
Von
Amina Vieth
30.12.2018 | 30.12.2018, 13:35
Höxter
Gäste ersteigern Tische und unterstützen so regionale Organisationen. Jetzt gibt es einen Juppi-Schmidt-Gedächtnistisch.
Höxter. Keine Bieterkarten, aber Bierdeckel und Hände schossen in die Höhe, als am Samstag die Tische in den Bürgerstuben versteigert wurden. Statt Tischnummern sollen die Tische benannt werden. Und den Namen, der auf einer Messingplatte verewigt und in den Tisch eingelassen wird, darf sich derjenige aussuchen, der den Tisch ersteigert hat.
"Tischnummern sind unpersönlich, so entstand die Idee, die Tische zu benennen", berichtet Wirt Andi Rüther. Erst sollte es ein Pauschalbetrag pro Tisch sein. Da das Geld für einen guten Zweck gespendet werden soll, kam die Idee, eine Versteigerung zu organisieren. Und es hat sich gelohnt: Insgesamt 3.445 Euro kamen zusammen. Zwölf Tische kamen in den Bürgerstuben unter den Hammer, vom Steh- bis zum Stammtisch. Und die Plätze sind heiß begehrt. Die ersten Gebote wurden schon im Laufe der vergangenen zwei Monate angenommen.
Das Finale am Samstag - moderiert von Markus Finger - trieb die Summen dann noch einmal in die Höhe. Gebote von anfangs 10 bis 300 Euro wurden schnell verdoppelt. Einzelpersonen und Gruppen machten mit. Und teilweise boten sich die Interessenten regelrechte Bieterduelle, bis sich einer geschlagen gab.
Mit der Glocke von einem Schlachtschiff, die extra aus Hamburg geholt wurde, wurde dann das Endgebot bestätigt. So läutete sie unter anderem für die "Reisegruppe Hässlich", die sich die Koje 1 für 305 Euro sicherten. Auch Liborius Schmidt, früherer Wirt der Bürgerstuben, war mit seinem Sohn Liborius erfolgreich. Sie gaben das höchste Gebot für Tisch III ab. "Das wird der Juppi-Schmidt-Gedächtnistisch", so Liborius Schmidt, der damit seinen Vater ehrt, der zuvor die Kneipe führte und dem Schalker Markt seinen Namen verlieh.
Rüther ist begeistert von der Resonanz. "Es ist besser als erwartet", sagte der Wirt erfreut. "Am meisten freut mich, dass Schmidts einen Tisch gekriegt haben." Anfang des Jahres sollen die Platten in den Werkstätten am Grünenberg graviert und dann in die Tische eingesetzt werden. Lediglich die Kosten für die Gravur werden vom Erlös abgezogen. "Der Rest geht eins zu eins an soziale Zwecke", betont Rüther. Unter anderem für den Kinderschutzbund Höxter. Zudem wurde von jedem verkauften Bier des Abends 50 Cent gespendet und zwei Spendendosen gingen um.
Die Benennung der Tische gilt für ein Jahr. Eine Sitzplatzreservierung geht damit allerdings nicht einher. 2019 kommen die Tische zwischen den Jahren dann wieder unter den Hammer.
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