Einbrecher suchen sich neue Objekte im Kreis Höxter

Höxter/Kreis Höxter. Einbruch in Imbiss. Einbruch in Hütte. Bauwagen aufgebrochen. Erneut Baucontainer aufgebrochen und Gegenstände entwendet. Werkzeuge gestohlen. Einbruch in Pizzeria. Einbrüche in zwei Vereinsheime: All das sind Überschriften aus dem Polizeibericht der Kreispolizei Höxter in der vergangenen Woche. Während die Wohnungseinbrüche extrem abgenommen haben, verlagerte sich das Einbruchsgeschehen Richtung Firmengebäude, Gewerbegebiete oder Vereinsheime. Das bestätigt der Sprecher der Kreispolizei in Höxter, Jörg Niggemann, im Gespräch mit der NW. Auch eine Folge von Corona. HOMEOFFICE Denn während die Menschen ins Homeoffice und zum Homeschooling nach Hause gezogen sind, ruht das Vereinsleben durch das Versammlungsverbot vielerorts komplett, stehen Büros und Firmen leer oder haben nur Notbesetzungen. Offenbar haben das auch die Einbrecher spitz gekriegt. Ein kleiner Schwerpunkt hat sich in den vergangenen Tagen im Süden des Kreises aufgetan. Da aber alles in der Polizei-Statistik unter Einbrüche zusammengefasst wird, sind die Gesamtzahlen der Einbrüche in Privat- und Geschäftsbereiche nicht auseinander zu dividieren. ZAHLEN Auffällig ist ein extremer Ausreißer im Januar 2020: Nur insgesamt fünf Einbrüche – im Vergleichszeitraum 2019 waren es noch 43 gewesen. Ein Minus von 88,4 Prozent. Allerdings gleichen sich die folgenden Monate wieder an. Insgesamt gab es kreisweit bis zum Stichtag 13. Mai 158 Einbrüche im Kreis Höxter. 2019 waren es bis zu diesem Datum 180 gewesen. Das sind die kreisweiten Gesamt-Zahlen. WOHNUNGSEINBRÜCHE Im Bereich Wohnungseinbrüche setze sich kreisweit eine Entwicklung fort, die sich schon vor dem Virus-Lockdown abgezeichnet habe, sagt Niggemann: &bdquo;Die Zahlen sind stark rückläufig. Es sind nur noch Einzelfälle. Das freut uns." Damit spiegelt sich im Kreis Höxter auch der NRW-Trend wider, nach dem laut Innenministerium die Wohnungseinbrüche um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr abgenommen haben. GRÜNDE Man könne nur spekulieren, warum das so sei. Natürlich auch, weil die Chance derzeit größer ist, tagsüber die Bewohner daheim anzutreffen. Damit falle der typische Tageseinbruch zur Arbeitszeit weg. Dazu komme, dass der Fahndungsdruck nach einer Einbruchswelle vor zwei, drei Jahren deutlich erhöht worden sei, es Festnahmen gegeben habe. &bdquo;Auch das hat sich rumgesprochen", meint Niggemann. Sicherlich sei es eine Kombination mehrerer Faktoren. Aber: &bdquo;Wir dürfen uns jetzt nicht in Sicherheit wiegen und nicht nachlassen." PRÄVENTION Niggemann verweist auf den Kriminalhauptkommissar Gilbert Schulte, den Präventionsbeauftragten in Sachen Einbruchschutz (siehe Info-Kasten), und dessen Credo: Mit mechanischem Schutz dem Einbrecher erst gar keine Chance zu geben, ins Haus einzudringen. Es müsse nicht die teuerste Technik sein, es reiche oftmals schon ein zusätzlicher Querbalken hinter der Kellertür aus. Er kann individuell eine Immobilie auf Schwachstellen abchecken und gibt Empfehlungen für örtliche Handwerker, die für die Kampagne &bdquo;Zuhause sicher" zertifiziert sind. VERKEHR Ein weiteres Virus-Phänomen: Die Anzahl der Unfälle ist nach Angaben der Kreispolizei im März dieses Jahres um 15 und im April dann sogar um 40 Prozent zurückgegangen. Hingegen lag die Zahl der Wildunfälle trotz weniger Verkehr auf den Straßen auf gleichem Level. Ebenfalls ein deutliches Minus gab’s Corona-bedingt bei den typischen Parkplatzremplern, sagt Niggemann. &bdquo;Aber das zieht wieder an." Grundsätzlich zeige die Polizei mit den Fahrzeugen deutlich Präsenz auf den Straßen. Auch um lange Anfahrtswege im Flächenkreis Höxter zu verhindern, wenn Polizei an einem Punkt benötigt werde.

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