu allererst. Die Höxteraner Schützen sind auch nicht die ersten, die das sagen und verändern. &bdquo;Wir könnten es noch einmal in der bisherigen Form machen – aber danach würde es sehr schwierig werden.“ Und das habe gleich mehrere Ursachen: Es sei schwierig, für den Montag Kapellen für Schützenfrühstück und Proklamation des Königspaares zu bekommen. &bdquo;Auch die Musiker müssten dann dafür Urlaub nehmen.“ Ein Fest mit Tradition: Schützenfest in Bökendorf: 450 Jahre Tradition mit großem Jubiläum Zudem auch die eigenen Mitglieder. Und immer weniger seien dafür bereit, ergänzt Gilde-Sprecher Jan Schrader. &bdquo;Auch für die Zuschauer war der Montag nicht mehr so attraktiv.“ Darüber hinaus seien die Montage in den vergangenen Jahren aus Sicht des Festwirtes die am schwächsten besuchten Schützenfesttage gewesen. Auch der habe seine Probleme mit ausreichend Mitarbeitern. &bdquo;Der Montag wird also zunehmend schwieriger. Die Gesellschaft verändert sich“, sagt Wiesemann. Wann das Thema zum ersten Mal in die Diskussion der Gilde kam Deshalb soll jetzt freitags bis sonntags gefeiert werden. &bdquo;Das haben wir schon im Oktober bei unserer Klausurtagung angestoßen“, ergänzt Schrader. Und den Kompanien mit dem von Versammlung zu Versammlung eilenden Vorstand bei ihren gleichzeitig stattfindenden Treffen in diesem Jahr mitgeteilt. Regenten berichten: Königspaar in Höxter zu seinem großen Auftritt: &bdquo;Die Ehre überwiegt“ Es gehe darum, frühzeitig und transparent zu kommunizieren und alle mitzunehmen. In Höxter sind das insgesamt gut 1.100 Schützen in vier Kompanien. &bdquo;Es bleibt netto das Gleiche, nur ziehen wir eben alles einen Tag vor. Am Ablauf ändert sich nichts“, so Schrader. Obwohl er sich nicht daran erinnern kann, dass es eine solche tiefgreifende Veränderung schon einmal gegeben habe. Wie das Thema schon im Vorfeld aufgenommen worden ist Dabei wurde vieles bedacht: Der Festumzug am Samstag werde so getimt, dass die Marktbeschicker und Marktbesucher in Ruhe einpacken und nach Hause kommen können, man beim Festumzug mit dem alten Königspaar aber immer noch deutlich vor 17 Uhr die Altenheime besuchen könne. &bdquo;Bevor es dort Abendbrot gibt“, erklärt Kommandeur Wiesemann. &bdquo;Überwiegend positiv“ sei die Veränderung bisher aufgenommen worden. Nun wird die Abstimmung bei der Versammlung zeigen, was die Schützen Höxter davon halten. &bdquo;Wir sind ein traditionsverhafteter Verein“, verweist Schrader auf die mehr als 400 Jahre Schützenwesen in Höxter. &bdquo;Aber wir können uns Veränderungen nicht versperren, müssen auch für die jungen Leute als Gilde und auch für die Bürger attraktiv bleiben.“

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