Kreis Höxter

Keime: Wenn Fleisch vom Grill krank macht

Im vergangenen Jahr zählte das RKI mehr als 92 Fälle von Magen-Darm-Infektionen im Kreis Höxter. Wie Salmonellen und Co. keine Chance mehr haben.

Damit der Grillgenuss nicht krank macht, sollten wichtige Hygieneregeln beim Umgang mit Lebensmitteln – besonders mit rohem Fleisch – beachtet werden. | © AOK

27.06.2021 | 27.06.2021, 13:50

Kreis Höxter. Grillen im eigenen Garten hat im Kreis Höxter in Zeiten von Corona Hochkonjunktur. Doch damit steigt auch die Gefahr, an Magen-Darm-Infektionen zu erkranken, die vor allem durch Grillen von rohem Geflügelfleisch entstehen können. Über 92 Erkrankungen an Salmonellose und Campylobacter-Enteritiden wurden allein im vergangenen Jahr im Kreis Höxter gemeldet. Das teilt die AOK Nord-West auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit.

Beide Keime sind typische Krankheitserreger, die sich hauptsächlich in Fleisch und Produkten aus rohen Eiern befinden und teils heftige Durchfallerkrankungen, Fieber und Erbrechen auslösen können. „Damit der Grillgenuss nicht krank macht, sollte das Grillgut stets gut durchgegart sein und wichtige Hygieneregeln beim Umgang mit Lebensmitteln beachtet werden", sagt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.

Auch wenn die Anzahl der Infektionen mit Salmonellen im Kreis Höxter auf 26 Fälle in 2020 (2019: 30 Fälle) und die Campylobacter-Infektionen auf 66 Fälle (Vorjahr: 107 Fälle) zurückgingen, ist dennoch Vorsicht geboten. Salmonellen und Campylobacter gehören zu den häufigsten Erregern bakterieller Durchfallerkrankungen und unterliegen der Meldepflicht. Besonders in den Sommermonaten ist ein deutlicher Anstieg festzustellen.

Newsletter
Update zum Abend
Informiert bleiben mit täglichen News aus dem Kreis Höxter, OWL und der Welt.

Es beginnt mit Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen

Häufig erfolgt die Übertragung über Geflügelfleisch, das nicht durchgebraten wurde. Um eine Infektion zu verhindern, ist Hygiene sehr wichtig. Dazu gehören: die Hände gründlich waschen, Marinaden oder Verpackungen nicht mit anderen Lebensmitteln in Kontakt bringen. Da Campylobacter auch im Kühlschrank und auf gefrorenen Produkten überleben, sollte das Tauwasser sofort weggegossen werden. Schneidebretter, Teller oder Messer sind nach dem Kontakt mit rohem Fleisch gründlich zu reinigen und erst dann wieder für die Zubereitung anderer Speisen zu nutzen.

Eine Erkrankung beginnt meist mit Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, kurz darauf folgen heftige Bauchschmerzen und -krämpfe, Übelkeit und Durchfälle. Die Durchfälle können sehr wässrig oder sogar blutig sein. In der Regel dauert eine Campylobacter-Erkrankung bis zu einer Woche. Normalerweise verläuft sie ohne Komplikationen und die Beschwerden klingen von selbst ab. Viele Campylobacter-Infektionen verlaufen auch ganz ohne Krankheitszeichen. Als Komplikation können in Ausnahmefällen rheumatische Gelenkentzündungen oder Hirnhautentzündungen auftreten, heißt es von der AOK.