Spazieren in der Brucht

Freizeitspaß in Brakel: Erfrischender Storchengang am Rand des Kurparks

Weil ein beliebtes Tretbecken ziemlich viel Wasser schluckt, musste eine Alternative her. Die ist jetzt da - und dürfte nicht nur Kneipp-Fans begeistern.

Schuhe aus, ab ins Wasser: Bürgermeister Hermann Temme (v.l.), Förster Harald Gläser und Alexander Kleinschmidt. | © Ralf T. Mischer

Ralf T. Mischer
30.05.2025 | 30.05.2025, 12:00

Brakel. Diese Attraktion war schon immer da - Harald Gläser hat aber jetzt dafür gesorgt, dass sie auch bemerkt wird: Der Stadtförster und seine Mitarbeiter haben die Brucht, dem 22 Kilometer langen Nebenfluss der Nethe, auf eine Bühne gehoben - und das Gewässer macht sich ziemlich gut dort.

Dabei fängt die Geschichte eigentlich schon deutlich früher an. Nämlich im Jahr 1976 mit einem Tretbecken. Das hat im Laufe der Jahre zwar ziemlich vielen Menschen die Füße gekühlt, dabei aber ihre Herzen für diese Art der Erfrischung erwärmt. „Es hat eine Menge Fans“, weiß Gläser.

Seither sind viele Winter über den Kurpark gezogen, der Frost bekam der Keramik im Becken nicht sonderlich gut. Undichte Stellen waren die Folge. Und der Bach, der seinerzeit das Becken speiste, wurde immer trockener. „Wir mussten pro Saison 360.000 Liter Wasser zufügen“, verrät der Stadtförster. „Das kann man heute nicht mehr verantworten“, meint der Stadtförster. Da es um kostbares Trinkwasser geht, sollte rasch eine neue Lösung her:

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Die Inspiration kam Gläser im Urlaub am Bodensee. Unter dem Strich hat das Anlagen des Natureintiegs in die Brucht die Stadt bislang lediglich rund 1.500 Euro gekostet: Ein kiesiger Weg führt an den Bach. Dort lädt eine fest installierte Haltestange zum Storchengang durch das erfrischende Nass ein.

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Sogar Forellen lassen sich im Wasser bei Brakel beobachten

Bürgermeister Hermann Temme und sein Allgemeiner Vertreter und potenzieller Nachfolger, CDU-Bürgermeisterkandidat Alexander Kleinschmidt, haben gleich mal den Test gemacht - und für gut befunden. In dem klaren Wasser lassen sich sogar Forellen beobachten. Zum Spielen ist das Areal für Kinder und Judendliche ohnehin unschlagbar: Seit einer Woche sind die Arbeiten abgeschlossen und es „wurde sofort angenommen“, berichtet Gläser.

Wer das Naturerlebnis in der Brucht testen möchte,wie hier Harald Gläser, sollte nicht wasserscheu sein. Etwa sechs Grad kalt ist das Nass in dem Bach. - © Ralf T. Mischer
Wer das Naturerlebnis in der Brucht testen möchte,wie hier Harald Gläser, sollte nicht wasserscheu sein. Etwa sechs Grad kalt ist das Nass in dem Bach. | © Ralf T. Mischer

Direkt vor dem Natureinstieg hat er zudem eine Sitzecke angelegt - acht einzelne Sitzmöglichkeiten aus Holzstämmen werden ergänzt durch eine große hölzerne Rundbank mit Tisch. „Das spricht alle Generationen an“, schwärmt der Förster. Und die große Wiese soll zudem Platz zum Spielen, Toben und Relaxen bieten.

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Idealer Platz für Ausflüge ins Grüne rund um Brakel

„Da machen wir jetzt den Düsseldorfer Rheinterrassen Konkurrenz“, scherzt Temme. Mit den Rheinterassen kann sich die Wiese am Rande des Kurparks womöglich nicht messen, doch der Platz scheint dennoch ideal für Ausflüge zu sein - und ein idealer Pausenplatz. Führt doch der Radweg R53 zwischen Brakel und Nieheim an den Bänken und an der Brucht vorbei.

Auch für den Kurpark und die Region stelle das Erlebnis der natürlichen Wasserwelt „einen zusätzlichen Mehrwert“ dar. Und die Kneipp-Fans, die sind froh, dass sie endlich wieder im Storchengang durch erfrischend kaltes Wasser stolzieren können.