Kandidatenfrage: Das sagt die CDU im Kreis Höxter

Kreis Höxter. Das Karussell hat am Wochenende mächtig Fahrt aufgenommen. Die beiden Chefs der Union-Schwesterparteien, Armin laschet (CDU und Markus Söder (CSU), haben fast gleichzeitig ihre Bereitschaft bekundet, für die Nachfolge von Angela Merkel als Kanzlerin bei der Bundestagswahl im September ins Rennen gehen zu wollen. Was sagen die Christdemokraten im Kreis Höxter dazu? Wer soll’s machen? &bdquo;Vernünftiges Angebot aus der Mitte" Fabian Lülff, CDU-Kreisgeschäftsführer, spricht von zwei Herzen, in in seiner Brust schlagen: Laschet sei ein Mann, der ein Team aus guten Leuten bilden und führen könne – Söder in seiner Außenwirkung als Einzelperson im Wahlkampf besser. Aber, so der Kreisgeschäftsführer von rund 2.700 Unionsmitgliedern, man dürfe Laschets Fähigkeiten des Zusammenführens nicht unterschätzen. &bdquo;Und ich habe Respekt vor dem, was er in NRW geschafft hat." Beide Kandidaten verständen es zudem, als Ministerpräsidenten ihr Land zu führen. &bdquo;ich könnte mit beiden gut leben", sagt er diplomatisch. Als OWLler sei man einer dritten Lösung – CDU-Fraktionschef Ralph Brinkhaus – sicherlich nicht abgeneigt, meint Lülff, schätzt dessen Chancen aber &bdquo;realistisch als gering" ein. Als Volkspartei brauche die CDU eine ideologiefreie Politik und ein &bdquo;vernünftiges Angebot aus der Mitte", so Lülff. Man dürfe sich mit derzeit 27 Prozent Zustimmung nicht zufriedengeben, denn dem &bdquo;Zeitgeist nach" würden die Grünen der stärkste Gegner werden. "Wankelmütigkeit kommt beim Wähler nicht gut an" Auch Georg Moritz, Stadtverbandsvorsitzender in Höxter, bringt Ralph Brinkhaus ins Spiel. Diesen hatte er im August im Kommunalwahlkampf erlebt. Den Namen Brinkhaus habe er auch häufiger in Telefonaten mit Mitgliedern gehört, bekräftigt Moritz. Mit Laschet sei die Wahl nicht zu gewinnen, so eine weit verbreitete Meinung. &bdquo;Gewinnt er in der Kandidatenfrage nicht, ist er in seinen Ämtern sowohl als CDU-Vorsitzender als auch als Ministerpräsident beschädigt", gibt Moritz aus Gesprächen wieder, was viele innerhalb der Reihen der rund 370 Höxteraner Parteifreunde denken. Bringe die größere Schwester der Unionsparteien ihren Mann nicht durch, laufe es wohl auf Söder hinaus, sagt Moritz. Das werde, wie in der Vergangenheit bei den CSU-Kanzlerkandidaten Franz-Josef Strauß und Edmund Stoiber erlebt, &bdquo;auf Reibereien in der Union hinauslaufen". Und die könnten die Christdemokraten im Wahlkampf nun so gar nicht gebrauchen. &bdquo;Wegen der Maskenaffäre haben wir bereits viele Austritte gehabt." Dennoch würde er Söder vorziehen, weil er, &bdquo;wenn auch nicht immer fair, zupackender ist", sagt Moritz. In der Corona-Krise habe sich Laschet in seinen Entscheidungen überraschend wechselhaft gezeigt. Wankelmütigkeit komme beim Wähler nicht gut an. Außerdem gehe manchen Laschets &bdquo;belehrender Stil auf die Nerven", sagt der ehemalige Lehrer. CSU-Chef Söder käme als Kandidat im Wahlkampf besser an. Moritz, seit gut vier Jahren Chef der Höxteraner CDU, hofft mit einem Bewerber Brinkhaus auf eine Wendung. Keiner der beiden ein Wunschkandidat Mit 502 Mitgliedern ist der Warburger Stadtverband der größte im Kreis Höxter. Dass &bdquo;unter die Frage ein Strich gezogen wird", begrüßt Vorsitzender Hubertus Kuhaupt aus Welda. Eine quälend lange Kandidatenkür sei angesichts der zu bewältigenden Herausforderungen in der derzeitigen Lage der Corona-Pandemie auch alles andere als angebracht. Dennoch habe es ihn überrascht, dass sich Laschet und Söder &bdquo;jetzt so selbstverständlich dahinstellen und versuchen, die Kandidatur untereinander zu klären". Für ihn sei keiner der beiden ein Wunschkandidat, bemerkt Kuhaupt. Laschet wirke nicht wirklich überzeugend und Söder, &bdquo;ein Mann aus Bayern", sei eigentlich auch kaum eine Option. Der Warburg CDU-Chef fürchtet dessen mangelnde Akzeptanz innerhalb der CDU-Mitglieder aus den Landesverbänden der anderen Bundesländer. Und Brinkhaus, der an der Parteibasis beliebt und als Alternative gehandelt werde, stehe nach seinem Kenntnisstand nicht zur Verfügung. &bdquo;Söder macht in Bayern einen guten Job" Der CDU-Landtagsabgeordnete aus dem Kreis Höxter, Matthias Goeken, hält sowohl Armin Laschet als auch Markus Söder für geeignete Kandidaten. &bdquo;Beide sind Ministerpräsidenten eines großen Bundeslandes", sagt er, wobei er sich auch über eine weitere Amtszeit von Armin Laschet als Ministerpräsident in NRW freuen würde. Er finde es vor allem aber gut, dass die &bdquo;Katze endlich aus dem Sack" sei. Zwar mag sich der Bad Driburger nicht klar für einen der beiden aussprechen, positivere Worte findet er allerdings für seinen nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten. &bdquo;Söder macht in Bayern einen guten Job, er ist aber allerdings auch sehr für Bayern", erklärt er. Als Kanzler müsse man jedoch ein Teamplayer sein. &bdquo;Das ist Armin Laschet", betont Matthias Goeken. &bdquo;Als ganzes Team zu arbeiten, das läuft in NRW derzeit besser als in Berlin", sagt er. Noch in dieser Woche eine Entscheidung Der CDU-Bundestagsabgeordnete Christian Haase sieht seine Partei in einer &bdquo;komfortablen, aber vielleicht auch schwierigen Lage: Zwei gute Parteivorsitzende und zwei gute Bewerber für die Kanzlerkandidatur" zu haben. Er glaubt, dass es noch in dieser Woche eine Entscheidung geben wird, die beide Schwesterparteien tragen können. Eine Bemerkung dazu, wen er favorisiert, erlaubt er sich dann aber doch, wenngleich indirekt: &bdquo;Als nordrhein-westfälischer Abgeordneter bin ich aus meinen persönlichen Gesprächen der festen Überzeugung, dass Armin Laschet auch als Kanzlerkandidat die Interessen NRWs und der Kommunen nicht aus den Augen verlieren wird."

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