Höxter

2,5 Millionen Euro teure Rettungswache in Höxter eingeweiht

Der Bau auf dem Grundstück des alten Hallenbades ist nach 21-monatiger Bauzeit fertiggestellt

Werden ab Dienstag hier arbeiten: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rettungsdienstes Höxter vor der neuen Wache. | © Mathias Brüggemann

Mathias Brüggemann
07.06.2019 | 07.06.2019, 06:00

Höxter. "Endlich. Es ist geschafft", freute sich der Höxteraner Rettungswachenleiter Jürgen Schmits. Nach 21-monatiger Bauzeit ist am Donnerstag die neue Rettungswache der Stadt Höxter an der Luisenstraße offiziell eingeweiht worden. Am kommenden Dienstag, 11. Juni, werden die 28 Mitarbeiter des Rettungsdienstes dort ihren ersten Arbeitstag im neuen Domizil haben. 2,5 Millionen Euro hat die Stadt Höxter in den Neubau investiert, der auf einer Fläche von 1.078 Quadratmetern auf dem Grundstück des ehemaligen Hallenbades entstanden ist.

Baubeginn im August 2017

"Der Rettungsdienst ist unverzichtbarer Bestandteil für die Sicherheit und Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger", sagte Bürgermeister Alexander Fischer auf der Einweihungsfeier vor rund 100 geladenen Gästen in der Fahrzeughalle der neuen Wache. Die bisherige Rettungswache habe nicht mehr die Anforderungen für eine funktionelle zeitgemäße und moderne Rettungswache erfüllt. Deshalb seien im Jahr 2015 die ersten Überlegungen für einen Neubau angestellt worden. Die vorhandene Rettungswache zu erweitern, wäre aus Platz- und Kostengründen nicht praktikabel gewesen, sagte Fischer. Im August 2017 sei dann mit dem Bau begonnen worden. Während die alte Rettungswache dreigeschossig war, verfüge der Neubau über gerade und vor allem ebenerdige Laufwege. "So können wertvolle Sekunden für die Einsatzbereitschaft gespart werden", betonte Fischer.

Der Salzkottener Architekt Andreas Breithaupt , der den Neubau geplant hat, hob hervor, dass der Standort am ehemaligen Hallenbad wegen seiner zentralen Lage optimal sei. Bei dem Bau habe man darauf geachtet, dass nicht nur ein reines Zweckgebäude entstehe, sondern sich die Gebäudeteile mit ihren Satteldächern städtebaulich gut in die bisherige Bebauung einfügen.

"Zeit des Improvisierens vorbei"

Der Leiter der Rettungswache, Jürgen Schmits, zeigte sich erleichtert, dass die "Zeit des Improvisierens in der bisherigen beengten Wache endlich vorbei ist." Der Neubau sei "eine tolle Wache" geworden und werde sicherlich auch dazu beitragen, die Motivation der Mitarbeiter zu erhöhen.

Der Leiter der Notfallseelsorge im Kreis Höxter, Pater Thomas Wunram, erteilte den neuen Räumen den Segen Gottes. Ausgehend vom Gleichnis des barmherzigen Samariters als Beispiel für praktizierte Nächstenliebe, meinte der Geistliche: "Hier werden Menschen arbeiten, die Nächstenliebe zu ihrem Beruf gemacht haben. Und die jeden Menschen zu ihrem Nächsten machen, ihm helfen und nicht danach fragen, ob er es wert ist oder an seiner Lage selbst Schuld ist."

Monitore zeigen den Einsatzort

Entstanden ist ein dreiteiliger Neubau mit einer Fahrzeughalle, in der sieben Fahrzeuge Platz finden. Vor den Rolltoren hängen Monitore, auf denen bei einer Alarmierung die Anfahrtstrecke und eine Übersichtskarte angezeigt werden. Damit, so Rettungswachenleiter Schmits, könnten sich die Einsatzkräfte vor dem Ausrücken schon einen Überblick über die Lage des Einsatzortes verschaffen, bevor das Navigationsgerät sie zum Ort des Geschehens leite. Auch damit werde Zeit gespart.

In einem zweigeschossigen Gebäude befinden sich im Erdgeschoss Büroräume und im ersten Obergeschoss ein Schulungsraum und ein Apartment für den Notarzt, der künftig nicht mehr aus dem Krankenhaus oder von einer Privatunterkunft abgeholt werden muss, sondern direkt in der Wache wohnt. In einem dritten Flachdachbau sind Umkleide- und Sanitärbereich, Desinfektionshalle, Aufenthaltsraum, Küche, mehrere Ruheräume, Lager für Material und Medikamente sowie ein Hygiene-Bereich, in dem kontaminierte Kleidung und Material separiert werden kann, untergebracht.