Verzögerungen im Bauablauf

Termin für Schulbetrieb am Bildungscampus in Brakel steht fest

In Brakel entsteht ein modernes Bildungszentrum für Fachkräfte im Handwerk. Zur Eröffnung hat sich bereits eine Ministerin angekündigt.

Der Bildungscampus Handwerk in Brakel in der Nachbarschaft zum Berufskolleg nimmt deutlich Formen an. | © RSK/Peter Knobloch

11.02.2024 | 11.02.2024, 02:15

Brakel. Für rund 23 Millionen Euro entsteht derzeit in Brakel ein hochmodernes Bildungszentrum für den Fachkräftenachwuchs in Handwerksberufen. Der Bildungscampus Handwerk, ein Gemeinschaftsvorhaben des Kreises Höxter und der Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg, soll nach Angaben der Beteiligten ab Sommer fertiggestellt sein und im Herbst eröffnet werden. „Wir freuen uns, dass wir mit der Umsetzung dieses Leuchtturmprojekts jetzt endlich auf der Zielgeraden sind“, erklären Landrat Michael Stickeln und Kreishandwerksmeister Martin Knorrenschild.

Verzögerungen beim Bau des dreigeschossigen Gebäudes haben dazu geführt, dass die für Februar geplante Eröffnung verschoben werden musste. Unter gemeinsamer Federführung von Kreis und Kreishandwerkerschaft entstehen in dem energieeffizienten Neubau auf einer Nutzfläche von 3.600 Quadratmetern tageslichtdurchflutete Unterrichts- und Büroräume, Werkstätten und Labore, die mit neuester Technik eine zukunftsweisende handwerkliche Ausbildung ermöglichen.

Bereits beim ersten Spatenstich im Frühjahr 2022 hatte die Bauherrengemeinschaft von Kreis und Kreishandwerkerschaft auf die schwierigen Rahmenbedingungen hingewiesen, unter denen das Bauvorhaben realisiert werde. Nach dem Ende der Corona-Pandemie hat der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine bereits bestehende Lieferengpässe weiter verstärkt, was nicht nur zu Preissteigerungen bei Baumaterialien, sondern auch zu Verzögerungen bei der Umsetzung von Bauprojekten führte.

Newsletter
Wohnen & Wohlfühlen
Immo-News, Bautrends und Wohntipps aus dem Kreis Höxter.

Die Mängel bei der Bauausführung

„Auch wir haben diese besonderen Herausforderungen bei der Realisierung unseres gemeinsamen Großprojekts meistern müssen“, erklärt der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Gerald Studzinsky. Zudem habe die Bauherrengemeinschaft von Kreis und Kreishandwerkerschaft einige Mängel bei der Bauausführung durch beauftragte Firmen festgestellt und zur genauen Schadensermittlung sachverständige Gutachten in Auftrag gegeben. Die Behebung hatte Folgen für die weiteren beauftragten Gewerke, die dem Bauzeitenplan in eng verzahnter Zusammenarbeit ihre Leistungen erbringen.

„Deshalb haben wir den Bauzeitenplan neu aufstellen müssen. Jetzt freuen wir uns auf die Fertigstellung und schrittweise Inbetriebnahme“, schaut Kreisdirektor und Projektleiter aufseiten des Kreises, Klaus Schumacher, nach vorn. Im Frühjahr soll das multifunktionale Gebäude in direkter Nachbarschaft zum Berufskolleg Kreis Höxter am Bohlenweg bezugsfertig sein. Dann werden in den Werkstätten die großen Maschinen für die Aus- und Weiterbildung im Handwerk aufgebaut. Geplant ist, dass nach den Sommerferien der reguläre Schulbetrieb beginnt.

Der Festakt im Herbst

Auch die Verwaltung der Kreishandwerkerschaft wird hier ein neues, zeitgemäßes Zuhause finden. „Wenn der Bildungscampus Handwerk mit Leben erfüllt ist, wollen wir diesen innovativen Lernort für den Fachkräftenachwuchs im Handwerk mit einem Festakt im Herbst offiziell seiner Bestimmung übergeben“, sagt Stickeln. Die Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur (Bündnis 90/Die Grünen), hat ihr Kommen bereits angekündigt.

„Mit dem Bildungscampus Handwerk als bundesweit einzigartige Lernortkooperation in der dualen Berufsausbildung sind wir bundesweit Vorreiter“, sagt Schumacher. Im Fokus stehen Handwerksberufe in den Bereichen Metall, Elektro, Sanitär- und Heizungs- und Klimatechnik, Tischler und Holzverarbeitung, die in der innovativen Bildungsstätte ein neues Domizil finden sollen.

Das Alleinstellungsmerkmal fürs Projekt

„Ein echtes Alleinstellungsmerkmal des Bildungscampus Handwerk bildet die enge Verzahnung von schulischer und überbetrieblicher Ausbildung“, erklärt Knorrenschild. Durch die seit Jahren existierende Kooperation zwischen den Berufskollegs des Kreises Höxter und der Kreishandwerkerschaft könnten Theorie und Praxis künftig an einem Ort vermittelt und Kompetenzen gebündelt werden.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 23 Millionen Euro. Davon werden 80 Prozent durch den Bund und das Land aus dem Programm „Gemeinschaftsaufgabe Regionale Wirtschaftsförderung (GRW)“ gefördert. Von dem verbleibenden Eigenanteil tragen der Kreis 60 Prozent und die Kreishandwerkerschaft 40 Prozent der Kosten.