NWL will schnellen Halbstunden-Takt zwischen Paderborn und Holzminden

Kreis Höxter/Paderborn. Der Nahverkehrsverbund Westfalen-Lippe hat sich in seiner Sitzung am Dienstag einstimmig für die schnelle Einführung eines 30-Minuten-Taktes auf der Strecke der Eggebahn (RB 84) zwischen Paderborn und Holzminden ausgesprochen. Damit geht der Auftrag an den Verbandsvorsteher, alle Voraussetzungen für schnelle Umsetzung &bdquo;entscheidungsreif vorzubereiten", heißt es in der Sitzungsvorlage. Der heimische Landtagsabgeordnete und Verkehrsexperte Matthias Goeken (CDU) zeigte sich erfreut über diese grundlegende Entscheidung, die auch die notwendigen Mittel freimache. Ziel sei es, die ersten Verdichterfahrten nicht erst zur Landesgartenschau 2023, sondern schon zum Winterfahrplan Ende 2020 auf den Weg zu bringen. &bdquo;Das sieht gut aus", so Goeken optimistisch. Voraussetzung: Passende Fahrzeuge gleicher Höhe und geschulte Triebwagenführer zu finden. Bislang verkehrt die RB 84 im Stundentakt im Abschnitt Paderborn – Ottbergen bis nach Holzminden im Stunden-Takt und von dort im Zwei-Stunden-Takt weiter bis nach Kreiensen. Im Abschnitt Paderborn – Ottbergen sind die Züge der RB 84 mit denen der Linie RB 85 Paderborn – Ottbergen – Göttingen gekoppelt. In Ottbergen werden beide Linien von Paderborn kommend &bdquo;geflügelt", das heißt getrennt und zurück in Richtung Paderborn wieder gekoppelt. Mehr als 2.000 Fahrgäste werktags Zwischen Ottbergen und Paderborn gibt es laut NWL werktags täglich maximal 2.150 Fahrgäste, zwischen Ottbergen und Höxter maximal 1.800 Fahrgäste am Tag. Damit erfülle die Strecke die Voraussetzungen für eine Verdichtung. Auch und gerade mit Blick auf die Landesgartenschau 2023 als &bdquo;landesbedeutsamer und überregional ausstrahlender Veranstaltung" gebe es darüber hinaus schon heute den Wunsch, das Zugangebot über den Stundentakt hinaus zu verdichten. Weil im niedersächsischen Abschnitt von Holzminden bis Kreiensen die Strecke nur eingleisig sei und es nur wenige Kreuzungsmöglichkeiten gebe, müsse man dort die Verdichtung auf einen Stundentakt in der Hauptverkehrszeit derzeit noch prüfen. Mit den Ergebnissen sei Ende des Jahres oder Anfang 2020 zu rechne. &bdquo;Hier geht es insbesondere darum, wo der erforderliche neue Kreuzungspunkt liegen muss, und an welchen Stellen die Infrastruktur darüber hinaus ausgebaut werden muss", heißt es vonseiten des NWL. Exakter 30-Minuten-Takt wohl nicht fahrbar Andere Prüfungen, wie unter diesen schwierigen Infrastrukturvoraussetzungen eine Taktverdichtung zwischen Holzminden und Paderborn möglich sei, zeigten zwar schon, dass ein exakter 30-Minuten-Takt Holzminden – Paderborn wohl nicht fahrbar sei, Verdichtungen jedoch möglich wären. Weil am Haltepunkt Höxter-Rathaus die Züge weder wenden noch kreuzen könnten, werde es sinnvoll sein, die Verdichterzüge deshalb bis ins niedersächsische Holzminden durchzubinden. Der Verdichterfahrplan ist dann nach Ansicht des NWL &bdquo;zwar nicht ideal", heißt es mit Blick auf Trassenkonflikte, Einfädelungen und Blockabstand, &bdquo;aber dürfte recht schnell und ohne Infrastrukturausbau umsetzbar sein". Ein erstes grobes Konzept müsse mit der DB Netz besprochen werden. Ein Fahrplan mit ganztags zwei Zügen pro Stunde ist nach Ansicht der NWL-Vertreter im Abschnitt Paderborn – Holzminden mit drei Fahrzeugen fahrbar, die angestrebte Variante mit den Verdichtungen (morgens zwei Verdichter Richtung Paderborn, nachmittags drei Verdichter ab Paderborn sowie zwei zurück) benötige ebenfalls drei zusätzliche Fahrzeuge. Für die Landesgartenschau könne man eine ganztägige Verdichtung anvisieren. Dafür müssten aber sowohl gebrauchte Fahrzeuge beschafft werden, wie auch Triebwagenführer zur Verfügung stehen. Der NWL schätzt, dass nach dem aktuellen Planungsstand mit Kosten von rund 400.000 Euro pro Jahr zu rechnen sei. Während der LGS von April bis Oktober 2023 (340.000 bis 500.000 Besucher prognostiziert) soll die Anzahl der Verdichterzüge von 7 auf 29 ganztägig in beide Richtungen erweitert werden. Dies würde zu einmalig grob kalkulierten Kosten in Höhe von 600.000 Euro führen.

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