Saison 2024: Freilichtbühne Bökendorf überrascht mit vielen neuen Ideen

Bökendorf. Noch im Kinderwagen liegend war sie einst schon auf der großen Bökendorfer Bühne unterwegs, nun steht sie dort als Hauptdarstellerin voll im Rampenlicht: Die zwölfjährige Helene Koch darf von Mai bis September als Biene Maja durchs bekannte Freilichttheater am Hasenholz summen. Die neue Biene-Maja-Variante von Jan Bodinus ist erst im vergangenen Jahr fertiggestellt worden und bringt die beliebte Geschichte endlich wieder auf die großen Bühnen – aber mit einigen Veränderungen. So ersetzt beispielsweise Hummel Hubsi den bekannten Willi. Die kleine Biene Maja möchte möglichst flott die große weite Welt erkunden, doch Bienenamme und Bienenkönigin sind der Meinung, dass Maja dafür noch zu jung sei. Als jedoch das Gelee Royale geklaut wird, macht sich Maja gemeinsam mit ihrem besten Freund Hubsi auf den Weg in die Natur, um es zurückzuholen. Dort begegnen sie der Spinne Thekla, der Grille Gregor, der Stubenfliege Puck und vielen anderen Tieren und erleben so allerhand Spannendes. Wo sind Willi und Flip? Gefühlt gehören sie schon immer dazu, doch einst in Waldemar Bonsels’ Kinderbuch gab es sie nicht: Die Biene-Maja-Figuren der Honigbiene Willi und des Grashüpfers Flip. Diese beiden markanten Charaktere sind erst später für die Zeichentrickserie entwickelt worden – &bdquo;und inzwischen sind ihre Namen vom &bdquo;ZDF“ rechtlich geschützt und dürfen nicht verwendet werden“, erklärt Theaterpädagogin Kirstin Hünnefeld. Doch natürlich hat man sich etwas ausgedacht: Und zwar die putzige Hummel Hubsi, in Bökendorf gespielt von Malte Loermann, sowie die Grille Gregor Graf von Grillenstein, verkörpert von Florian Palm. &bdquo;Irgendwie hat das sogar noch mehr Charme“, schwärmt Regisseurin Melanie Herzig, denn durch die Hummel schaffe es ja noch ein weiteres Tierchen ins quirlige Figuren-Ensemble, das auch im Bienenstock bestens aufgenommen werde. Was ist noch ganz neu? Mit der modernen Biene-Maja-Variante möchte das Bökendorfer Freilichttheater möglichst alle Altersstufen abholen, nicht ausschließlich die ganz jungen Gäste. Dafür gibt’s auch einiges Charmantes und Humorvolles für die Erwachsenen – und für jeden Zuschauer ganz viel mitreißende Musik. So kommt beispielsweise der Mistkäfer im Country-Stil und die Spinne mit einem Tango daher. Ganz neu ist dabei der Hornissen-Rock: Musik von Stefan Hiller, &bdquo;die wir hier zum ersten Mal hören werden“, wie der musikalische Leiter Hans-Martin Fröhling betont. &bdquo;Eine Weltpremiere“, wie Herzig sagt, weil die Musik bisher noch nirgends offiziell gespielt und gesungen worden sei. Die Regisseurin betont auch, dass man auf spielerische Weise bei diesem Stück ganz viel lernen könne, beispielsweise über den Unterschied zwischen Bienen und Hummeln. Premiere feiert die moderne &bdquo;Biene Maja“ am Sonntag, 26. Mai, um 16 Uhr. Karten für alle Vorstellungen des Kinderstücks sind derzeit im Internet buchbar, unter www.freilichtbuehne-boekendorf.de. Dort finden sich auch die Termine für das Erwachsenenstück &bdquo;Sherlock Holmes“. Endlich Nacht Und auf dieses Stück freut sich einer besonders: &bdquo;Endlich wird es Nacht“, hat sich Regisseur Stephan Rumphorst gedacht. Denn inszenierte er im vergangenen Jahr noch nachmittags das Bökendorfer Kinderstück &bdquo;Die unendliche Geschichte“, kann er in diesem Sommer bei &bdquo;Sherlock Holmes – Tod im Nebel“ endlich mit der Dunkelheit spielen und &bdquo;schöne Lichtakzente schaffen“, wie er sagt. Eben ganz passend zum Stück, in dem ein mysteriöser Mord im dichten Nebel eines Varieté-Theaters geschieht. In London um das Jahr 1920 Gespielt von Friedrich Ströhmer, ist Sherlock Holmes im Stück zwar der klügste Privatdetektiv aller Zeiten, der sogar schon von Straftaten weiß, noch bevor sie geschehen – sein Dasein aber lagweilt ihn trotzdem enorm. Dann aber passiert ein Mord im Varieté-Theater und Holmes wird in ein gefährliches Netz aus Intrigen, Geheimnissen und Täuschungen verwickelt. Es beginnt zunächst harmlos, doch dann muss er schließlich sogar um sein Leben kämpfen. Viel Spannung ist an den Bökendorfer Theaterabenden also garantiert. Rumphorst sagt aber auch: &bdquo;In unserem Kriminalfall steckt auch viel Humor, es wird nicht blutrünstig“. So, dass er dem Stück gemeinsam mit seinem Team sogar eine Altersfreigabe ab etwa acht Jahren gibt. Mit Gebärdensprache Und das gibt’s in Bökendorf zum ersten Mal: Sowohl das Erwachsenenstück als auch das Kinderstück wird im Laufe des Theatersommers jeweils ein Mal mit Übersetzung in Gebärdensprache angeboten: &bdquo;Sherlock Holmes“ gibt es so am 13. Juli (Nachmittagsvorstellung) zu sehen, und die &bdquo;Biene Maja“ am 11. August.

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