Wie Senioren in Corona-Zeiten fit im Online-Banking werden

Kreis Höxter. Ein paar Klicks am heimischen Computer und die Überweisung ist raus. Der Weg zur Bank wurde gespart. So einfach kann es laufen. Dieses Prozedere stellt aber häufig viele Senioren vor Herausforderungen. Insbesondere in Corona-Zeiten, wo Kontakte auf ein Minimum reduziert werden sollten, wächst dennoch das Interesse an digitalen Angeboten. nw.de hat sich bei heimischen Banken umgehört, wie sie ihre Kunden fit im Online-Banking machen. So hat die Vereinigte Volksbank während der Corona-Pandemie für ihre Kunden – natürlich nicht nur für Senioren – das Online-Seminar &bdquo;Die Bank zuhause – Ihr Online-Banking" ins Leben gerufen. Dabei standen Sabine Stolte, Kundenberaterin aus Bad Driburg, und Svenja Schäfer, Kundenservicemitarbeiterin aus Brakel, den Teilnehmenden digital Rede und Antwort. &bdquo;Wir sind sehr zufrieden und hatten über 60 Anmeldungen", resümiert Tanja Koester vom Marketing der Vereinigten Volksbanken im Gespräch mit nw.de. Bei den Seminaren wurden das Online-Banking und alle wesentlichen Funktionen wie das Einsehen der Kontostände, das Anlegen von Überweisungen und Daueraufträgen oder der Kontakt und die Verwahrung von Kontoauszügen über das Online-Postfach thematisiert. Dabei habe es die Möglichkeit gegeben, direkt über das Mikrofon im Computer oder über die Chatfunktion Fragen zu stellen, so Koester. Persönlicher Service am Schalter wird zur Herausforderung &bdquo;Aktuell haben wir kein weiteres Projekt in der Pipeline, aber wir haben es gemacht, um in der Corona-Phase Erfahrungen zu sammeln", sagt Koester. Und weiter: &bdquo;Viele haben gemerkt, dass es in Corona-Zeiten schwierig ist, mal eben an den Schalter zu gehen und eine Überweisung einzuwerfen. Das persönliche Banking am Schalter wurde zur Herausforderung und wir wollten die Leute mit dem Angebot erreichen." Dass digitale Angebote in der Pandemie erwünscht sind, zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGoV, das vom Genossenschaftsverband der Volksbanken und Raiffeisenbanken beauftragt wurde. 24 Prozent der Befragten gaben an, das Online-Banking infolge der Corona-Pandemie nun stärker nutzen zu wollen. Dem stehen vor allem die Angst vor Betrug und die geringe Selbsteinschätzung der digitalen Kompetenzen im Wege. Fast die Hälfte (47 Prozent) der über55-Jährigen sagt von sich, über eine nur &bdquo;sehr geringe" oder &bdquo;eher geringe" digitale Kompetenz zu verfügen. Gleichzeitig wünschen sich 48 Prozent der Befragten dieser Altersgruppe bei digitalen Anwendungen persönliche Unterstützung von ihrer Hausbank, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Sparkasse bleibt während der Corona-Pandemie präsent &bdquo;Auch bei uns besteht aktuell schon ein verstärktes Interesse am Online-Banking durch alle Altersgruppen durch. Auch Senioren sind dabei, aber wir erfassen keine genauen Altersquoten", sagt Franz-Gerd Brökel, Pressesprecher der Sparkasse. Ein besonderes Angebot speziell für ältere Menschen hat die Sparkasse in Corona-Zeiten nicht auf die Beine gestellt, aber &bdquo;unsere Mitarbeiter helfen immer direkt in den Filialen, beispielsweise, wenn es darum geht, Apps und Anwendungen zu downloaden". Während des Corona-Lockdowns seien zehn kleinere Standorte geschlossen gewesen, die Mitarbeiter in den größeren Filialen waren aber weiterhin behilflich. &bdquo;Es war uns wichtig, vor Ort präsent zu bleiben." Die Beratung vor Ort würde mal länger, mal kürzer dauern, je nach Alter und Vorerfahrung. Es gebe aber auch – wie schon vor Corona – auch digitale Filialen, Chat- und Videofunktionen, um sich bei der Einrichtung des Online-Bankings Hilfe zu holen – natürlich für alle Kunden. In Corona-Zeiten sei auch rege davon Gebrauch gemacht worden, das Konto direkt über die Website für das Online-Banking freizuschalten. Neben dem Online-Banking habe generell aber bedingt durch Corona auch das Interesse am kontaktlosen Bezahlen zugenommen. &bdquo;Das wird in Zukunft sicher auch so bleiben oder sogar noch mehr werden", meint Brökel. Online-Banking kann über die Website freigeschaltet werden Ähnliche Services wie die Sparkasse bietet auch die VerbundVolksbank OWL an. So gibt es auch hier auf der Website die Möglichkeit, das Online-Banking freizuschalten oder einen Termin für eine Videoberatung für unterschiedliche Belange zu machen. Corona-bedingt sollte der Austausch während des Lockdowns verstärkt über Telefon, Videokonferenz oder den digitalen Weg laufen. Viele der Filialen wurden vorübergehend geschlossen, nur größere Beratungscenter und Geschäftsstellen wurden offen gehalten. Hier wurde den Kunden zudem empfohlen, verstärkt Online-Banking zu nutzen. Mittlerweile sind die Filialen wieder geöffnet, so dass auch eine persönliche Beratung stattfinden kann.

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