Daniel Hartmann ist neuer Bürgermeister in Höxter

Höxter. Es waren drei Dinge von vorn herein klar: Dass es bei der Stichwahl um das Bürgermeisteramt in Höxter spannend werden, dass es einen neuen Bürgermeister geben und dass der Neue im Rathaus mit Vornamen Daniel heißen würde: Aber so ein Kopf-an-Kopf-Rennen hatten die Höxteraner sicher nicht erwartet. Nach nicht einmal einer Stunde Auszählen stand aber fest: Ihr neuer Bürgermeister heißt Daniel Hartmann. Der unabhängige Einzelbewerber – unterstützt von SPD und Grünen – setzte sich mit 52,6 Prozent der Stimmen bei der Stichwahl gegen Daniel Razat (47,4 Prozent) durch. Vor allem in der Kernstadt hatte Hartmann die Wählerstimmen geholt, insgesamt 611 Stimmen mehr als der CDU-Kandidat. Ein völlig überwältigter Sieger Applaus um kurz vor 19 Uhr in den Bürgerstuben, wo Hartmann mit seinem Team die Auszählung verfolgte und die ersten Glückwünsche entgegennahm. &bdquo;Das war jetzt wirklich ein Nervenkrimi, so etwas habe ich noch nicht erlebt", meinte der 43-jährige Finanzexperte noch ein wenig sprachlos: &bdquo;Mit fehlen die Worte, ich bin völlig überwältigt." Sein Dank galt allen Wählern und Unterstützern sowie ganz besonders seinem Team, das die vergangenen 14 Tage &bdquo;beinahe Tag und Nacht" alles gegeben habe: &bdquo;Ich bin stolz auf Euch", sagte er unter großem Beifall. Hartmann versprach, ein Bürgermeister für alle Höxteraner zu sein. Noch vor dem Historischen Rathaus beglückwünschte ihn sein Amtsvorgänger Alexander Fischer. Auch sein Kontrahent im Wahlkampf zeigte sich als fairer, aber geknickter Unterlegener und wünschte dem neuen Bürgermeister das Händchen und die Fortune, die Gräben in Höxter schließen zu können. Razat: &bdquo;Ich stimme Ihnen zu: Höxter kann mehr." "In Gemeinschaft - nicht gegeneinander" Razat selbst hat seinem Team am Abend ein &bdquo;Analysierverbot" auferlegt. Er habe die Auszählung als &bdquo;ein Wechselbad der Gefühle" erlebt: &bdquo;Eine verdammt enge Kiste." Er wolle die Erfahrung aus eineinhalb Jahren und rund 200 Terminen künftig weiter für seine Heimatstadt einbringen, kündigte der 39-Jährige an. Jetzt wolle er nach vorn schauen: Denn das habe er in seinem Beruf bei der Bundeswehr gelernt: &bdquo;Staub abklopfen – weitermachen – und nicht den Kopf in den Sand stecken." Hartmann sprach von einem &bdquo;absolut fairen Wahlkampf" der beiden und dankte seinem Gegenüber: &bdquo;Wir hatten nie ein Problem miteinander." Er wolle Höxter &bdquo;gemeinschaftlich mit allen Fraktionen und Gruppierungen im Rat weiterentwickeln", so Hartmann. &bdquo;In Gemeinschaft – nicht gegeneinander." Ein echter Wahlkrimi Dem vorangegangen war ein echter Wahlkrimi: Atemlos hatten die Menschen das Auszählen in den Wahlbezirken verfolgt. Die ersten beiden Ergebnisse liefen gegen 18.15 Uhr aus den Stimmbezirken Lütmarsen, Ovenhausen/Bosseborn und Bödexen ein – alle drei für Razat mit 50,3, 53,2 und 57,3 Prozent. Der erste komplette Wahlbezirk war gegen 18.25 Uhr mit Höxter Stadtkern IX ausgezählt – 55,9 Prozent für Razat. Den ersten Wahlbezirk sicherte sich Hartmann mit Höxter Stadtkern II und 56,4 Prozent, dann Lüchtringen II mit 60,9 Prozent und Höxter Stadtkern V mit 67,3 Prozent. Nach 14 von 23 Stimmbezirken lag kurz nach 18.35 Uhr Razat noch mit 51,6 zu 48,4 Prozent vorn. Nach 19 von 23 Stimmbezirken hatte sich um 18.45 Uhr das Bild umgekehrt: 51,1 Prozent für Hartmann, 48,9 Prozent für Razat. Und schließlich brandete der Jubel in den Bürgerstuben auf. Hartmann war unter der Maxime &bdquo;Höxter kann mehr" und einem Zwölf-Punkte-Plan für seine Heimatstadt ins Rennen gegangen. Er wurde in Beverungen geboren, wuchs in Haarbrück auf, lebt in Höxter und arbeitet beim Finanzamt für Steuerstrafsachen und Steuerfahndung Bielefeld.

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