B64-Lückenschluss: Das lange Warten geht weiter

Höxter-Godelheim. Wer in Godelheim über die Straße gehen will, braucht Zeit oder muss einen gehörigen Fußmarsch zur einzigen Ampel auf sich nehmen. Bei 13.000 Fahrzeugen am Tag, darunter immer mehr Lkw, ist es zu gewissen Zeiten kaum möglich, über die Hauptstraße zu kommen. Vom Lärm ganz abgesehen. Wenn die Lastwagen vorbeidonnern, versteht man sein eigenes Wort nicht mehr. Schon 1970 war man sich der Problematik bewusst. So lange schon wird der Lückenschluss der B 64 zwischen Hembsen und Höxter mit den Ortsfumfahrten Godelheim und Ottbergen diskutiert. Immer wenn es vorwärts zu gehen schien, wechselte die Regierung und alles wechselte wieder zurück auf Anfang. Ortstermin gibt Aufschluss Bei einem vom Höxteraner Ortsverband der FDP organisierten Ortstermin haben sich die regionalen Spitzenkandidaten Christian Sauter (41, Wahlkreis Lippe I) und Tanja Kuffner (48, Wahlkreis Höxter – Lippe ll) vor Ort mit Bürgern ein Bild gemacht. &bdquo;Die Menschen brauchen eine verlässliche Antwort, wann hier endlich etwas passiert, sie werden schon viel zu lange hingehalten", beklagt die Höxteraner Bundestagskandidatin Kuffner aus Falkenhagen. &bdquo;Überregionale Straßenbauverfahren dauern lange, aber dieses Verfahren ist selbst für eine Planung des Bundes sehr lang", betont auch der Bundestagsabgeordnete Sauter aus Rinteln. Warum der Widerstand in Godelheim nachgelassen hat &bdquo;Noch nie waren wir einer Verwirklichung so nah, aber dennoch ist dort noch Sand im Getriebe, weil die Bezirksregierung sich nicht zu einer abschließenden Stellungnahme durchringen kann", erklärt der Sprecher der Bürgerinitiative für den Ausbau, Karl-Heinz Lammert. Die Ortsumgehung hat das Dorf auch gespalten. Nicht alle profitieren von der Umfahrung auf der Nordseite der Ortschaft. Denn dort, wo es vorher ruhig war, wird es dann unruhig. Anwohner aus dem Norden hatten darum gegen die Verlegung der Bundesstraße geklagt. &bdquo;Tatsächlich ist es so, dass die entschiedensten Gegner des Vorhabens aus Godelheim weggezogen sind", berichtet Lammert. Für die Godelheimer Ortsumgehung scheinen die Planungen ja auch abgeschlossen. Die naturschutzfachlichen Vorarbeiten sind fertig, Schlingnattern und Kammmolche wurden erfolgreich umgesiedelt und auch die Anschlüsse mit den beiden Kreisverkehren sind durchgeplant. Etwas anders sieht es in Ottbergen aus. &bdquo;Hier gibt es noch immer viele offene Fragen und ich sehe auch kein Bemühen, diese zu klären", kritisiert Bürgersprecher Lammert. Tatsächlich läuft dasselbe Vorhaben auf der niedersächsischen Seite deutlich schneller. Im Landkreis Holzminden geht es um die Fortsetzung des Ausbaus der B 64 und der B 240 und um einen besseren Anschluss nach Hannover und das überregionale Autobahnsystem zu den großen Seehäfen zu realisieren. Dort geht es auch nicht nur um einen Lückenschluss mit zwei Ortsumgehungen. Dort werden gleich sieben Ortsumfahrungen neu gebaut. Auch hier gibt es eine Bürgerinitiative, die den Ausbau vorantreibt. Zwei große Unternehmen engagieren sich &bdquo;In dieser BI engagieren sich mit Symrise und Stiebel zwei maßgebliche Unternehmen, deren Stimme in den Ministerien deutlich Gehör findet", erklärt Lammert. So habe beispielsweise Symrise für die BI ein 25.000 Euro teures Strukturgutachten finanziert, das viel Bewegung in die Sache gebracht habe, erläutert Lammert. Das wirtschaftliche Interesse ist offenkundig. Gerade Symrise als globales Unternehmen braucht gute Verkehrswege zu den großen Nordseehäfen. &bdquo;Symrise und Stiebel profitieren genauso vom Ausbau auf der nordrhein-westfälischen Seite, aber ihre Firmensitze sind nun mal in Niedersachsen", macht der Höxteraner FDP-Fraktionsvorsitzende Martin Hillebrand deutlich.

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