Überraschung: Grünes Licht für den Start des B64-Lückenschlusses im Kreis Höxter

Höxter. Der gesamte Kreis Höxter hat auf diese Nachricht gewartet - viele haben dabei aber gar nicht mehr daran geglaubt, dass sie jemals kommt. Wie die Bezirksregierung in Detmold jetzt mitteilt, besteht für den Start des seit Jahrzehnten geplanten Ausbau der B64 und der B83 bei Höxter - den sogenannten Lückenschluss - jetzt Baurecht. Die Planfeststellung für die ersten zwei Neubauabschnitte der Bundesstraße 64 (B64n) zwischen Hembsen und Höxter sowie für den Neubau der Bundesstraße 83 (B83n) zwischen Wehrden und Godelheim ist abgeschlossen. Laut einer Mitteilung der Behörde hat die Bezirksregierung Detmold den Planfeststellungsbeschluss erlassen. Der Landesbetrieb Straßenbau NRW plant im Auftrag des Bundes den Neubau der B64 zwischen Hembsen und Höxter sowie den der B83 zwischen Wehrden und Godelheim in insgesamt drei Bauabschnitten. Die Bauabschnitte 1 und 1b sind Gegenstand des jetzt erlassenen Planfeststellungsbeschlusses. Die Bezirksregierung hat damit zumindest einen Teil komplexer und seit Jahrzehnten andauernden Planungen in einem Verfahren zum Abschluss gebracht. Lesen Sie auch: B64 bei Höxter: Warum der Lückenschluss noch immer stockt So lange wurde für die B64 im Kreis Höxter geplant Für den ersten Bauabschnitt der B 64n hatte der Landesbetrieb Straßenbau NRW die Planfeststellung im Jahr 2011, für den zweiten inklusive der B83n (Abschnitt 1b) 2016 beantragt. Diesen waren etliche weitere Verfahren vorangegangen (die &bdquo;NW“ berichtete mehrfach). Und auch darauf folgten eine Menge Beteiligungen, Erörterungen und Bürokratie. An den nun abgeschlossenen Planfeststellungsverfahren wurde die Öffentlichkeit jeweils durch Auslegung der Unterlagen in Höxter und Beverungen beteiligt. &bdquo;Nach entsprechender Überarbeitung sind wesentliche Unterlagen erneut ausgelegt worden“, heißt es in der Mitteilung der Bezirksregierung. Ebenfalls lesenswert: Mehr Geld für Infrastruktur? Was das Schuldenpaket der Bundesregierung für den Kreis Höxter bedeutet Das ist ein kurzer Teil der Vorgeschichte der B64 in Höxter &bdquo;Darauf folgte eine Erörterung beider Bauabschnitte. Bei der anschließenden Anpassung der Unterlagen wurden sowohl Ergebnisse der Erörterung als auch naturschutzrechtliche Vorgaben eingearbeitet“, zeigt sich die Bezirksregierung bemüht, den bürokratischen Werdegang bis zur Planfeststellung nachzuzeichnen. Zuletzt wurden im Juli 2023 zwei Fledermausbrücken in das Verfahren eingebracht. Eine Auswertung und Prüfung der Planunterlagen beider Verfahren inklusive der Umweltbelange und Gutachten sowie der Einwendungen und der Stellungnahmen der Fachbehörden schloss sich an. &bdquo;Unter Abwägung aller privaten und öffentlichen Belange hat die Bezirksregierung Detmold nun für beide Bauabschnitte per Planfeststellungsbeschluss das Baurecht erteilt“, teilt die Behörde schließlich fast ein wenig feierlich mit. Passend zum Thema: B64-Lückenschluss bei Höxter: Ein jahrzehntelang andauernder Skandal, der nicht enden will .responsive23-2DOOFHcrGdWPLM4b-map-b64-planung-hoexter { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-2DOOFHcrGdWPLM4b-map-b64-planung-hoexter { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-2DOOFHcrGdWPLM4b-map-b64-planung-hoexter { padding-top: 142.86%; } } Neue Trassenverläufe: Forderungen konnten sich nicht durchsetzen Die Forderung nach anderen Trassenverläufen konnten sich im Planfeststellungsverfahren damit nicht durchsetzen. &bdquo;Nach Auffassung der Planfeststellungsbehörde stellt sich die an die Bahnlinie angelehnte Trasse im Vergleich zu allen anderen Varianten als eindeutig schonender dar“, begründen die Fachleute aus Detmold. Die &bdquo;erheblichen Auswirkungen auf die Landwirtschaft durch den Flächenverbrauch und Grundstücksabschnitte werden durch eine Unternehmensflurbereinigung erheblich abgemildert“, heißt es weiter. Sie sei bereits eingeleitet worden. Der Beschluss werde öffentlich zugestellt. Der Beschluss für Höxter umfasst 495 Seiten Der 495 Seiten umfassende Beschluss soll der Öffentlichkeit zusammen mit den planfestgestellten Unterlagen per Auslegung vor Ort, sowie parallel dazu auch im Internet zugänglich gemacht werden, kündigt die Bezirksregierung an. Die Details der zweiwöchigen Auslegung sollen von den Städten Höxter und Beverungen sowie von der Bezirksregierung Detmold noch bekannt gegeben werden. Die Auslegung bewirke auch die öffentliche Zustellung. Eine individuelle Zustellung an Einwender und Betroffene erfolgt demnach nicht. Gegen den Beschluss können Einwender und Betroffene binnen eines Monats nach Zustellung des Beschlusses, also nach Ablauf der Auslegungsfrist, Klage beim Oberverwaltungsgericht in Münster einreichen, erläutert die Behörde. Lesen Sie auch: B64-Lückenschluss bei Höxter: Was die Planungen derzeit ausbremst Welche Wirkung Klagen gegen den Ausbau der B64 in Höxter hätten Die Klage hat kraft Gesetzes keine aufschiebende Wirkung. Ein Baubeginn wäre demnach trotz Klage möglich. Es wurde im Kreis Höxter bereits seit Monaten darüber spekuliert, ob und wie viele Einwendungen es gegen den Beschluss geben wird. Gebaut werden dürfen aufgrund des Beschlusses zunächst nur die B64n im Abschnitt 1 sowie die B83n. Im Abschnitt 1b zwischen Ottbergen und der Anschlussstelle zur B83n darf die B64n erst gebaut werden, wenn auch für den dritten und letzten Bauabschnitt 1a von Hembsen bis Ottbergen eine Planfeststellung erfolgt ist. Wann kann es losgehen mit den Bauarbeiten zur B64? Grund hierfür ist, laut Bezirksregierung, dass das südliche Ende des Abschnitts 1b der B64n im Nordosten von Ottbergen sonst keinen Anschluss an das Straßennetz hätte. Wann es konkret losgehen könnte mit den Arbeiten, dazu äußert sich die Behörde zunächst nicht. Auf Nachfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“ erklärt Peter Westphal, Sprecher der Bezirksregierung, dass Straßen.NRW - unter Einhaltung der Auflagen - nun mit den Bauarbeiten beginnen könne. Bei Straßen NRW selbst muss der Beschluss indes erst mal ausgewertet werden. Es wird mit einer Stellungnahme in der kommenden Woche gerechnet. Große Erleichterung über das grüne Licht zum B64-Ausbau in Höxter Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann sagt im Gespräch mit der &bdquo;Neuen Westfälischen“, die Entscheidung der Bezirksregierung sei in seinen Augen &bdquo;eine gute Nachricht und ein Schritt in die richtige Richtung“. Er freue sich besonders für die Leid geplagten Anwohner in Ottbergen und Godelheim. Nun hofft er, dass auch genug Geld fließt, damit auch gebaut werden kann. &bdquo;Es sind noch mehrere Schritte zu tun, um ins Ziel zu kommen - aber das ist ein ganz wichtiger Schritt“, gibt Hartmann zu Protokoll. Für den heimischen Landtagsabgeordneten und CDU-Verkehrsexperten Matthias Goeken ist der Schritt ein &bdquo;großer, großer Erfolg“. Er warnt zugleich davor, zu glauben, dass morgen schon die Bagger rollen könnten. Wie es in den Augen von Matthias Goeken weitergehen muss &bdquo;Ich kämpfe dafür, dass es jetzt an die Ausführungsplanung geht“, betont er. Die ist Sache von Straßen NRW. Ob und wann danach gebaut werden könne, hänge auch davon ab, wie viel Geld für das Projekt nach Höxter fließt. In einer gemeinsamen Pressemitteilung von Landrat Michael Stickeln, dem Bundestagsmitglied Christian Haase und Goeken heißt es, der Ausbau dieser beiden Bundesfernstraßen zu &bdquo;leistungsfähigen Zubringern zum Autobahnnetz“ sei &bdquo;das bedeutendste Verkehrsprojekt“ für den Kreis Höxter und den gesamten Weserraum. Für die Anwohner in Godelheim werde &bdquo;es allerhöchste Zeit, die Ortschaft durch die Umgehung vom Durchgangsverkehr zu entlasten“. Und für die Weserregion &bdquo;wird es ein Segen, wenn durch den geplanten Zwei-Plus-Eins-Querschnitt die Anbindung an das übergeordnete Verkehrsnetz verbessert, die Fahrzeiten dadurch verkürzt und die Verkehrssicherheit erhöht werden“, betonten die drei Politiker. Das sind die Streckenabschnitte, die ausgebaut werden sollen Abschnitt 1 beinhaltet die B 64n von ihrer Anschlussstelle zur B83n und heutigen B64, der etwa 900 Meter südwestlich von Godelheim entsteht, bis Höxter (rund 4,8 Kilometer). Abschnitt 1b umfasst ausgehend von dieser Anschlussstelle die bis Wehrden führende B83n (rund 2,5 Kilometer) und den weiteren Verlauf der B64n (2,4Kilometer). Er endet rund 500 Meter nordöstlich der Ortsdurchfahrt von Ottbergen. Die B64n beider Bauabschnitte verläuft vollständig auf der Westseite der Bahnlinie Langeland-Holzminden. Der heutige Bahnübergang bei Höxter und die Ortsdurchfahrt Godelheim entfallen. Aufgrund ihrer Ausweisung als &bdquo;großräumige überregionale Verbindungs- und Fernstraße“ wird sie 3-spurig errichtet, erhält also jeweils wechselnd einen separaten Überholstreifen. So soll Godelheim künftig erreichbar sein Die B83n bleibt 2-spurig. Für Godelheim ist eine 860 Meter lange und bis zu 6 Meter hohe Lärmschutzwand vorgesehen. Von der B64n aus wird Godelheim über die Anschlussstelle zur B83n und alten B64 sowie im Nordenüber den noch auszubauenden Bruchweg erreichbar sein. Der Bahnübergang von der Friedhofsstraße nach Maygadessen wird geschlossen, der im Zuge der Straße &bdquo;Am Maibach“ bleibt für Fußgänger und Radfahrer erhalten. Als Verbindung nach Maygadessen wird für sie eine Brücke errichtet. Auch passend: B64-Ausbau bei Höxter: Behörden nennen Datum für den Start

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