Kriminalstatistik: Deutlich mehr Wohnungseinbrüche im Kreis Höxter

Höxter. Einer von 6.398 Fällen kostetet im Jahr 2020 ein Menschenleben: Denn von den vier sogenannten &bdquo;Straftaten gegen das Leben" war nur eine, die im vergangenen Jahr begann und auch 2020 aus polizeilicher Sicht abgeschlossen wurde: Das Delikt in Kollerbeck, als einem 54-Jährigen die Tötung seiner Mutter vorgeworfen wurde – vor Gericht entschieden, derzeit in der Revision. Die drei anderen Gewaltdelikte stammten aus den Jahren 2016 (Ärzte der fahrlässigen Tötung beschuldigt), 2017 (Frau in Bauch geschlagen; Ungeborenes stirbt) und 2019 (Vorwurf der fahrlässigen Tötung nach Sturz bei Patiententransport), wurden 2020 polizeilich abgeschlossen und kamen so in die Statistik. Insgesamt war es ein Jahr mit einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen bei den Straftaten: um 914 (plus 16,67 Prozent) auf 6.398, von denen 3.975 geklärt und 2.888 Tatverdächtige ermittelt wurden. Diese Zahlen stellte die Führungsriege der Kreispolizeibehörde am Montagnachmittag vor. Polizeichef und Landrat Michael Stickeln betonte, der Kreis sei im Vergleich mit OWL und NRW dennoch nicht nur ein &bdquo;sehr lebenswerter", sondern auch weiterhin &bdquo;ein sehr sicherer Kreis". Die sogenannte Kriminalitätshäufigkeitszahl (bezogen auf Straftaten pro 100.000 Einwohner; vergleichbar mit dem Corona-Inzidenzwert) liegt im Kreis bei 4.562, auf OWL-Ebene bei 4.819 und in NRW bei 6.774. Aufklärungsquote von 62,13 Prozent Polizeidirektor Christian Brenski zeigte sich ob der Aufklärungsquote von 62,13 Prozent (2019: 62,84) &bdquo;sehr zufrieden" mit dem Team. Denn die Pandemie habe die Arbeit der Polizei sehr erschwert: Man habe auf die Gesundheit der Kollegen achten, zugleich aber nahe beim Bürger bleiben müssen. Denn nur aufgrund der Vielzahl an Hinweisen von Zeugen sei die Aufklärungsquote erreicht worden. Dabei hätten viele Bürger die Möglichkeit genutzt, die Anzeigen entweder online oder per Formular zu tätigen: &bdquo;Dadurch war die Ermittlungsarbeit aufwendiger als die Jahre davor." Man liege nach dem Rekordjahr 2019 mit historisch niedrigen Zahlen im Zehn-Jahres-Vergleich weiterhin auf einem normalen Niveau, sagte Peter Hentschel zur Einordnung der Zahlen. Der neue Kripochef ging auf vier Kriminalitätsbereiche besonders ein: Allen voran auf die gestiegene Zahl der Wohnungseinbrüche von 38 auf 94 (landesweit nahm sie um 7,73 Prozent ab). Ein Behördenschwerpunkt, wie er sagte, wobei allein 32 Straftaten schon 2019 begangen und 2020 aus Polizeisicht abgeschlossen wurden. Ein Wohnungseinbruchsdiebstahl sei für die Betroffenen ein bedeutender Eingriff in den höchstpersönlichen Lebensbereich – und damit in das persönliche Sicherheitsgefühl. Gut ein Viertel der Fälle konnte aufgeklärt werden. 24 Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern Im Bereich der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung stieg die Anzahl der Fälle von 102 auf 145, darunter auch 24 Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern (minus 12). Hentschels Appell mit Blick auf Lügde: &bdquo;Lieber einmal zu viel melden." Doch bei Vergewaltigungen/schweren sexuellen Nötigungen ging es rauf von 9 auf 20 – wovon 95 Prozent geklärt wurden. Meist, so Hentschel, handelte es sich um Täter aus dem persönlichen Kreis des Opfers. Gleichbleibend hoch ist der Bereich häusliche Gewalt: 226 (statt 223) Fälle registrierte man in 2020. Trotz Corona-Enge daheim. Aber er sei überzeugt, dass das Dunkelfeld deutlich höher sei, die Hinweise von Externen aus Kita oder Schule auf Verletzungen fielen durch Homeschooling und Co. oft weg. Um 3,5 Prozent stieg die Anzahl der sogenannten Rohheitsdelikt und Straftaten gegen die persönliche Freiheit: Von 1.096 auf 1.136 Fälle – davon konnten 92,1 Prozent aufgeklärt werden. Der Anteil an den Gesamtstraftaten lag bei 17,8 Prozent.

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