Geburtshilfe: Bald ist das Hebammen-Team komplett

Höxter. Die Personalsituation in der Geburtshilfe des St.-Ansgar-Krankenhauses, die vor rund einem Jahr für Schlagzeilen gesorgt hat, hat sich deutlich entspannt. Das teilte die Sprecherin der Katholischen Hospitalvereinigung Weser-Egge (KHWE), Frauke Döll, auf Anfrage der Neuen Westfälischen mit. Ende des vergangenen Jahres hatte die Geburtshilfestation des Höxteraner Krankenhauses mit großen Personalproblemen zu kämpfen. Vier Hebammen waren durch Krankheit oder Schwangerschaft für längere Zeit ausgefallen. Gerüchte, wonach die Abteilung kurz vor der Schließung stehe, machten die Runde. Schwangeren Frauen, die sich für eine Geburt angemeldet hatten, war geraten worden, sich sicherheitshalber auch nach anderen Kliniken umzusehen. Ersatz für die Hebammen zu finden, war äußerst schwierig. Der Stellenmarkt war nahezu leergefegt. Schließlich gelang es der KHWE, die Situation mit Leih-Hebammen und Aushilfskräften für den Pflegebereich zu entschärfen. Keine schwangere Frau habe abgewiesen werden müssen, betonte Klinik-Sprecherin Döll. Fachkräfte aus Italien sollen kommen Mittlerweile sei die Personalsituation wieder stabil. &bdquo;Durch intensive Bemühungen konnten vor allem über Mundpropaganda Hebammen für Festanstellungen gewonnen werden, darunter junge Bachelor-Absolventinnen", so die Klinik-Sprecherin. Darüber hinaus würden in geringem Maße auch Leih-Hebammen über Vermittlungsagenturen eingesetzt. &bdquo;Über das EU-Projekt ,Eures, ein Portal zur Mobilität arbeitsloser Fachkräfte innerhalb Europas, beabsichtigen wir, im kommenden Jahr Hebammen aus Italien zu rekrutieren. Dort werden aktuell mehr Hebammen ausgebildet als Stellen zur Verfügung stehen." Die personelle Situation auf der Geburtshilfestation werde ab Januar &bdquo;nahezu auf Soll-Niveau der Personalplanung" sein. Döll: &bdquo;Wir möchten aber gerne noch zusätzliche Hebammen einstellen." Fünf neue Hebammen eingestellt In den letzten zwölf Monaten habe die KHWE fünf Hebammen neu eingestellt. Eine weitere Hebamme beginne im Januar ihren Dienst, eine weitere befinde sich im Bewerbungsverfahren. Zurzeit würden 14 ausgebildete Hebammen, zwei Servicekräfte zur Unterstützung der Hebammen und eine Doula – eine nicht-medizinische Begleitung, die den Müttern emotional und körperlich zur Seite steht – auf der Geburtshilfestation arbeiten. Ab Januar werden es nach Auskunft Dölls 16 Hebammen sein. Allerdings: &bdquo;Die Suche nach Hebammen und anderen Fachkräften bleibt eine große Herausforderung für die Zukunft, für uns wie für die anderen Krankenhäuser in Deutschland", betonte sie. Rund 1.000 Geburten in diesem Jahr Im vergangenen Jahr kamen nach Auskunft Dölls 1.038 Kinder im St.-Ansgar-Krankenhaus zur Welt. Auch in diesem Jahr rechnet die KHWE mit rund 1.000 Geburten, Bis zum 10. Dezember wurden 943 Geburten gezählt. Die Schließung der Geburtshilfestation in Volkmarsen habe anhand der Geburtenzahlen keine sichtbaren Auswirkungen gehabt.- Auf die Frage, wie viele Geburten notwendig seien, damit die Geburtshilfestation rentabel arbeitet, äußerte sich Frauke Döll nicht konkret. &bdquo;Geburtshilfe ist im Abrechnungssystem der Krankenkassen schlecht bewertet. Es ist aber nicht die Philosophie der KHWE, die Notwendigkeit der Geburtshilfe allein am wirtschaftlichen Erfolg zu messen. Der Kreißsaal soll auf jeden Fall erhalten bleiben und das Team der Geburtshilfe leistet eine hervorragende Arbeit."

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