Brückensturz in Höxter: Bringt ein neuer TV-Beitrag weitere Hinweise?

Höxter. &bdquo;Ich vermisse sie jeden Tag", sagt Malgorzata Gallinger in die Kamera. &bdquo;Ich denke immer an sie. Warum ist das ihr passiert? Warum sie?" Ein Fernsehteam der Kasseler Produktions- und Medienagentur Blup hat jetzt einen Beitrag für die ZDF-Sendung &bdquo;Hallo Deutschland" über den mysteriösen Brückensturz ihrer Tochter Sandra vor mehr als sieben Jahren gedreht. Fast zehn Minuten dauert die Sendung, die bereits ausgestrahlt wurde, die aber in der ZDF-Mediathek weiter online einzusehen ist. Für weitere Hinweise. In der Reihe über echte Kriminalfälle mit den beteiligten Ermittlern lässt das Produktionsteam um Annika Simon die Mutter ebenso wie den ermittelnden Kommissar Markus Mertens von der Polizei Bielefeld sowie Oberstaatsanwalt Ralf Meyer aus Paderborn zu Wort kommen und den Fall aus ihrer Sicht schildern. Der macht deutlich: Auch wenn man keine neuen Ansatzpunkte für Ermittlungen hat und er noch nicht abschließend bewertet hat, ob das Verfahren förmlich eingestellt wird: Die Akte kann geschlossen werden – das heißt aber nicht, dass sie nicht jederzeit wieder geöffnet werden kann. Wenn neue Hinweise da sind – oder er beim Durchsehen der Akte neue Ansätze sieht. Unfall oder Verbrechen? &bdquo;War es ein tragischer Unfall? Oder wurde Sandra Opfer eines Verbrechens": Mit diesen Worten leitet Moderatorin Lissy Ishag den Beitrag ein: Es war im Juni 2013, als die Jugendliche unter der hölzernen Fußgängerbrücke über die Entlastungsstraße (B 64), gefunden wurde. 18 Stunden dauerte es, bis Sandra identifiziert worden war. Sie hatte keinen Ausweis dabei. Trug weder Handtasche noch Schuhe. Und bis heute ist unklar, was passierte. &bdquo;Wir konnten von Anfang an ausschließen, dass sie auf der Straße von einem Auto angefahren wurde", sagt der Kriminalhauptkommissar Mertens. Die Verletzungen hätten deutlich gezeigt, dass es sich um ein Sturzgeschehen aus sechs Metern Höhe gehandelt habe. Die Obduktion habe keine Hinweise auf ein Fremdverschulden ergeben. Dann kamen Hinweise von Zeugen, die eine Straftat wahrscheinlicher werden ließen. Und Widersprüche von Sandras relativ frisch getrenntem Ex-Freund. Das Produktionsteam aus Kassel war mit Markus Mertens an den für diesen Fall wichtigen Orten in Höxter: der Brücke oder dem Kreisel im Petrifeld, wo sich Sandra und ihr neuer Freund damals trennten. Der habe &bdquo;ein wasserdichtes Alibi", betont Mertens. Eingespielt werden auch Szenen der Aktenzeichen XY-Folge vom Frühsommer 2019, in der die letzten Stunden der 17-Jährigen nachgestellt worden waren. Nach der Ausstrahlung damals hatte es 17 Hinweise gegeben – bislang ohne weitere konkrete Ansatzpunkte für die Ermittler. Unter anderem hatten Anwohner, die in dem heißen Sommer bei geöffnetem Fenster schliefen, Wortfetzen eines Streitgesprächs einer weiblichen und einer männlichen Person gehört. Mutter gibt die Hoffnung nicht auf Ein Anfangsverdacht gegen den Ex-Freund habe sich nur in Nuancen bestätigt, dennoch gebe es keinen hinreichenden Tatverdacht, so Oberstaatsanwalt Meyer in der Sendung. Es fehlten handfeste Beweise. Kein zufriedenstellendes Ergebnis für die Ermittler, die – so der Kriminalhauptkommissar – Zeit und Herzblut investiert hatten, um den Tod der jungen Frau &bdquo;lückenlos und gerichtsfest" aufzuklären. Mit Sandras Mutter fuhr das Fernsehteam noch an die Gedenkstätte für Sandra unterhalb der Brücke direkt an der B 64: &bdquo;Ich gebe die Hoffnung nicht auf", sagt sie. &bdquo;Ich werde kämpfen." Und sie fordert eindringlich: &bdquo;Wer ihr das angetan hat, muss vor Gericht und bestraft werden." Zu sehen ist der Beitrag bis zum 3. November 2021 in der ZDF-Mediathek. Hinweise zum Fall nimmt die Polizei entgegen.

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