Zwei Fälle von Widerstand gegen Polizisten vor dem Höxteraner Amtsgericht

Höxter. Am Höxteraner Amtsgericht wurden jüngst zwei Fälle verhandelt, in denen die Angeklagten gegen Vollstreckungsbeamte Widerstand geleistet hatten. Im ersten Fall ging es um eine Begebenheit, die sich am 7. Mai in Albaxen zutrug. An diesem Tag wurden zwei Beamte der Polizei von einer Frau zu einem Haus in der Hansastraße gerufen. Dort angekommen, fanden sie den stark alkoholisierten (2,67 Promille) Ex-Freund der Dame vor. Wegen seines aggressiven Verhaltens sprachen die Beamten einen Platzverweis aus, mit der Warnung, dass sie den Mann in Gewahrsam nehmen würden, sollte er die Anweisung missachten. Weil er sich einige Zeit später tatsächlich wieder vor der Wohnung seiner Ex-Freundin aufhielt, rückte die Polizei erneut aus – dieses Mal jedoch mit vier Beamten. Der Mann wurde in Gewahrsam genommen. Doch auf dem Weg Richtung Streifenwagen versuchte er, sich der Maßnahme zu entziehen, in dem er sich laut Zeugenaussage von zwei der beteiligten Polizisten mit seinem Körper wandte und drehte. Sein renitentes Verhalten setzte sich am Streifenwagen fort. Denn gegen den Versuch der Beamten, ihn in den Wagen zu setzen, sperrte er sich, indem er sich mehrfach aufrichtete oder sich mit den Beinen vom Streifenwagen abstieß. Nur mit Gewalt konnten die Beamten den Mann schließlich auf die Hinterbank des Autos verfrachten. &bdquo;Von dort aus hat er gezielt nach uns getreten", erinnerte sich einer der Beamten während der Gerichtsverhandlung. Die Beamten blieben auch dank guter Reflexe unverletzt. &bdquo;Das war nicht beabsichtigt" Für sein Verhalten entschuldigte sich der Mann bei den Polizeibeamten und verwies darauf, dass er zu dem Zeitpunkt unter viel Stress gestanden habe. &bdquo;Das war nicht beabsichtigt. Es kam eins zum anderen." Er sei nicht damit zurechtgekommen, dass man ihn seiner eigenen Wohnung verwiesen habe. Von Seiten der Staatsanwaltschaft, vertreten durch Lena Hilgemann, wurde dem Mann der tätliche Angriff auf Vollzugsbeamte in Tateinheit mit versuchter Körperverletzung vorgeworfen. Weil er jedoch Reue gezeigt habe und wegen seines starken Alkoholkonsums nur vermindert schuldfähig sei, forderte Hilgemann eine Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je 60 Euro. Die Vorsitzende Richterin Christina Brüning verurteilte den Angeklagten schließlich zu 90 Tagessätzen á 50 Euro. Auch eine Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren wäre möglich gewesen. Der Angeklagte hat das Urteil angenommen. Der zweite Fall: spuckend Richtung Höxter Zu einer Geldstrafe von 30 Tagessätzen zu je 15 Euro wurde im zweiten Fall ein junger Mann verurteilt, der am 12. April ebenfalls stark alkoholisiert im Zug von Paderborn nach Höxter trotz mehrfacher Ermahnungen der Zugbegleiter wiederholt gegen die Scheiben des Zuges gespuckt hatte. Außerdem war er ohne Fahrschein unterwegs. Zur Tätlichkeit kam es, als ihn Polizisten ins Innere der Höxteraner Polizeiwache bringen wollten. Dabei habe er mit seinen gefesselten Händen und durch heftiges Schwenken seines Kopfes um sich geschlagen. Der Angeklagte ist mehrfach drogenabhängig und bezieht Arbeitslosengeld. An viele Episoden des Vorfalls kann er sich nicht erinnern. Da am Verhandlungstag keiner der beteiligten Beamten als Zeuge im Gericht anwesend sein konnte, schlug Richterin Brüning vor, die Verhandlung abzubrechen. Der Angeklagte gab jedoch zu verstehen, dass er auch damit einverstanden sei, wenn verlesen würde, was die Polizisten im Vorhinein zu Protokoll gegeben hatten. &bdquo;Das wird schon seine Richtigkeit haben", bemerkte er lakonisch.

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