Höxter

Festlicher Glanz zu Weihnachten in Corvey

Die Kirche ist zwischen den Feiertagen geöffnet. Eine liebevoll gestaltete Krippe soll für die Besucher ein Zeichen der Hoffnung bieten.

Detailaufnahme der Krippe vom vierten Advent: Das Christuskind ist noch nicht da. | © Kirchengemeinde Corvey

23.12.2020 | 23.12.2020, 09:00

Höxter. Restauratoren haben den Hochaltar und die Seitenaltäre fachkundig auf Hochglanz gebracht, die Orgelempore ist nicht mehr eingerüstet. Und die vom Küsterehepaar Helga und Johannes Gritzo wie immer liebevoll gestaltete Krippe inszeniert die Geburt des Erlösers: Wenn Corveys Abteikirche vom 26. Dezember bis einschließlich Neujahr geöffnet ist, soll festlicher Glanz die Besucherinnen und Besucher empfangen.

Die Corona-Pandemie überschattete an diesem Weihnachtsfest die Gemütslage der Menschen, schreibt der Pastoralverbund in einer Mitteilung. Kontaktbeschränkungen und Unbehagen bremsten ihre Freude aus. Gerade in dieser Situation könne die friedliche Szenerie der Krippe wie ein Silberstreif am Horizont wirken. Die Botschaft der Heiligen Nacht sei Hoffnung. Trotz aller Ungewissheit verheiße das Kind in der Krippe Gottes bedingungslosen Beistand. Deshalb ist es dem Leiter des Pastoralverbunds Corvey, Hans-Bernd Krismanek, wichtig, dass die Kirchen mit ihren Krippen geöffnet sind.

Auch draußen vor dem Westwerk schmücken Helga und Johannes Gritzo für die Festtage Weihnachtsbäume. - © Kirchengemeinde Corvey
Auch draußen vor dem Westwerk schmücken Helga und Johannes Gritzo für die Festtage Weihnachtsbäume. | © Kirchengemeinde Corvey

So auch in Corvey: Jeweils von 11 bis 16 Uhr könnten die Menschen vom 26. Dezember bis 1. Januar die festlich geschmückte Abteikirche und das karolingische Westwerk besuchen. „Wir öffnen die Kirche, damit sie sich Gott zuwenden können", sagt Josef Kowalski, der geschäftsführende Vorsitzende des Kirchenvorstandes der Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus Corvey. Eine Leitplanke in der Zuversicht auf bessere Tage könne eine Bibelstelle aus dem Alten Testament – Josua 1,9 – sein: „Sei mutig und entschlossen. Hab keine Angst und lass Dich durch nichts erschrecken; denn ich, der Herr, Dein Gott, bin bei Dir, wohin Du auch gehst."

"Die Pandemie gemeinsam überstehen"

„Josua heißt übersetzt ‚Gott hilft‘. Im Vertrauen darauf werden wir die Pandemie gemeinsam überstehen", formuliert der Pfarrdechant die zentrale Hoffnungsbotschaft dieses Weihnachtsfestes, derer sich die Menschen mit dem Besuch der Krippe in der Abteikirche vergewissern können.

Der Eintritt ist frei. Um eine Spende für die historische Springladen-Orgel wird gebeten. Am zweiten Weihnachtstag besteht zudem die Möglichkeit zur Verehrung des Heiligen Stephanus, dessen Gedenktag der 26. Dezember ist und dessen Büste aus diesem Anlass auf dem Altar stehen wird. In der Marienkapelle gibt es die Möglichkeit zum stillen Gebet.

Die Krippe werde die Menschen wieder in ihrer anmutigen Komposition erfreuen, da ist sich der Pastoralverbund sicher: das Kind in der Krippe, Marias liebevoller Blick, der treu sorgende Josef, der Engel, die Hirten, die Schafe.

Mit viel Hingabe

Das Ehepaar Gritzo habe die Heilige Nacht mit viel Liebe zum Detail in Szene gesetzt. „Wir haben die Figuren so platziert, dass ihr Gesicht den Besuchern zugewandt ist", sagt Johannes Gritzo. Das frische Moos, das er und seine Frau Ende November gesammelt haben, unterstreicht ebenso wie die Pflanzen, die Buchsbaumgruppe, das Heu im Stall und das Lagerfeuer draußen die Harmonie dieser Krippe vor dem Nordseitenaltar der Barockkirche.

Die Krippe in der Abteikirche Corvey setzt das Geschehen in der Heiligen Nacht in Szene. Das Küsterehepaar Helga und Johannes Gritzo gestaltet die Krippe mit viel Liebe zum Detail. - © Kirchengemeinde Corvey
Die Krippe in der Abteikirche Corvey setzt das Geschehen in der Heiligen Nacht in Szene. Das Küsterehepaar Helga und Johannes Gritzo gestaltet die Krippe mit viel Liebe zum Detail. | © Kirchengemeinde Corvey

Aus einem Brunnen fließt Wasser in ein Rinnsal. Ein Schaf trinkt aus diesem Wasserlauf. Ein anderes gesellt sich zu Ochs und Esel, die im Stall das Christuskind wärmen. Der Stall ist indirekt beleuchtet, so fällt warmes Licht auf die heilige Familie. Von links nähert sich der Hirte mit seiner Herde. Und auch der Engel des Herrn, der im Lukasevangelium die große Freude der Geburt des Heilands verkündet, wacht über die friedliche Szenerie.

„Mit dem Aufbau haben wir am zweiten Advent begonnen", berichtet Helga Gritzo. Der stabile Unterbau, den zwei Firmen vor einigen Jahren gesponsert haben, und der Stall waren zuerst an der Reihe. Nach und nach formierte sich dann das weihnachtliche Geschehen, welches die Küster Jahr für Jahr für die Menschen im Corveyer Land mit viel Hingabe in Szene setzen.