Jeder Fehler bei der Mülltrennung im Kreis Höxter verursacht Mehrkosten

Kreis Höxter. Es könnte billiger sein. Für jeden. Doch falsch befüllte Mülltonnen sorgen immer wieder für Mehrarbeit bei den Entsorgungsunternehmen. Betroffen sind im Kreis Höxter vor allem die Biotonne und die vor zwei Jahren neu eingeführte Wertstofftonne, sagt Hubertus Abraham, Abfallexperte beim Kreis Höxter. Deshalb lässt der Kreis Höxter immer noch die abholbereiten Tonnen kontrollieren, bevor das Müllauto durch die Straßen fährt. Täglich. &bdquo;Grundsätzlich ist das Umweltbewusstsein und die Bereitschaft zur Mülltrennung bei den Menschen im Kreis Höxter hoch", sagt Hubertus Abraham, von der Abteilung Umweltschutz und Abfallwirtschaft des Kreises Höxter. Leider komme aber bei den Biotonnen, Wertstofftonnen und auch Papiertonnen immer wieder auch zu Fehlbefüllungen. Dort landen dann Restabfälle, die mühsam und teuer wieder aussortiert werden müssen. Wo kontrolliert wird Deshalb hatte der Kreis Höxter im Sommer 2019 begonnen, in den Abfallbehältern zu schnüffeln. Diese Mülltonnenkontrollen finden immer noch statt. Zwei Mitarbeiter des Kreises seien dafür täglich unterwegs und öffnen stichprobenartig die Deckel, berichtet Abraham. &bdquo;In erster Linie werden die Biotonnen und die Wertstofftonnen kontrolliert, gelegentlich auch die Papierbehälter." Die Mitarbeiter decken das gesamte Kreisgebiet ab. Mit einer Ausnahme: Beverungen. Die Kommune an der Weser organisiert als einzige Stadt im Kreis seine Müllentsorgung selbst. Die Probleme sind dort allerdings die Gleichen. Im vergangenen Jahr hatte auch Beverungen Mülltonnenkontrollen insbesondere im Bereich des Biomülls angekündigt. Der Anteil dieser Störstoffe, meist handele es sich um Plastik, habe Ausmaße angenommen, die eine Verwertung nahezu unmöglich mache, hatte Bürgermeister Hubertus Grimm seinerzeit die Ankündigung begründet. Nicht nur Kunststofftüten, sondern auch Friedhofslichter und andere Kunststoffverpackungen würden immer wieder im Biomüll entdeckt. Das deckt sich mit den Erfahrungen im gesamten Kreis Höxter. In den Wertstofftonnen wurden schon Zementsäcke, eine Rolle Teerpappe, Hygieneartikel wie Feuchttücher und sogar einen Arbeitskittel gefunden. Negatives Highlight im Biomüll war einst ein Hochzeitskleid, das im Oeynhäuser Kompostierwerk herausgefischt wurde. In den Städten ist das Verschmutzungsproblem übrigens deutlich größer als in den Dörfern, so die Erfahrung des Kreises. So läuft die Kontrolle Um so etwas zu verhindern, sind die beiden Mitarbeiter des Kreises unterwegs. Sie fahren mit dem eigenen Wagen etwa 20 Minuten vor dem Entsorgungsfahrzeug durch die Straßen und werfen einen Blick in die Tonnen. Um mögliche Fehlwürfe zu dokumentieren, hat der Kontrolleur auf seinem Handy eine spezielle App. Fotos vom bemängelten Inhalt sowie vom Barcode der Tonne werden dann an das Abfallservicebüro des Kreises geschickt. Je nach dem, wie viel falscher Müll im Behälter gefunden wird, erhält der Müllsünder eine Gelbe Karte zur Verwarnung, oder eine Rote Karte. In diesem Fall bleibt die Tonne auch stehen und wird nicht entleert. Sie muss vom Betroffenen selbst bis zur nächsten Abholung aussortiert werden. Fällt ein Haushalt wiederholt auf, wird ihm die Wertstofftonne weggenommen. Er erhält dann stattdessen eine zusätzliche graue Restmülltonne. Die Kosten dafür trägt der Müllsünder. Erhebliche Kosten Falsch getrennter Müll führt insbesondere bei Bio- und Wertstofftonne zu großem Mehraufwand - oder sogar zu Bränden, wie kürzlich in Brakel-Siddessen. &bdquo;Bei diesen beiden Erfassungssystemen führt eine Verunreinigung zu erheblichen Problemen bei der Verwertung. Zu nennen ist beispielsweise die Belastung der Bioabfälle mit Kunststoffen. Im Verarbeitungsprozess führen diese Kunststoffe zu Schwierigkeiten Problemen. Die Verwertbarkeit des Komposts wird durch zu hohe Kunststoffbelastungen eingeschränkt – Stichwort Mikroplastik", sagt Abfallexperte Abraham. Die Verunreinigungen könne man am besten bei der Erfassung vermeiden. &bdquo;Später wird es technisch aufwendig und teuer – und die Kosten müssen die Gebührenzahler tragen. Die Kontrollen sollen also die Systemkosten reduzieren und gleichzeitig dazu beitragen, ein hochwertiges Endprodukt zu garantieren. Ähnlich verhält es sich bei der Wertstofftonne. Jeder Fehlwurf führt zu Mehrkosten und zu einer reduzierten Verwertbarkeit der gesammelten Wertstoffe", betont der Abfallexperte. Trotz aller Probleme sei die vor knapp zwei Jahren im Kreis Höxter eingeführte Wertstofftonne von den Bürgerinnen und Bürgern sehr gut angenommen wurden. &bdquo;Sie hat sich im Alltag bewährt", sagt Abraham.

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