Drei Varianten für Höxteraner Weserbrücke stehen zur Auswahl

Höxter. Rund 100 Bürger haben sich am Dienstagabend im Ratssaal des Historischen Rathauses über die Planungen zur Sanierung der Höxteraner Weserbrücke informiert. Volles Haus bei der Bürgerversammlung. Jelena Delic von der Planungsabteilung des Landesbetriebs Straßen NRW in Paderborn stellte drei Varianten vor und informierte über die weitere Vorgehensweise. Einen konkreten Zeitplan nannte sie noch nicht. Die marode Weserbrücke, die 1955 errichtet wurde, ist seit Sommer 2016 für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gewicht gesperrt, weil bei einer Untersuchung Hohlstellen, Risse und ein abnormales Schwingverhalten festgestellt worden waren. Mithilfe eines Pylonen soll die Brücke nun spätestens zur Landesgartenschau 2023 wieder für Busse und Lastwagen befahrbar sein. Für Schwerlastverkehr wird die Brücke allerdings nicht freigegeben, sagte die Straßenbauplanerin. Pylon wohl einzig wirtschaftliche Option Der 25 bis 30 Meter hohe Pylon soll der Brücke über eine Seilverspannung zusätzlichen Halt geben. Nach Ansicht des Landesbetriebs Straßen ist dies die einzig wirtschaftliche Möglichkeit, die Brücke wieder für Busse und Lastwagen befahrbar zu machen. Zwar gab es anfangs Bedenken, weil die relativ steife Bauwerkart der Höxteraner Weserbrücke sehr empfindlich auf eine Verstärkung durch einen Pylonen reagieren würde. Diese Bedenken konnten aber ausgeräumt werden. Drei Varianten stehen nun zur Auswahl, die der Landesbetrieb hinsichtlich der Kriterien Wirtschaftlichkeit, Konstruktion/Statik, Nachhaltigkeit/Wartung, Herstellung sowie Baugewerkgestaltung/Ästhetik mit Schulnoten bewertet werden konnten. So reagieren die Bürger auf die Vorschläge Am besten schnitt die Variante zwei mit einer Durchschnittsnote 2 ab, gefolgt von der Variante drei (2-) und der Variante eins mit der Durchschnittsnote 3. Die Stadt Höxter favorisiert die Variante eins. Auch die Denkmalschutzbehörde, die die Varianten hinsichtlich der Sichtachse zum Welterbe Corvey prüfte, sprach sich für die Variante eins aus. &bdquo;Als Ingenieur interessiert es mich natürlich, welche Lösung für die Weserbrücke gefunden wird", erklärte der ehemalige Höxteraner Tiefbauamtsleiter Jürgen Fenske vor Beginn der Versammlung auf NW-Anfrage. Er favorisiere Variante eins – sie sei hoch und schlank. Mit der dritten Variante kann sich Karin Schrader aus Boffzen am ehesten anfreunden, sagte sie. &bdquo;Nicht so hoch und nicht so breit – das passt harmonisch ins Landschaftsbild." Und sie hob hervor, dass sie besonders mit Blick auf die Landesgartenschau 2023 in Höxter an der Entwicklung des Projektes Weserbrücke in Höxter interessiert sei: &bdquo;Die Sanierung der Brücke muss deshalb unbedingt in Angriff genommen werden." Variantenauswahl nur der erste Schritt Das betonte auch Uwe Scheyda, ebenfalls aus Boffzen. &bdquo;Wir brauchen dringend wieder eine vernünftige Verbindung zwischen Höxter und Boffzen – so wie früher", sagte er. Und er betonte dabei die Perspektive der Handwerker: Die müssten derzeit viel zu lange Wege über Lüchtringen nehmen. Die nächsten Schritte sind nach Aussagen der Planerin die Festlegung der Variante, die Genehmigung der Vorplanung durch das Verkehrsministerium, die Erstellung des Gründungsgutachtens, die Entwurfsplanung und die Ausführungsplanung und deren Prüfungen, die Ausschreibung und Vergabe und dann schließlich der Bau.