Hausärzte, Glasfaser, Verkehr in Brakel: Bürgermeisterkandidaten stehen Rede und Antwort

Brakel. Mitte September wird es ernst für Alexander Kleinschmidt (CDU) und Michael Gäse (AfD): Sie wollen am 14. September bei der Kommunalwahl zum neuen Brakeler Bürgermeister gewählt werden. Doch was sind ihre Standpunkte und Ideen bei wichtigen Zukunftsthemen wie der hausärztlichen Versorgung, dem Glasfaser-Ausbau und dem Verkehr? Die NW hat nachgefragt. Bürgermeisterkandidaten im Check (Teil I): Das sind die Themen für Brakel Alexander Kleinschmidt (CDU) Das Thema Verkehr und öffentlicher Nahverkehr ist in den Augen vieler NW-Leser verbesserungswürdig. Was würden Sie konkret unternehmen – und was hat bei Ihnen Vorfahrt – das Auto oder der Bus oder Zug? &bdquo;Für mich geht es nicht um Auto oder Bus, Bahn oder Fahrrad, sondern um ein stimmiges Gesamtkonzept“, sagt CDU-Bürgermeisterkandidat Alexander Kleinschmidt: &bdquo;Der ÖPNV – hier besonders der Busverkehr – muss bedarfsorientierter gestaltet werden, etwa durch flexiblere Konzepte wie On-Demand-Verkehr, der sich am tatsächlichen Bedarf orientiert.“ Passend zum Thema: Das macht die Menschen im Kreis Höxter besonders unzufrieden Gleichzeitig brauche Brakel sichere und gut geplante Radwege, verlässliche Anbindungen und eine intakte Straßeninfrastruktur, so Kleinschmidt. In einer ländlichen Region bleibe das Auto für viele unverzichtbar, aber &bdquo;Vorfahrt“ könne in bestimmten Bereichen auch das Fahrrad haben. &bdquo;Ziel ist eine Mobilität, die für alle Generationen praktikabel ist und die Verbindungen zwischen Ortsteilen und Kernstadt stärkt“, betont Kleinschmidt. In der Brakeler Kernstadt kommt der Glasfaserausbau voran, in einigen Ortsteilen scheint er aber in der Planungsphase festzustecken. Was kann die Kommune da unternehmen, um den Ausbau zu beschleunigen? Glasfaser sei heute eine Grundvoraussetzung für eine moderne Stadtentwicklung und die Wettbewerbsfähigkeit der Ortsteile, ist Kleinschmidt überzeugt. &bdquo;Dabei ist ein enger Kontakt zu eigenwirtschaftlichen Ausbauunternehmen sicherzustellen, um den Ausbau gezielt anzutreiben“, sagt der Christdemokrat: &bdquo;Wichtig ist dabei, nicht nur Geschwindigkeit einzufordern, sondern auch ordnungsgemäße Straßenbauarbeiten zu gewährleisten.“ Von den Unternehmen erwarte Kleinschmidt klare und transparente Kommunikation gegenüber der Stadt sowie den Bürgerinnen und Bürgern. Gleichzeitig müssten Planungsprozesse beschleunigt werden, damit der Ausbau nicht unnötig stocke. &bdquo;Ziel ist: flächendeckend schnelles Internet – nicht nur in der Kernstadt, sondern auch in den Ortsteilen“, fordert Kleinschmidt. In Brakel ist laut Zahlen der KVWL derzeit eine Hausarztstelle unbesetzt. Der Versorgungsgrad liegt aktuell knapp über 100 Prozent. Das klingt nicht so schlecht – aber viele niedergelassene Ärzte gehen bald in den Ruhestand. Was sollte die Stadt unternehmen, um der Versorgungslücke entgegenzuwirken? Die ärztliche Versorgung sei eine zentrale Säule der Daseinsvorsorge und müsse langfristig gesichert werden, wie Alexander Kleinschmidt betont. &bdquo;Deshalb setze ich auf einen frühzeitigen und kontinuierlichen Austausch mit der Kassenärztlichen Vereinigung, Ärztenetzwerken und Institutionen, um Brakel als attraktiven Standort für junge Mediziner zu positionieren“, sagt der CDU-Bewerber. Lesen Sie auch: Hausarztmangel: Medizinische Versorgung im Kreis Höxter vor dem Kollaps Neben einer guten Willkommenskultur und Unterstützung bei der Praxisgründung sei es wichtig, flexiblere Zulassungen zu ermöglichen, um auch über den starren Versorgungsgrad hinaus reagieren zu können. &bdquo;Ziel ist es, schon jetzt Anreize zu schaffen, bevor Lücken entstehen – und so die hausärztliche Versorgung in Brakel dauerhaft sicherzustellen“, erläutert Kleinschmidt. Michael Gäse (AfD) Thema ÖPNV: Was würden Sie konkret unternehmen – und was hat bei Ihnen Vorfahrt – das Auto oder der Bus oder Zug? &bdquo;Für Brakel würde ich mich unbedingt für den Erhalt des Schienenverkehrs einsetzen“, erklärt AfD-Bürgermeisterkandidat Michael Gäse, &bdquo;und dazu das ,Rufbus’–Konzept (Holibri-HX) in Brakel etablieren.“ Radwege sollten aus Sicht des Brakeler Politikers dahingehend verbessert werden, dass Kinder leichter die Schulen in Brakel auch mit dem Fahrrad erreichen könnten, so Michael Gäse. Auch interessant: Miese Note für den ÖPNV: Diese Orte im Kreis Höxter sind besonders abgehängt Was kann die Stadt Brakel unternehmen, um den Glasfaser-Ausbau in den Ortsteilen zu beschleunigen? Zum Thema Glasfaser befragt, erklärt Michael Gäse (AfD): &bdquo;Um den Glasfaserausbau zu beschleunigen, sollten bauliche- und verwaltungstechnische Hemmnisse abgebaut werden.“ Zudem sei aus seiner Sicht ein genereller Bürokratieabbau &bdquo;endlich“ durchzuführen. Was sollte die Stadt Brakel unternehmen, um einer hausärztlichen Versorgungslücke entgegenzuwirken? &bdquo;Der Hausärztemangel kommt auch auf Brakel zu“, stimmt Michael Gäse von der AfD zu. Aus anderen Bereichen Ärzte nach Brakel zu locken, würde die Not aus seiner Sicht jedoch nur an anderen Orten vergrößern. &bdquo;Bis die zu spät aufgelegten Programme Wirkung zeigen, sollte die Ärzte durch Förderungen am Ort gehalten und auch über das eigentliche Rentenalter hinaus zum weiteren Praktizieren bewegt werden“, ist sein Ansatz.

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