Einzelhandel in Höxter setzt auf Alternativen im zweiten Corona-Lockdown

Höxter. Der Lockdown ab Mittwoch ist beschlossene Sache und kommt mitten im Weihnachtsgeschäft – für viele Einzelhändler nicht nur in Höxter ein schwerer Schlag ins Kontor. Doch sie sind auch kreativ und haben in der ersten Phase der Geschäftsschließungen im Frühjahr gelernt, Alternativen für ihre Kunden auf die Beine zu stellen. Wie die Buchhandlung Bücher Brandt in Höxter: &bdquo;Wir sind trotzdem für Sie da", verkünden die Buchhändlerinnen Susanne Weide und Andrea Duurland. Sie sind zu den Öffnungszeiten telefonisch erreichbar, haben ihren Online-Shop gut bestückt, packen Bestellungen gern als Geschenke ein. Und sie haben den Abholservice eingerichtet: Bestellungen in der Buchhandlung können von den Kunden bei Optikermeister Marc Kruse an der Stummrigestraße abgeholt werden. &bdquo;Das hat schon im Frühjahr super funktioniert – die Rechnung liegt bei, einfach Tüte in die Hand und wieder raus", sagt Susanne Wiede und ist dankbar, dass sie das Abholstation-Angebot wieder einrichten können. Auch der Online-Shop habe sich bewährt: &bdquo;Allein am Montagvormittag haben wir rund 30 Online-Bestellungen gehabt." Insgesamt, so die Buchhändlerin, sei die Schließung in dieser Weihnachtszeit aber eine &bdquo;Hausnummer" für den kleinen Buchladen: &bdquo;Allein in der letzten Woche machen wir eineinhalb Monatsumsätze." Online-Shops und kostenlose Lieferungen Auch bei Larusch in Höxter, dem Fachgeschäft für Spiel- und Haushaltswaren, wird der Lieferservice für die Kunden wieder eingerichtet. Die bestellte Ware – Dietmar Larusch und sein Team sind telefonisch, per E-Mail und übers Internet erreichbar – wird den Kunden ohne zusätzliche Fahrtkosten nach Hause geliefert. Und zwar im Umkreis von 25 Kilometern rund um Höxter. Auslieferung und Bezahlung sollen nach Absprache erfolgen. Auch damit hatte Dietmar Larusch im Frühjahr bereits gute Erfahrungen gemacht und emotional bewegende Momente erlebt. &bdquo;In Zeiten wie diesen sind wir für Sie da", so lautet die Maxime des Larusch-Teams. Kathrin Frischemeyer wartet am Montagnachmittag noch auf rechtlich verbindliche Aussagen für ihre zwei Geschäfte in Höxter und Beverungen. &bdquo;Ich gucke jede Stunde, ob die neue Verordnung vom Land da ist", sagt die Besitzerin der nach ihr benannten Blumengeschäfte. &bdquo;So lange ich nicht weiß, ob ich aufmachen kann oder nicht, weiß ich nicht, was ich vorbestellen kann." Kauft sie zu viel, würde sie Verluste machen, weil sie Ware wegschmeißen muss. Kauft sie zu wenig, habe sie aber auch ein Problem. Dabei sei das Weihnachtsgeschäft für sie eines der wichtigsten des Jahres. Deswegen plane sie in jedem Fall, bis Heiligabend Ware auszuliefern. Und das kostenlos – als Dankeschön für die Kunden. &bdquo;In den nächsten Tagen geht auch unser Online-Shop online", sagt sie. Die Idee dafür habe sie im ersten Lockdown Anfang des Jahres gehabt. Nun sei sie bis zum zweiten Lockdown umgesetzt worden. Diesem zweiten, harten Lockdown sieht sie nun relativ gelassen entgegen. &bdquo;Im ersten Lockdown haben wir Verluste gemacht, aber es war nicht existenzbedrohend", sagt sie. &bdquo;Da geht es anderen Bereichen wie der Gastronomie viel schlimmer." Dennoch hat sie eine große Sorge: &bdquo;Dass die Kunden im nächsten Jahr vielleicht nicht wiederkommen." Für Kira Manegold, Junior-Chefin bei der gleichnamigen Höxteraner Parfümerie, und ihre Mitarbeiter hat der bevorstehende harte Lockdown aktuell vor allem eine Konsequenz: Sie haben jetzt, in den Tagen davor, alle Hände voll zu tun. &bdquo;Viele versuchen jetzt schnell noch ihre Weihnachtseinkäufe zu erledigen", berichtet sie. Vor allem am Freitag und Samstag, als sich schon andeutete, dass der Lockdown kommen würde, sei es darum relativ voll gewesen. "Wir kriegen das schon hin" Wenn es dann am 16. Dezember so weit sei, sei aber die Parfümerie auch weiterhin für ihre Kunden da. Vor Ort sei dann jeden Tag zwei Stunden lang &bdquo;ein Weihnachtsengel", der den Kunden bestellte Waren aushändigt. Dieser Abhol- und auch Lieferservice, der schon im Frühjahr laut Manegold sehr gut gelaufen sei, würde wieder eingeführt. &bdquo;Es war im Frühjahr schön zu sehen, wie viele Menschen auch Wert darauf legen, regional zu bestellen", berichtet Manegold. Sie hoffe nun, dass es auch in diesem Lockdown wieder so sei. &bdquo;Wir kriegen das schon hin." Ähnlich sieht das auch Jens Klingemann vom Höxteraner Modehaus. &bdquo;Wir müssen das Beste aus der Situation machen", betont er. Auch Klingemann biete wieder einen Abholservice auf dem Kundenparkplatz an, genauso wie einen Lieferservice. Es kann sowohl online per Mail, als auch telefonisch Kontakt aufgenommen werden. Dafür kommen jetzt sogar die Schaufenster auf die Internetseite, Besucher können sich dort ganze Outfits aussuchen. Auch wenn der durch die Pandemie erzwungene Ladenschluss natürlich gerade im Weihnachtsgeschäft eine besonders große Herausforderung sei: &bdquo;Wir fühlen uns gut vorbereitet", betont Klingemann. Er setze darauf, dass die Höxteraner auch dieses Mal ihre Einzelhändler unterstützen. &bdquo;Wir haben in Höxter eine sehr lebendige und vielfältige Innenstadt, die wir auch erhalten sollten."

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