Bürgermeisterkandidaten im Check: Das sind die Themen für Brakel

Brakel. Hermann Temme hört nach 16 Jahren auf und geht in den Ruhestand. Alexander Kleinschmidt (CDU) und Michael Gäse (AfD) gehen am 14. September als Bürgermeisterkandidaten in Brakel ins Rennen. Sie beantworten die erste Fragerunde. Alexander Kleinschmidt (CDU) Leerstand von Geschäften ist in Brakels Innenstadt nach wie vor ein Thema. Wie bekommt eine Kommune das in den Griff? Leerstände lassen sich nach Ansicht von Alexander Kleinschmidt nicht von heute auf morgen beseitigen. &bdquo;Aber wir können die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. Ich setze mich für die Fortsetzung der Leerstandsförderung sowie ein wirkungsvolles Stadtmarketing ein und will die Innenstadt als lebendigen, vielfältigen Ort weiterentwickeln“, betont er. Denn: &bdquo;Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Kultur und Begegnung gehören für mich zusammen.“ Bürgermeister und Landrat in der Kommunalwahl 2025: Die Übersicht der Kandidaten Zudem gehöre dazu auch die gezielte Ansprache von Eigentümerinnen und Eigentümern. Kleinschmidt: &bdquo;Mit meinem Netzwerk aus Wirtschaftsförderung und Handel sowie den Erfahrungen als Geschäftsführer des Werberings Brakel möchte ich neue Impulse setzen und die Innenstadtentwicklung gemeinsam mit den Akteuren stärken.“ Brakel ist einerseits Vorreiter in Sachen Nahwärmenetz, andererseits klagt die Stadt gegen Genehmigungen von acht Windanlagen und der Bauausschuss hatte Freiflächen-PV abgelehnt – das später aber revidiert. Welche Rolle soll die Erzeugung regenerativer Energie in Brakel spielen? Erneuerbare Energien sind für den Unionspolitiker &bdquo;ein wichtiger Baustein für eine zukunftsfähige Stadt – aber nur im Einklang mit Natur, Landschaft und den Menschen vor Ort“. Brakel hat seiner Ansicht nach beim Thema Nahwärme gut vorgearbeitet. Alexander Kleinschmidt: &bdquo;Und diesen Weg sollten wir fortsetzen.“ Gleichzeitig sei es ihm wichtig, Vorhaben sorgfältig zu prüfen und die Bürgerinnen und Bürger dabei mitzunehmen. Denn: &bdquo;Energiegewinnung darf nicht gegen die Akzeptanz vor Ort ausgespielt werden“, sagt Kleinschmidt. &bdquo;Ich stehe für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Augenmaß.“ Wie kann die Kommune das Ehrenamt stärken – viele Vereine klagen über überbordende Bürokratie und darüber, dass die Vereinsarbeit immer komplizierter wird. &bdquo;Unsere Vereine bringen großartige Leistungen – ob im Sport, in der Kultur oder im sozialen Bereich“, betont Alexander Kleinschmidt vorweg in seiner Antwort. &bdquo;Mir ist wichtig, dass sie dabei nicht allein gelassen werden.“ Die Stadt könne unterstützen, indem sie als verlässlicher Ansprechpartner auftrete und praktische Hilfe bei örtlichen Lösungsmöglichkeiten biete. Kleinschmidt ergänzt: &bdquo;Gleichzeitig will ich die Herausforderungen in der Vereinswelt und im Ehrenamt aktiv begleiten.“ Und weiter: Anerkennung, Austausch und unkomplizierte Unterstützung ständen dabei für ihn im Mittelpunkt. Michael Gäse (AfD) Leerstand von Geschäften ist in Brakels Innenstadt nach wie vor ein Thema. Wie bekommt eine Kommune das in den Griff? Um die Innenstädte attraktiver zu gestalten, könnte man nach Ansicht von Michael Gäse &bdquo;für Gewerbetreibende die Gewerbesteuer reduzieren, die Inanspruchnahme der bereits existierenden Förderprogramme verbessern“. Um Gäste, Konsumenten, Kunden anzuziehen, &bdquo;könnten wechselnde öffentliche Ausstellungen, auch und gerade von einheimischen Personen-Künstlern, deren Wirken sowie auch Werbebeiträge von Unternehmen, die Attraktivität steigern und somit die Innenstadt beleben.“ Brakel ist einerseits Vorreiter in Sachen Nahwärmenetz, andererseits klagt die Stadt gegen Genehmigungen von acht Windanlagen und der Bauausschuss hatte Freiflächen-PV abgelehnt – das später aber revidiert. Welche Rolle soll die Erzeugung regenerativer Energie in Brakel spielen? &bdquo;Mit einem Bürgerantrag haben wir den Bürgermeister von Brakel aufgefordert, gegen den Regionalplan Wind der Bezirksregierung Detmold und die acht bereits genehmigten Windenergieanlagen Klage einzureichen“, antwortet Michael Gäse einleitend. Nach diesem Plan befänden sich seinen Angaben zufolge mehr als 50 Prozent der ausgewiesenen Fläche alleine im Kreis Höxter. Manche Kreise kämen mit weniger als 0,25 Prozent weg. &bdquo;Es fehlt an Ausgewogenheit.“ Der rechtliche Rahmen biete lediglich die Möglichkeit, &bdquo;von wem“ die notwendige Energieversorgung auf kommunaler Ebene komme, aber nicht, wie diese Energie erzeugt werde. Es bleibe also &bdquo;ausschließlich die Möglichkeit, auf die vernunftgeleitete Rückkehr zu grundlastfähigen Kraftwerken zuwarten und die Gemeinde darauf vorzubereiten“, sagt er. &bdquo;Wir wollen das Energiesparen vorantreiben. Wir planen daher, innerhalb der Behörden Geräte mit hohem Energieverbrauch aus unseren Bereichen auszutauschen oder alternative Möglichkeiten zu suchen. Gleichzeitig auch die Bürger intensiv und aktiv über Einsparmöglichkeiten in den Haushalten aufzuklären.“ Wie kann die Kommune das Ehrenamt stärken – viele Vereine klagen über überbordende Bürokratie und darüber, dass die Vereinsarbeit immer komplizierter wird. Viele Vereine klagten nicht nur über eine überbordende Demokratie, sondern auch über fehlenden Nachwuchs, antwortet Michael Gäse. Der Verweis auf mögliche Fördermittel von Kreis und Land und gezielte Aufklärung jenseits einer Broschüre oder eines Internetauftritts darüber wäre für ihn eine Möglichkeit. &bdquo;Mein Hauptaugenmerk würde ich auf die Öffentlichkeitsarbeit legen. Wir setzen auf stärkere Präsenz der einheimischen Vereine und anderweitig ehrenamtlich tätigen Menschen. Zum Beispiel an Schulen vor Ort“, ergänzt er. &bdquo;Damit versprechen wir uns höhere Anerkennung der vielen zumeist unsichtbaren Helfer. Und es eröffnet sich damit unserer Meinung auch für die Vereine die Möglichkeit, um neue Mitglieder und Nachwuchs zu werben“, ergänzt der Brakeler. Anmerkung der Redaktion: Der Verfassungsschutz kommt in einem Gutachten vom Mai zu dem Schluss, dass die AfD als gesichert rechtsextremistisch einzustufen sei. Diese Einschätzung wird zurzeit gerichtlich überprüft.

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