Peta erstattet Strafanzeige gegen Hundehalterin aus Brakel

Höxter/Paderborn. Die Tierrechtsorganisation Peta hat eigenen Angaben zufolge bei der Staatsanwaltschaft Paderborn Strafanzeige gegen eine Frau erstattet, die in Höxter am Berliner Platz am 11. August einen Hund in einem Auto mittags um 12 Uhr in der prallen Sonne auf dem Parkplatz zurückgelassen hatte. Die Organisation fordert darüber hinaus ein Tierhalteverbot für die Frau, die nach Aussagen der Polizei aus Brakel stammt. Denn darüber hinaus trug der Hund ein nach Polizeiangaben verbotenes Elektroschock-Halsband – das stellte die Polizei sicher – und hatte keine Steuermarke. Auch deshalb komme ein Verfahren auf die Frau zu, hieß es. Der Irish Terrier hatte kein Wasser mehr, und nur eines der Fenster war dem Polizeibericht zufolge einen Spalt breit geöffnet. Nach Polizeiangaben vom August muss das Tier mindestens 20 Minuten im heißen Auto verbracht haben. Aufmerksame Zeugen im Wagen daneben wandten sich wegen dem auf dem Berliner Platz geparkten Auto an die Polizei. Das Tier hatte sich nach anfänglichem agilen Verhalten dann stark hechelnd hinter den Fahrersitz zurückgezogen und sei immer ruhiger geworden. Da der Hund schließlich keine Reaktion mehr gezeigt habe, als die Beamten eintrafen, hätten diese sofort das Auto geöffnet und konnten dem Hund so das Leben retten und ihn mit Wasser versorgen. Kurz drauf erschien die Hundehalterin auf dem Parkplatz und wurde von den Beamten zur Rede gestellt, heißt es im Polizeibericht vom August. Zusätzlich stellten die Polizisten dabei fest, dass der Vierbeiner ein verbotenes Elektroschock-Halsband trug. Die Halterin erwartet demnach eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Dieses untersage es, Tieren länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zuzufügen. Die Polizei Höxter hatte den Vorgang zunächst an das Ordnungsamt Brakel weitergeleitet, das wiederum das Kreisveterinäramt einschaltete. Peta in Stuttgart hat derweil den Eingang der Strafanzeige bestätigt bekommen, so eine Sprecherin am Dienstag. Bereits wenige Minuten reichen &bdquo;Viele Hundehalter unterschätzen die Auswirkungen der Sommerhitze auf Vierbeiner, wenn sie diese in Autos zurücklassen. Hunde werden in den überhitzten Fahrzeugen schnell unruhig, kratzen an den Fenstern und geraten in Panik. Dies verschlimmert die lebensgefährliche Situation zusätzlich. Für sie kommt dann oft jede Hilfe zu spät", so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta. &bdquo;Wer einen Hund bei warmen Außentemperaturen im Auto zurücklässt, riskiert das Leben des Tieres und muss mit einer Strafanzeige rechnen." Bereits wenige Minuten in der Sonne reichen nach Angaben der Organisation, um ein geparktes Auto auf bis zu 70 Grad Celsius zu erhitzen. Doch auch ein Schattenparkplatz oder ein leicht geöffnetes Fenster schafften bei diesen Temperaturen keine Abhilfe. Da Hunde nur wenige Schweißdrüsen haben und sich hauptsächlich über Hecheln abkühlen, erlitten sie im heißen Wageninneren schnell irreparable Organschäden oder einen Herzstillstand. Entdecken Menschen an einem warmen Tag einen Hund im Auto, sei schnelles Handeln gefragt, so die Tierrechtsorganisation. Sollte der Wagenbesitzer nicht auffindbar sein, müsse umgehend die Polizei gerufen werden. Befinde sich der Hund bereits in Todesgefahr – Anzeichen dafür sind Taumeln, eine dunkle Zunge, glasige Augen, starkes Hecheln oder Erbrechen – sollten Tierfreunde in Betracht ziehen, die Scheibe einzuschlagen. Dies könne unter Umständen rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, allerdings sind Peta keine Fälle bekannt, in denen rechtliche Folgen für Tierretter entstanden seien, heißt es vonseiten der Organisation. Sollte das Auto auf einem Supermarktparkplatz stehen und das Tier noch außer Gefahr ist, lasse sich der Fahrzeughalter ausrufen. Kann der Hund aus dem Auto befreit werden, seien sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen erforderlich. Auch wenn sich der Zustand des Tieres durch die Versorgung scheinbar verbessere, müsse der Hund wegen möglicher Folgeschäden der inneren Organe umgehend tierärztlich untersucht werden.

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